KRITIKEN
OPER

Vincenzo Bellini – I CAPULETI E I MONTECCHI (Romeo)

Paris / Opéra National de Paris / Bastille / 1996

© Le Figaro, 8. November 1996, Seite 23, Pierre-Petit

... Mais le bonheur total nous vient des dames. ... Quant à Romeo (rôle travesti), c'est la Bulgare Vesselina Kasarova. Une mezzo aux graves impressionants, aux aigus francs et faciles, avec un style qui rend pleine justice à l'aspect masculin du personnage, tout en nous ménageant sans cesse des plages où nous sommes profondément touchés par son sens de la vraie poésie. Et puis, on comprend que Bellini ait choisi une femme pour le rôle, dans la mesure où rien n'est plus sublime que ces duos où les deux voix s'emmêlent, s'imbriquent, se nouent et se dénouent d'une ineffable manière ...

© Opernglas, Februar 1997, Seite 12 - 13, Peter Blaha

... Ein zweifaches Debüt feierte dabei Vesselina Kasarova. Erstmals betrat sie eine Pariser Opernbühne. Und zum ersten Mal hat sie in ihrer Karriere den Romeo gesungen. Ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent ist die junge Bulgarin längst schon keines mehr. Sie hat sich in den letzten zwei, drei Jahren mächtig weiterentwickelt und als eine der bedeutendsten Mezzosopranistinnen unserer Zeit etabliert. Ihr Repertoire, noch mehr jedoch die Art ihres hohen künstlerischen Anspruchs, erinnern an die grosse Teresa Berganza. Denn so wie für ihre ältere Kollegin ist auch für Vesselina Kasarova die Basis ihrer Kunst eine phänomenale Technik, die es ihr erlaubt, ihren herrlich klingenden Mezzo über alle Lagen hinweg instrumental zu führen. Das war auch ihr Trumpf als Romeo. Denn alles an Ausdruck ergab sich bei ihr wie selbstverständlich ganz aus der vokalen Linie. Lyrische Kantilenen spann sie fast ins Unendliche fort. Immer wieder setzte sie aber auch dramatische Akzente, ohne dabei zu forcieren. Das Pariser Publikum schlug sie mit dieser Leistung völlig in Bann. Im letzten Bild hätte man im Auditorium eine Stecknadel fallen hören können. Vesselina Kasarova als Romeo - das ist ein Ereignis, wie man es in der Welt der Oper nicht alle Tage findet. ...

© Opernwelt, Januar 1997, Seite 42, Gerhard Persché

... In dieser Balance von Gesang und Darstellung ist freilich Vesselina Kasarova, die mit dem Romeo ihr Paris-Debüt gab, nahezu unübertrefflich: Beide Bereiche sind stimmig miteinander verzahnt. Nie hört man leere Phrasen, bloss brillant gesungene Koloraturen etwa, jeder Ton "meint" etwas, noch sieht man oberflächliche, etwa nur den Gesang unterstreichende Gesten. Die Stimme mit der fülligen Tiefe und leuchtenden Höhe, bruchlos verblendet, scheint gegenüber meinem letzten Höreindruck (Adalgisa vor eineinhalb Jahren in Zürich) womöglich noch biegsamer, eleganter geworden. Der Abend gehörte vor allem der Kasarova. ...

Dresden / Dresdner Musikfestspiele / 1998

© Dresdner Neueste Nachrichten, 3. Juni 1998, Hans Peter Altmann

Der Abschlusstag der Musikfestspiele bescherte im Opernhaus Belcanto in Reinkultur. Stand schon die Uraufführung der Oper "I Capuleti e i Montecchi" im Zeichen der Primadonnen, die Romeo und Julia verkörperten und dem Komponisten Vincenzo Bellini 1830 einen grossen Erfolg brachten, so waren es auch jetzt in dieser konzertanten Aufführung Lucia Aliberti (Giulietta) und Vesselina Kasarova (Romeo), denen die Begeisterung des ausverkauften Hauses galt. Man ist schnell geneigt, bei der Beurteilung der beiden Damen die vor Jahrzehnten auf der Höhe stehenden Starsängerinnen heranzuziehen. Ich glaube, genau dies ist nicht allein am Platze. Jene waren die ganz Grossen ihrer Zeit - sie ist vergangen. Die Aliberti und die Kasarova gehören zu den ganz Grossen unserer Tage, ohne dass sie imitieren. Sie sind tragende Persönlichkeiten von eigener Art und Ausprägung. Wovon soll man schwärmen? Beide verfügen über stimmliche Vorzüge, über grossartige Technik, über die Möglichkeit, mit brillanten Koloraturen zu glänzen, über die Kunst, tiefe Emotionen glaubhaft zu vermitteln. Welch enorme Stimmumfänge führen sie ins Feld, bleiben in extremen Lagen immer angenehm. Wo sich zwei solch hochwertige Edelsteine zu einheitlichem Schmuckstück fügen, kann Bewunderung nicht ausbleiben. Und alles vollzieht sich ohne Allüren, eben mit jener Selbstverständlichkeit, die nur Grossen zu eigen ist. Da werden die Stimmen weich wie Watte, dann wieder messerscharf, genau dem jeweiligen Vorgang entsprechend - grossartig. ...

© Opernglas, Juli/August 1998, Seite 25 - 26, S. Mauss

... Bei dem durchgehenden Weltklasseniveau muss dennoch Vesselina Kasarovas Romeo an erster Stelle genannt werden. Sie vermittelte mit ihrem schonungslosen stimmlichen Einsatz eine reale Bühnenatmosphäre auf den Konzertbrettern, wie sie packender auch in einer szenischen Produktion nicht denkbar gewesen wäre. Und bereits mit der fulminanten ersten Stretta "Ostinati, e tal sarà" demonstrierte sie die Stärken ihres wunderschön warm timbrierten Mezzosoprans: strahlend und sicher kamen die Acuti, glatt gelangen die Registerwechsel, und sicher formte sie die Fiorituren. Auch in den Ensembles gelang es der Kasarova, ihr Feuer auf die Partner zu übertragen. ...

New York / Avery Fisher Hall / 1999

© New York Times, 27. Oktober 1999, Anthony Tommasini

The Bulgarian-born mezzo-soprano Vesselina Kasarova has what is arguably the most distinctive voice in opera today. Her singing is neither conventionally beautiful nor technically consistent. But her earthy, dusky-toned, vibrant voice is unforgettable and deeply affecting.

Appearing on Monday night with the Opera Orchestra of New York under the conductor Eve Queler, Ms. Kasarova held an audience at Avery Fisher Hall in thrall as Romeo in a concert performance of "I Capuleti e i Montecchi," Bellini's version of the Romeo and Juliet story, though based not on Shakespeare but on a minor 1818 Italian tragedy.

Many listeners respond immediately to Ms. Kasarova's poignant, sensual singing. For others her work takes getting used to. Yet, though Ms. Kasarova has become an major international artist, this was only her second New Yorker appearance. Ms. Queler was responsible for the first as well, when Ms. Kasarova sang in a concert performance of Rossini's "Tancredi" two seasons ago. Shortly after that the singer pulled out of a scheduled Metropolitan Opera debut due to illness. She is to make her Met debut as Strauss's Octavian next fall.

When Ms. Kasarova began on Monday night her singing was rather insecure, and there was a pinched quality in her high notes. She may be working too much right now. The performance was at Avery Fisher Hall rather than the Opera Orchestra's usual and preferred site, Carnegie Hall, because Ms. Kasarova could offer Ms. Queler only one free date and Carnegie Hall was already booked. That's a tight schedule.

But as Ms. Kasarova warmed up, her singing grew increasingly confident. She is not a powerhouse of bel canto manner of Marylin Horne, but her smoky, shimmering voice is enveloping. The flights of fioriture are never showy displays, but rather elegant elaborations of long-spun lines. In the tomb scene with Giulietta, some of Bellini's most pensive and quietly tragic music, Ms. Kasarova caressed the pianissimo phrases with plaintive, disarming beauty. ... Ms. Queler has always been a sensitive conductor in this repertory. "I Capuleti e i Montecchi" has never been performed at the Met. For this chance to hear it, especially with Ms. Kasarova, opera lovers are in Ms. Queler's debt.

© New York Post, 27. Oktober 1999, Shirley Fleming

Eve Queler knows a good voice when she finds one, and she finds one quite often.
Two years ago, conducting Rossini's "Tancredi" with her Opera Orchestra of New York, she introduced a sensational Bulgarian mezzo-soprano, Vesselina Kasarova, to local audience.On Monday at Avery Fisher Hall she brought Kasarova back, in the trouser role of Romeo, to appear with another major "debutante", a French soprano named Annick Massis. The two of them paired up powerfully in Bellini's "I Capuleti e i Montecchi." The blighted love of Romeo and Juliet was couched in beautiful sounds. ... If there is one moment that most of us wait for in bel canto opera, it is the moment that finally brings the two protagonists together in one of those ravishing duets that send soprano and mezzo off on flowing lines of parallel melody. Massis and Kasarova soared wonderfully through theirs. As for Kasarova, she continues to display the brilliant top and darkly resonant lower range that so impressed two years ago, and she commands a remarkable range of color. Her great scene at Juliet's tomb was a tour-de-force of emotional focus and could not have been more vivid if it had been fully staged. (Speaking of which, she is scheduled to make her Met debut in Strauss' "Der Rosenkavalier" next fall.)

© orpheus, Februar 2000, Seite 57, Ruth Berges/B.H.

Vesselina Kasarovas zweites Auftreten in New York fand erneut unter Eve Queler in der Fisher Hall statt, wo die Dirigentin und ihr Opera Orchestra of New York Bellinis I Capuleti e i Montecchi zur konzertanten Aufführung brachten. Die Mezzosopranistin erfüllte die musikalischen Anforderungen des Komonisten mit ihrer dunkelglühenden, in der höhe funkelnden und in jedem Register makellos ausgeglichenen Stimme mit Glanz. Mit starker Empfindung und jeden Zuhörer unwiderstehlich mitreissendem Ausdrucksvermögen stellte sie einen sympathisch berührenden und schliesslich tragisch umflorten Romeo dar. ...

Chicago / Lyric Opera of Chicago / 2001

© Chicago Sun-Times, 3. November 2001, Seite 26, Wynne Delacoma

Highly recommended

Music scholars are quite right in emphasizing that Bellini's 1830 opera "I Capuleti e i Montecchi" has no direct relationship with Shakespeare's "Romeo and Juliet," written more than two centuries before. But the tale of the tragic young lovers, in circulation from the 15th century, is a potent story even without Shakespeare's verse. And when an opera company snares such megawatt vocal and acting power as Hungarian soprano and Bulgarian mezzo-soprano Vesselina Kasarova for its Giulietta and Romeo, Bellini's bel canto masterpiece becomes as searing as the finest Shakespearean production. Lyric Opera of Chicago first presented "I Capuleti" in 1985, and Thursday night opened its revival of designer Ulisse Santicchi's darkly handsome production with Rost and Kasarova. Making his Lyric debut, Bruno Campanella was in charge in the pit, pacing the action briskly, though the orchestra sounded thick and less than elegant in spots. But with Rost and Kasarova supported by a refined, passionate Lyric chorus and strong singing from the opera's other principals, especially the Tebaldo of Italian tenor Fabio Sartori in his U.S. debut, this "I Capuleti" is a major achievement of Lyric's current season. ... The rich, smoky timbre of Kasarova's low register took on sinister force in Romeo's furious Act I confrontation with Capellio, Giulietta's imperious father, nicely played by Jeffrey Wells. The near-duel between Romeo and Tebaldo, Giulietta's designated suitor, looked stagey, but the rough textures of the pair's hurled insults was chilling. In more tender moments, the clarity and varied color of Kasarova's mezzo revealed a heartbreakingly naïve young lover. Whether pleading with Capellio for Giulietta's hand or expressing stunned anger at her tomb, this was a manchild facing profoundly adult torment. In the opera's duets, the lovers' voices soared, twisted and doubled back on each other like vines, sometimes fighting to break free, often serenely choosing the same path. With Bellini's simple accompaniment often disappearing completely, the a cappella vocal lines seemed to glow in the silence of the rapt auditorium. This week marks the 200th anniversary of Bellini's birth, and Lyric's elegant "I Capuleti" is a fitting tribute both to his memory and the bel canto opera style he typified. Gorgeous voices, attractive singing actors, tastefully sumptuous costumes and sets take us beyond merely "beautiful singing" into the deeper emotional realms that every opera composer from Monteverdi to William Bolcom strives to lay bare.

© Chicago Times, 5. November 2001, Seite 5-3, John von Rhein

The perfect couple

Kasarova, Rost superb in Lyric Opera's ‘Capuleti'

In today's operatic world, where major companies that produce Italian bel canto masterworks are casting them with singers patently unsuited to the special demands of the music and style, Lyric Opera is giving us the real thing. The company's revival of its well-remembered 1985 production of Bellini's "I Capuleti e i Montecchi," now playing at the Civic Opera House, rides to vocal glory on the superb performances of Vesselina Kasarova, in the trouser role of Romeo, and Andrea Rost, as his Giulietta. Without artists of this calibre, "The Capulets and the Montagues" would have a hard time holding an attention-span-challenged audience that comes to the opera expecting dramatic action along with singalong tunes. Bellini's distillation of the romantic tragedy is a fairly static affair, for all the delicate beauty of its vocal writing, while the star-crossed lovers are almost the entire show. It's not Verdi, nor is it close to Shakespeare, either. But for those willing to suspend disbelief and revel for almost three hours in the singing of two of today's leading mistresses of bel canto, this "Capuleti" amply justifies Lyric's revival of the still-handsome production by Giulio Chazalettes and Ulisse Santicchi, a timely celebration of the bicentennial of Bellini's birth. In 1985, Lyric's first professional Chicago staging of the opera served as an apt showcase for the U.S. stage debut of soprano Cecilia Gasdia. This time around, it provides a fine role debut for Rost - last season's Gilda in "Rigoletto" - as well as Kasarova's first Romeo in Chicago. Vocally they are exceptionally well matched. Indeed, so beautifully do the Hungarian soprano and the Bulgarian mezzo-soprano blend voices in their unison duet in Act I that Giulietta and Romeo seem truly united in spirit. ... Kasarova was scarcely less good. She cut a convincingly boyish figure in her tunic and tights. She used her smoky lower register to musical and dramatic effect, even if her upper range betrayed a few impure attacks at the very top. Her agility in coloratura and exceptional array of vocal colors, spanning a wide vocal compass, painted a convincing young man passionately in love. Always there was palpable emotional urgency behind her vocalism, especially in the tomb scene, which came alive dramatically almost despite itself. ...

© Carol Stream, 8. November 2001, Seite 31, Rohit Mahajan

Bellini simply breathtaking in stunning Lyric staging

... Superior singing abounds in this production. Mezzo soprano Vesselina Kasarova's voice is equally authoritative in her role as Romeo. As the part requires a singer with a higher pitch, women typically play Romeo. Bellini specifies this voice-type perhaps to convey the youthfulness of the character. ...

Vincenzo Bellini – NORMA (Adalgisa)

Zürich / Opernhaus / 24. Juni 1995 (P)

© Basler Zeitung, 27. Juni 1995, Seite 35, Martina Wohlthat

... Die eigentliche Heldin hiess jedoch Vesselina Kasarova. Mit flexibler, ausdrucksstarker Mezzostimme legte sie das überzeugendste Votum für die schwerelose Variante des Belcanto ein.

© Luzerner Neueste Nachrichten, 26. Juni 1995, Urs Mattenberger

... Im ersten Akt spielt sie, die einmal mehr phänomenale Mezzosopranistin Vesselina Kasarova, auch vokal unangefochten die zentrale Rolle. Kasarova spielt mit jeder Faser eine pulsierende junge Frau, zitternd zwischen Furcht und Verzückung, und setzt die emotionalen Regungen auch vokal mit aufflammenden Farben und hauchzart verklingendem Pianissimo phänomenal um. Ein Höhepunkt wird so Normas und Adalgisas Duett im zweiten Akt, in dem sich die beiden Sängerinnen in Pianissimo-Mysterien übertrumpfen. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 26. Juni 1995, Seite 17, Marianne Zelger-Vogt

... Damit kann eine völlig andere, gleichermassen anrührende wie kunstvolle Art der Stimmbehandlung zur Entfaltung kommen: Vesselina Kasarova führt ihren samtenen Mezzosopran in jeder Phase ebenmässig schlank, bei aller Intensität des Ausdrucks mit einem vielfarbigen lyrischen Grundton. Da offenbart sich eine hinreissende musikalische Sensibilität, und nicht nur stimmlich, auch darstellerisch verströmt diese Adalgisa eine zarte, verletzliche Jugendlichkeit.

© Opernwelt, August 1995, Seite 44 - 45, Gerhard Persché

... Diese Duette sind die absoluten Höhepunkte des Abends, auch dank der als Adalgisa stimmlich und darstellerisch souveränen Vesselina Kasarova, mit von unten bis oben gleichmässiger Stimmführung, makelloser Linie, süffigem Timbre und stets erfülltem Ton. Es ist erstaunlich, in wie kurzer Zeit sich diese junge Sängerin in die absolute Spitze - zunächst in diesem Fach hineingesungen hat. Sie ist ausserdem die einzige, die es sich nicht im Fundus verbrauchter Operngesten bequem macht, sondern versucht, die Figur in den spezifischen Raum dieser Inszenierung zu stellen. ...

Vincenzo Bellini – BEATRICE DI TENDA (Agnes)

Wien / Konzerthaus / 1992

© Krone, 1. Februar 1992, Seite 22, Karlheinz Roschitz

... Dem ORF-Symphonieorchester, Jeunessechor und den imponierenden Solisten Vesselina Kasarova (Agnes), Igor Morosow (ein düsterer slawischer Filippo) und Don Bernardini (Orombello) gelang ein kraftvoll gezeichnetes Drama. ...

 

Hector Berlioz – LA DAMNATION DE FAUT (Marguerite)

Salzburg / Salzburger Festspiele / 19. August 1999 (P)

© Berliner Zeitung, 21. August 1999, Seite 9 - 10, Jürg Stenzl

... Die überragende Sängerin ist Vesselina Kasarova: Man könnte sich fast durch alle historischen Aufnahmen von "D'amour l'ardente flamme" (bei Goethe einst "Meine Ruh ist hin") durchhören und würde kaum eine zweite Interpretation finden, in der sich Genauigkeit des musikalischen Textes, ein wirklich französisches Singen und perfekte Technik so völlig decken. Und das Englischhornsolo der Staatskapelle Berlin war ihr hinreissender, unsichtbarer Partner. ...

© Neue Zürcher Zeitung, Internationale Ausgabe, 21. August 1999, Seite 33, Peter Hagmann

... Es verfehlt seine Wirkung nicht, Marguerite lässt sich auf Faust ein - und hier kommt es zum allerschönsten Duett zwischen Paul Groves, der sein dreigestrichenes Cis ohne Mühe nimmt, und Vesselina Kasarova, die die rhythmisch so seltsame, von einer Solo-Bratsche begleitete Ballade vom "König von Thule" herrlich entspannt gesungen hat. Das Tête-à-tête wird bald gestört von Méphistophélès. Marguérite bleibt nur die Sehnsucht, und sie wird von Vesselina Kasarova in
berückenden Farben geschildert. ...

© Münchner Merkur, 21. August 1999, Seite 15, Markus Thiel

... Keiner der Solisten wirkt verloren, vereinsamt. Was Wunder, wenn Persönlichkeiten mit solcher Ausstrahlung zur Verfügung stehen. Denn auch musikalisch erweist sich die Salzburger "Damnation" als Glücksfall. Vesselina Kasarova, eine bildschöne Marguerite im eng geschnittenen Kleid, macht in jeder Phase das Drama dieser Frau plastisch. Eine grosse, bewegende Tragödin, die das künstlich Divenhafte meidet, durch Natürlichkeit und Wahrhaftigkeit bannt. Eine Stimme, so farbenreich und modulationsfähig, sicher geführt und ausdrucksstark, wie es sich besser, schöner kaum denken lässt. Ihre grosse Arie im vierten Teil: der Höhepunkt dieser Aufführung, der leider - verweile doch - nur fünf Minuten währte. ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 21. August 1999, Seite 6, Roland Spiegel

... Es ist eine ausgesprochen musikalische Inszenierung, die manchmal so wirkt, als sei die Musik nach diesen Bildern entstanden und nicht umgekehrt. Die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova singt die Partie der Marguerite so vollendet zart und zugleich mit enormer Klangfülle, dass man vergisst, wo man ist. Sie allein lohnt schon die Reise (auch wenn sie in München schon oft gefeiert wurde). ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 21. August 1999, Seite 16, Matthias Bieber

... Und schliesslich eine Marguerite zum Träumen, Schwelgen, Verzaubertwerden: Vesselina Kasarova fesselt schon allein durch ihre Präsenz. Und wenn sie dann auch noch den "König von Thule" singt, möchte man am liebsten ein Endlosband hören - immer wieder Vesselina. ...

© orpheus, November 1999/Festivals ‘99, Seite 70, Bernd Hoppe

... Vesselina Kasarova bietet eine superbe Interpretation dieser Partie mit idiomatischem Französisch, subtilen gesanglichen Nuancen vom zart gehauchten piano bis zum leidenschaftlichen Ausbruch. In raffiniertesten Farben ausgekostet das von ihr sehr introvertiert gegebene Lied vom "Roi de Thulé", dafür von betörend schwerem Duft und innerer Leidenschaft das "D'amour l'ardente flamme" - ein Rollendebüt von erwartet hoher Qualität. ...

© Opernglas, Oktober 1999, Seite 10, Siegfried Matuschak

... Stärkste Persönlichkeit im Gespann der Protagonisten ist Vesselina Kasarova gewesen, die als Marguerite nicht nur sicheres Stilempfinden, sondern auch grosse Gestaltungskraft und vokale Intelligenz demonstrierte. Ihre Auftrittsarie, die Ballade vom König von Thule, gestaltete sie mit anrührender Zartheit, schmachtend und zugleich hoffnungsvoll; im Liebesduett mit Faust öffnete sie die Stimme ganz, mit klaren, kraftvoll aufgebauten Tönen und üppigen Farben brachte sie das emphatische Verlangen nach dem Geliebten zum Ausdruck; in der Romanze zu Beginn des vierten Teils schliesslich mischte sie der sehnsuchtsvollen Erinnerung an Faust resignative Töne bei, und mit einem unglaublich sanften "Il ne vient pas! Hélas!" liess sie ihre Stimme im leisesten Pianissimo verhallen. Solche überragende Leistungen sind selten geworden im Festspielbetrieb, aber das Publikum weiss sie glücklicherweise noch zu schätzen und mit entsprechendem Jubel zu honorieren. ...

© Die Presse, 21. August 1999, Seite 13, Wilhelm Sinkovicz

... Erst wenn im zweiten Teil des Abends Vesselina Kasarova die Bühne betritt und aus dem Innern des sich öffnenden Zylinders ihren bestrickend schönen Gesang ertönen lässt, fühlt sich der Hörer daran erinnert, dass höchste musikalische Qualität doch auch in Salzburg noch erreichbar ist - wenn die rechten Künstler engagiert werden. Die Kasarova brachte manch innigen Ton ein, der aus anderen künstlerischen Regionen herüber zu klingen schien und vieles rundum als reichlich faulen Zauber entlarvte. ...

© Kurier, 21. August 1999, Seite 30, Franz Endler

... Vesselina Kasarova singt, als einzige Darstellerin zu wenig Gefährlichem verpflichtet, nahezu engelsrein die Marguerite. ...

© Der Standard, 21. August 1999, Seite 13, Peter Vujica

... für Vesselina Kasarova als optisch und stimmlich mit allen Nuancen der Sinnlichkeit aufwartende Marguerite, ...

© Salzburger Nachrichten, 21. August 1999, Seite 17, Karl Harb

... Sängerisch wird vieles wettgemacht. Sagenhaft: die lyrische Stimm-Artistik Vesselina Kasarovas als Marguerite, ...

© Krone, 21. August 1999, Seite 33, Karlheinz Roschitz

... Aus der Besetzung ragt Vesselina Kasarova als wunderschön singende sanfte Marguerite. Ein zerbrechliches Geschöpf, verloren in den Abgründen der Seele. ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 21. August 1999, Seite 7, Gerhard Ritschel

... Vesselina Kasarova überzeugte vor allem gesanglich mit herrlich grossen Bögen, weichen Linien und empfindsamer Wärme. ...

© Die Welt, 21. August 1999, Seite 12, Manuel Brug

... und wo auch eine melisandenhafte, von Vesselina Kasarova traumverhalten melancholiesüss
gesungene Marguerite mit wallendem Blondhaar wohnt. ...

© Stuttgarter Zeitung, 21. August 1999, Seite 35, Mirko Weber

... In. Out. Acht Minuten, zwei Sekunden zählt der Computer. "D'amour l'ardente flamme consume mes beaux jours", singt Marguerite. Die Ruh ist hin - und Gretchens Herz ist schwer. Eine Romanze als Roman, und mit der Mezzo-Sängerin Vesselina Kasarova kann man jeden Buchstaben darin wunderschön lesen. Sie steht in der düsteren Salzburger Felsenreitschule auf der Mitteletage eines riesigen Glaszylinders. Sie trägt ein schwarzes Lackkleid und einen weissen Schleier. Sie ist sehr schön und ganz unberührbar. Sie ist ein Traum, und dieser Traum dauert acht Minuten und zwei Sekunden, dann ist er aus. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. August 1999, Seite 41, Gerhard R. Koch

... Vesselina Kasarova sang und agierte hinreissend als Marguerite. ...

 

Hector Berlioz – LES TROYENS (Anna)

Zürich / Opernhaus Zürich / 23. September 1990 (P)

© Neue Zürcher Zeitung, 25. September 1990, Peter Hagmann

... Manche brillante Leistung in dem gewaltigen, durch Tänzer (Choreographie: Jean-Louis Bert) und Statisten erweiterten Ensemble wäre zu würdigen. Wir beschränken uns hier auf die Erwähnung von Vesselina Kasarova, die in der Partie der Anna mit einem in der Tiefe besonders intensiv leuchtenden Alt auffällt, ...

© Tages-Anzeiger, 25. September 1990, Thomas Meyer

... Gesanglich gibt es in diesem ansprechenden Ensemble von Singenden (22 Rollen zählt das Personenverzeichnis neben den Statisten und dem Chor) schöne Leistungen von Vesselina Kasarova (als Didos Schwester Anna) und vor allem von Ludmila Schemtschuk als Dido. ...

© Zürichsee-Zeitung, 25. September 1990, Werner Pfister

... sowie die immer mehr zum Publikumsliebling avancierende und makellose Vesselina Kasarova, die in einigen Jahren möglicherweise selbst eine gefeierte Dido werden könnte. ...

© Der Zürcher Oberländer, 25. September 1990, Hans Honegger

... Als Didos Schwester Anna machte Vesselina Kasarova mit ihrer üppig timbrierten, klangsinnlichen Altstimme Furore, ...

© Der Landbote, 25. September 1990, Herbert Büttiker

... Mit ebenbürtigem stimmlichem Glanz und Wärme stand dieser wahrhaft königlichen Dido Vesselina Kasarova als Schwester zur Seite: ihr Duett wurde ein musikalischer Glanzpunkt der Aufführung. ...

© Opernglas, November 1990, Seite 14 - 15, M. W. Essinger

... Die überzeugendste stimmliche Leistung bot indes Vesselina Kasarova als hinreissende Anna, die mit ihrem wunderschön geführten Mezzosopran darauf hinwies, welch bedeutende Sängerin hier heranreift. ...

© Financial Times, ... 1990, David Fingleton

... A remarkable Bulgarian, Vesselina Kasarova, sang Anna; still in her early twenties, she shows great promise. ...

 

Francesco Cilea – ADRIANA LECOUVREUR (La Principessa di Bouillon)

Zürich / Opernhaus / 23. April 1994 (P)

© Tages-Anzeiger, 25. April 1994, Seite 11, Mario Gerteis

... Denn was schauspielerische Identifikation bedeutet, beweist ihre amouröse Gegenspielerin Vesselina Kasarova. Die Principessa di Bouillon gilt eher als eindimensionale Figur, als eine in ihrem Ehrgeiz verletzte Intrigantin. Frau Kasarova mit ihrem prachtvollen Mezzo zeigt, dass mehr dahintersteckt: eine unbedingte Frau voll ungezähmter Emotion. Eine "grande dame", unter deren Oberfläche es gefährlich brodelt. Hier ist es wirklich die Liebe, die das Leiden schafft - bis hin zum mörderischen Komplott. ... Und wie - in den Szenen zwischen Shicoff und Kasarova lodert das erotische Feuer wie sonst nie an diesem Abend. ...

© Zürichsee-Zeitung, 25. April 1994, Seite 16, Werner Pfister

... Vesselina Kasarova trumpft als Principessa di Bouillon mit sattem, in der Höhe herrlich strahlkräftigem Mezzo auf und treibt ihr Spiel derart gekonnt (und im Detail ausgezirkelt: wenn sie etwa die Veilchen vergiftet) auf die Spitze, dass man bis zum Schluss sich nicht eindeutig entscheiden möchte, ob man nun ihre furios inszenierte Eifersucht oder ihre lässig gespielte Gleichgültigkeit für bare Münze nehmen soll. ...

© Luzerner Neueste Nachrichten, 25. April 1994, Seite 20, Urs Mattenberger

... Überragende szenische Präsenz gibt Vesselina Kasarova der hier teuflisch kalten Gräfin von Bouillon - auch vokal bleibt der leidenschaftlich aufflammende, die seelischen Irritationen seismografisch ausdeutende Mezzosopran der Kasarova der Figur nichts schuldig. ...

© Corriere del Ticino, 25. April 1994, Seite 37, Marinella Polli

... Al contrario della davero splendida Vesselina Kasarova nella parte della Principessa di Bouillon, antagonista di Adriana Lecouvreur. La giovane mezzosoprano bulgara ha ottenuto agiusta ragione il massimo dei consensi, esseno stata da ogni punto di vista la migliore della serata. Ci si augura di vederla - e di ascoltare il suo notevole strumento vocale - più spesso all'Opernhaus. ...

© Opernwelt, Juni 1994, Seite 44, Gerhard Pesché

... Andrei Serbans ursprüngliche Absichten hinsichtlich der Darstellerführung belegen vor allem Vesselina Kasarova als intrigante Principessa di Bouillon und Carlos Chausson als Michonnet: keine einzige leere Geste, stimmige Charakterzeichnungen. Dass die Bouillon noch eine Grenzpartie für Vesselina Kasarova ist, war nicht festzustellen. Die Mezzosopranistin mit der hinreissenden Höhe und der dunkel-brustigen, aber nie ordinär klingenden Tiefe schien stets Reserven zu haben, musste nie forcieren. ...

© Opera, Juli 1994, Seite 864, Andrew Clark

... Vesselina Kasarova, on a rare excursion out of her Rossinian home territory, captured the female vulnerability behind the Princesse de Bouillon's iron exterior: she is a poised actress, with a juicy mezzo which continues to develop expressively. ...

 

Gaetano Donizetti – ANNA BOLENA (Giovanna Seymour)

München / Bayerische Staatsoper / 30. Oktober 1995 (P)

© tz, Münchner Tageszeitung, 2. November1995, Seite 22, Beate Kayser

... Ob einem jemals warm ums Herz wird dabei, steht auf einem anderen Blatt. Auf einem zum Beispiel, das die junge Vesselina Kasarova beschreibt, Annas Gegenspielerin Johanna Seymour. Hier ist bei herrlich timbriertem, gut ausgebildetem und stilsicher geführtem Mezzo in jedem Ton eine Wärme, eine Wahrheit anwesend, die hinter Donizetti Mozarts Leidensfiguren Sesto oder Annio durchschimmern lässt, auch die dunkle Leidenschaft von Verdis Eboli. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 3. November 1995, Seite 34, Peter Hagmann

... Alles überstrahlend und der Primadonna ebenbürtig Vesselina Kasarova in der Partie der Johanna Seymour, jener Hofdame, auf die des Königs Auge gefallen ist: eine Stimme von vielfarbiger Leuchtkraft, einem sagenhaften Tonumfang und voller Wärme selbst in den extremen Lagen. ...

© Opernwelt, Januar 1996, Seite 14 - 16, Thomas Voigt

... Sicher ist die CD, eine Aufzeichnung einer konzertanten Aufführung im Wiener Konzerthaus, schon aus discographischen Gründen ein Muss; doch wenn ich die Wahl hätte, wäre mir ein Mitschnitt der Münchner Aufführung lieber - vor allem wegen der Giovanna Seymour von Vesselina Kasarova. Bei ihr erlebt man, was man bei vielen Koloratur-Diven vermisst: die vollkommene Verschmelzung von Technik und Emotion. Da klingt nichts kalkuliert und "gemacht", jede Phrase wirkt ehrlich empfunden. Dazu eine fruchtige, reiche Stimme - Wonnen des Wohllauts. ...

© orpheus, Januar 1996, Seite 43, Matthias Exner

... Ein glanzvolleres Debut als das der Vesselina Kasarova lässt sich kaum denken: Mit dunkel klangvoller, interessant timbrierter Tiefe und dramatischer Durchschlagskraft in der Höhe verbindet sie perfekte Technik und Jugendlichkeit in Stimmklang und Ausstrahlung, was sie schlicht zur Idealbesetzung der Seymour macht. ...

© orpheus, März 1996, Seite 43, Matthias Exner

... und der überragenden Vesselina Kasarova, die in der Verbindung von musikalischer Linie und stimmlichem Ausdruck mittlerweile eine bewegende Vollkommenheit erreicht hat. ...

Zürich / Opernhaus / 2. April 2000 (P)

© Neue Zürcher Zeitung, 4. April 2000, Seite 66, Peter Hagmann

... Wie sich Belcanto und Lebensnähe in aufregender Weise verbinden können, das zeigt jedoch Vesselina Kasarova, wie schon in München Vertraute und Rivalin der Protagonistin. Auf der Höhe ihres Könnens, technisch absolut souverän und zugleich hochexpressiv lässt die Sängerin nachvollziehen, in welch quälender Ambivalenz Giovanna Seymour zwischen Wollen und Zögern, zwischen Ehrgeiz und Loyalität steht.

© Tages-Anzeiger, 4. April 2000, Seite 67, Susanne Kübler

Das ist umso überzeugender, als Vesselina Kasarova als ihre Hofdame und Rivalin Giovanna Seymour einen ganz anderen Ton pflegt; mit ihrem dunklen, temperamentvollen Mezzosopran ist sie eine starke Gegenspielerin Gruberovas. Wie ideal sich die beiden ergänzen, zeigt sich bei Giovannas Geständnis, die neue Geliebte des Königs und damit Grund für die tödliche Intrige gegen Anna zu sein: Klanglich und darstellerisch treffen sich die zwei Frauen auf dem schmalen Grat zwischen Eifersucht und Verzeihen, Verletztheit und Liebe, Loyalität und Hass. ...

© Zürichsee-Zeitung, 4. April 2000, Seite 25, Werner Pfister

Edita Gruberova und Vesselina Kasarova - als Anna Bolena und Giovanna Seymour ideale Konkurrentinnen, eine Mischung aus musealer Operndiva und einer der Farbfilmleinwand abkopierten Visconti-Gestalt. Verletzend und verletzlich beide, leidend und lächelnd (unter Tränen), aufbegehrend und gedemütigt, zwischen ohnmächtiger Wut und schmerzlicher Hoffnung sich verzehrend. Kasarova schöpft mit junger, erotischer kerniger, opulenter Stimmfülle aus dem Vollen; Gruberova pariert mit ihrer makelloser, bis ins feinste technische Filigran ausgezirkelten legendären sängerischen Kunstfertigkeit. ...

© Der Bund, 4. April 2000, Seite 9, Martin Etter

... Nicht minder ereignishaft ist Vesselina Kasarova als Giovanna Seymour: Mit ihrer dunkelglühenden Stimme, ihrer untadeligen Gesangskunst und ihrer vitalen Ausstrahlung besteht sie das Duell der Primadonnen mit Auszeichnung. ...

© Blick, 4. April 2000, Seite 13, Ursula Litmanowitsch

... In der Handlung sind die beiden Frauen Rivalinnen. Die Gunst des Publikums aber gehört beiden, denn das Publikum liebt beide gleichermassen. Vesselina Kasarova als Seymour und Edita Gruberova als Anna sind ein grossartiges Duo. Stimmlich und darstellerisch dominieren sie alle Männerrollen auf der Bühne. Gruberova glänzt in der Schlussszene, wenn sie auf das Beil des Henkers wartet. Kasarova zieht das Publikum von allem Anfang an in den Bann ihrer warmen Stimme und ihrer erotischen Ausstrahlung. ...

© Zürcher Oberländer, 4. April 2000, Seite 23, Sibylle Ehrismann

... Zum sängerischen Höhepunkt des Abends wurde das Zusammentreffen der Anna mit ihrer Rivalin Giovanna im vierten Bild, in dem Giovanna der Königin mitteilt, dass sie ihre Nebenbuhlerin sei. Edita Gruberova und Vesselina Kasarova gestalteten den hier geforderten Wechselgesang im Duett, der zwischen Wut und Vergeben pendelt, zu einem dichten Miteinander von einmaliger Intensität. Überhaupt vermochte Kasarova die für einen Mezzo hohe Partie sicher und ausdrucksstark zu bewältigen und bot so mit ihrem dunkleren Timbre einen wohltuenden Kontrast zu Gruberovas heller Koloratur. ...

© Opernglas, Mai 2000, Seite 14, Andreas Weiß

... Wie schon in München sang neben ihr auch in Zürich Vesselina Kasarova die Partie der Giovanna Seymour. Die durch und durch glaubhafte Verkörperung dieser Rolle fand in ihrer stimmlichen Leistung eine beglückende Entsprechung. Unmanieriert und doch jede Nuance erspürend, gelangen die Rezitative. Ihr runder, in allen Lagen frei ansprechender Mezzosopran behielt auch in der Höhe sein natürliches Timbre. Und die Fiorituren ihres „Ah! Pensate che rivolti" im zweiten Akt waren nicht nur virtuoses Beiwerk, sondern innerlich erfüllt vom Charakter der Figur. ...

© Opernwelt, Juni 2000, Seite 41, Hanspeter Renggli

... Wenn die beiden Hauptpartien nun noch mit der einzigartigen Virtuosität und szenischen Präsenz wie in Zürich durch Edita Gruberova (Anna) und Vesselina Kasarova (Giovanna) gegeben werden, kann mit Fug nicht allein von einem Glücksfall der Besetzung, sondern auch von einer Sternstunde in der Rezeptionsgeschichte dieser Oper gesprochen werden. ... Vesselina Kasarova als ihre Vertraute und zugleich erfolgreiche Rivalin um die Gunst des Königs ist ihr bezüglich expressiver Gestaltung und virtuoser Brillanz wie bereits 1995 in München eine faszinierende Partnerin. ...

Gaetano Donizetti – LUCIA DI LAMMERMOOR (Alisa)

Zürich / Opernhaus / 1989

© Neue Zürcher Zeitung, 18. Dezember 1989, Marianne Zelger-Vogt

... Mit Jacob Wil als Raimondo und Vesselina Kasarova als Alisa stehen in kleineren Rollen zwei Sänger zur Verfügung, die sehr nachdrücklich auf das Niveau des von Christoph Groszer verpflichteten "festen" Ensembles aufmerksam machen. ...

© Tagblatt der Stadt Zürich, 18. Dezember 1989, Guy Lang

... Eine glückliche Hand hatte man mit der Solistenbesetzung. Das Niveau ist hoch und ausgeglichen. Vesselina Kasarova und Steve M. Dupré tragen in kleineren Rollen ebenso zum Gelingen bei wie Bernard Lombardo als Arturo und Jacob Will als Kaplan Raimondo. ...

© Zürichsee-Zeitung, 18. Dezember 1989, Werner Pfister

... Auch die kleineren Rollen waren charakteristisch gut ausgeformt: Bernard Lombardo (Arturo), Vesselina Kasarova (Alisa) und Steve M. Dupré (Normanno). ...

© Der Bund, 23. Dezember 1989, tt

... Vorzügliche Rollenporträts steuern auch Jacob Will (mit edlem Bass ein beachtlicher Raimondo) und Vesselina Kasarova (mit rundem, fülligem Mezzosopran eine hervorragende Alisa) bei, ...

© Badener Tagblatt, 18. Dezember 1989, Urs Mattenberger

... Bernard Lombardo als Arturo, Vesselina Kasarova als Alisa und Steve Dupré als Normanno, rundeten zusammen mit dem Chor des Opernhauses (Einstudierung: Erich Widl) eine vokale Darbietung ab, die zu Recht enthusiastischen Beifall fand. ...

 

Gaetano Donizetti – LA FAVORITE (Léonor de Guzman)

München / Philharmonie im Gasteig / 11. April 1999

© Süddeutsche Zeitung, 13. April 1999, Seite 20, Christine Lemke-Matwey

... Einzig Vesselina Kasarovas Léonor, ein Stimmgeschöpf zwischen keuschem Liebreiz und verwegener Leidenschaft, hielt wirklich, was der Abend versprach: dass das Timbre, die Farben, die Ensemblequalitäten einer Sängerin schon die Welt bedeuten können; und dass Belcanto selbst für aufgeklärte Geister ein erquickliches Ereignis ist.

© Münchner Abendzeitung, 13. April 1999, Seite 6, Volker Boser

... Das Stück bietet Prachtrollen, bei deren Besetzung man diesmal ein besonders glückliches Händchen hatte. Vesselina Kasarova (Léonor), Ramón Vargas (Fernand), Anthony Michaels-Moore (Alphonse), Carlo Colombara (Balthazar) und Abbie Furmansky (Inès) - besser geht's kaum. Jeder engagierte sich mächtig. ...

© orpheus, Juni 1999, Seite 43, Matthias Exner

Wie verwandelt klangen Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks 14 Tage später unter Marcello Viotti in einer konzertanten, französischsprachigen Aufführung von Donizettis La Favorite, in der Vesselina Kasarova als Léonor de Guzman triumphierte. Von der Mühelosigkeit in der Bewältigung der aberwitzig weiten Tessitur wie der Koloraturen soll nicht weiter die Rede sein. Allein der raffinierte Umgang mit den vielfältigen Farben, die von der abgrundtiefen Trauer in der dunkel gefärbten tiefen Lage über die bewegende Melancholie der pianissimi in der Mittellage zur hellen, leidenschaftlichen Emphase der Spitzentöne im Duett mit Fernand reichen, würde diesem Rollendebut schon den Rang des Ausserordentlichen sichern. Wie sich die Kasarova im Finale des 2. Aktes aus der verinnerlichten pp-Kantilene heraus zu stolz auftrumpfender Wallung aufschwingt und bruchlos wieder zurückfindet in die Zartheit des inneren Konfliktes war ebenso begeisternd wie der Wechsel zwischen der Innigkeit der Arie im 3. Akt und dem dramatischen Furor der Stretta. ... Der angekündigten CD-Produktion des Live-Mitschnittes darf der Belcanto-Fan mit Spannung und Freude entgegensehen.

© Opernglas, Juni 1999, Seite 44, W. Kutzschbach

... Auch wenn sich das Interesse meist auf die Tenorrolle konzentriert, Vesselina Kasarova gab der Léonor de Guzman die Priorität der Titelrolle wieder. Sie ist neben Cecilia Bartoli und Jennifer Larmore zweifellos die kompletteste Sängerin. Ihr schlank geführter Mezzo weist in keiner Lage einen Schwachpunkt auf, die Tiefen kommen kräftig und markant, die Mittellage ist zu verschiedenen Farbschattierungen fähig, und bis in die Spitzentöne zeigt sie Flexibilität und Agilität. Auch über die schwierigen Koloraturpassagen schwindelt sie sich nicht hinweg, sondern zeigt mit ihrer Rossini Erfahrung, wie man auch kleinste Notenwerte hörbar machen kann. Ihre voll in die Rolle aufgehende Mimik und ihr körperlicher Einsatz signalisieren aber, dass sie lieber auf der Bühne als auf dem Konzertpodium singt. ...

Zürich / Opernhaus / März 2006

© Tages-Anzeiger, 21. März 2006, Seite 49, Susanne Kübler

Starke Frau, schwache Männer

Es ist dieser musikalischen Inspiriertheit zu verdanken, dass die Sängerinnen und Sänger zwar nicht zu lebendigen Figuren werden - das liegt in diesem Stück nicht drin -, aber immerhin zu «Emotionsträgern» (Sireuil). Allen voran die grossartige Vesselina Kasarova alsLéonor, die von allen Seiten bedrängt und unterdrückt wird, sich aber stimmlich keineswegs unterkriegen lässt. Stark und expressiv ist ihr Mezzosopran, metallisch, wenn sie es will, oder auch ganz zart. Nichts Mädchenhaftes liegt in dieser Figur (für das Helle, Leichtherzige ist Jaël Azzaretti als Dienerin zuständig); Kasarova zeigt eine Frau, die weiss, warum sie leidet. Eine kluge, intensive Darstellung, die ohne grosse Gesten auskommt; das Drama spielt sich in Tönen ab, und im Gegensatz zur Handlung, die es auslöst, berührt es. ...

© Zürichsee-Zeitung, 21. März 2006, Seite 23, Werner Pfister

Kasarova at her best

Die Sängerbesetzung war nur in einem einzigen Fall ideal: Vesselina Kasarovas Rollendebüt als Léonor. Unglaublich die stimmliche Eloquenz, mit der sie die Gemütsverfassungen dieser Figur in immer wieder neue Farben und Schattierungen tauchte. Jeder Ton wurde mit subtiler Sorgfalt gesetzt, jede Phrase auf ihren Sinnzusammenhang ausgehorcht. ...

© Aargauer Zeitung, 21. März 2006, Seite 35, Christian Berzins

Aldi-Fahrer und Preisvergleicher aufgepasst: Die neuste Zürcher Opernproduktion ist ein Fest für Sparer, denn zu sehen gibt es kaum etwas, dafür umso mehr zu hören: Kaufen Sie sich also ungeniert einen Hör- oder Säulenplatz für 29 Franken (der Parkettplatz kostet 230) und erleben Sie dennoch zwei Opernwunder: die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova und den Dirigenten Mark Minkowski. ... Aber leider kann aus dem Sängerensemble nur eine Minkowskis Ideen aufnehmen und stimmlich umsetzen: Vesselina Kasarova in der Titelrolle. Keine Phrase, die in Kasarovas sprechendem Gesang nicht sprachlich wohl ausgestaltet daherkommt und doch voller Emotionen ist! ...

© Neue Zürcher Zeitung, 21. März 2006, Seite 44, Marianne Zelger-Vogt

Brillante Protagonistin

... So steht denn Vesselina Kasarovas Léonor zunehmend isoliert in einem Geschehen, das sich eigentlich in einer klassischen Dreieckskonstellation entwickeln müsste. Aber was sie stimmlich und darstellerisch leistet, reicht aus, die Aufführung über alle Längen und szenischen Peinlichkeiten hinwegzutragen. Da ist die dunkle, geheimnissvolle Tiefe, welche die tragischen Züge der in ihrer Hoffnung auf die Hand des Königs Getäuschten offenbart. Die Höhe dagegen erstrahlt in verführerischem Glanz und üppiger Fülle. Und dazwischen gibt es all die subtilen Zwischentöne, Farbschattierungen und zart schwebenden Piani, welche für den schillernden Charakter der edlen Mätresse wie für die immer neu faszinierende Kunst dieser Sängerin stehen. - Von allen Argumenten zugunsten einer Wiederaufführung von Donizettis «Favorite» hat letztlich nur eines Bestand, dieses jedoch unanfechtbar: Vesselina Kasarova.

© Die Südostschweiz, 23. März 2006, Seite 19, Reinmar Wagner

Dank Vesselina Kasarova und Mark Minkowski ist Donizettis selten aufgeführte Oper «La Favorite» derzeit in Zürich adäquat in der französischen Originalfassung zu hören.

Bravouröse Kasarova

... Vesselina Kasarova gestaltete die Titelrolle in der Zürcher Opernhaus-Vorstellung am Dienstag mit Bravour: Sensibel und wach sang sie, stets bedacht auf die Steigerung des Ausdrucks, was ihr mit ihrer reichen Klangfarbenpalette und den elektrisierenden Registerwechseln hervorragend gelang.

© Süddeutsche Zeitung, 21. März 2006, Seite 15, Helmut Mauró

... Diese Szene, wie auch viele andere, hätte ganz fürchterlich ausgehen können auf einer Opernbühne des 21. Jahrhunderts, hätte im Kitsch ertrinken oder leidenschaftslos distanziert abgehakt werden können. Dass beides in Zürich nicht der Fall ist, ist sicherlich auch dem umsichtigen Regisseur Philippe Sireuil zu verdanken, sicherlich mehr noch der herausragenden Rollendebütantin: Vesselina Kasarova. Erstaunlicherweise hat Donizetti die Hauptrolle einem Mezzo anvertraut und die klassische Sopranpartie der Gesellschafterin Inès anvertraut.

Durch Vesselina Kasarova gewinnt „La Favorite" allerdings ungeheuer an dramatischer Dimension. So zurückhaltend, mitunter gar etwas ungeschickt sich die Sängerin auf der Bühne bewegte, so schillernd entpuppte sich die Vielfarbigkeit ihrer Stimme, so kraftvoll packend ihre dynamische Kraft und physische Präsenz.

In aller Regel übertrumpfte sie damit sogar den ebenfalls glanzvoll präsenten Fabio Sartori als ihren Liebhaber Fernand, obwohl der auch schauspielerisch überzeugte. Vor allem von diesen beiden Sängerdarstellern, ein wenig auch noch von Roberto Servile als König Alphonse, lebte diese Aufführung. ...

© Schaffhauser Nachrichten, 21. März 2006, Seite 13, Beat Glur

Hervorragende Darsteller

... Die Darsteller bleiben in dem offenen Raum sich selbst überlassen. Einzig Vesselina Kasarova in der Titelrolle gelingt ein eigenes Rollenprofil, und sie glänzt in der anspruchsvollen Partie mit ihrem enorm wandlungsfähigen Mezzosopran. ...

© Basler Zeitung, kultur magazin, 21. März 2006, Seite 7, Verena Naegele

... Trotzdem fehlen über weite Strecken die Kantilenen des Belcanto-Komponisten. Leidtragende ist vor allem die Titelfigur: Vesselina Kasarova. Wie haben wir sie schon bewundert für ihre ausgefeilte Technik, Farbenvielfalt und Verinnerlichung! Als Léonor ist sie zu oft mit «Oh mon Dieux»-Ausrufen beschäftigt, nur in einer Arie kann sie ihre Meisterschaft zeigen. ...

© Blick, 21. März 2006, Seite 19

... Mezzosopranistin Vesselina Kasarova ist als Léonor hinreissend. Äusserlich elegante Grande Dame, innerlich gespalten mit tiefen Empfindungen. All dies drückt sie gesanglich ergreifend aus, man glaubt ihr jeden Ton. ...

© Zürcher Oberländer, 21. März 2006, Seite 21, Sibylle Ehrismann

Kasarovas herrliche Stimme

... Doch natürlich lassen sich an diesem Abend auch herrliche Stimmen geniessen. Vesselina Kasarova wirkte anfangs zwar noch recht statisch, steigerte sich jedoch im zweiten Teil in ihren Arien, in welchen sie bei den Herren, und dabei vor allem beim ins Kloster zurückgekehrten Fernand, um Vergebung bettelt. Und sie stirbt sogar, um zu vermeiden, dass Fernand, der plötzlich wieder für sie aufflammt, einen Frevel gegen Gott begeht. Hier kann man Kasarovas herrlich kraftvolle und farbenreiche Stimme geniessen - aber nur, wenn man den Text nicht mitliest. ...

© Die Welt, 21. März 2006, Seite 29, Manuel Brug

... Dem antworten Vesselina Kasarova (Léonor) mit riojadunklem, doch agilem Mezzo und Fabio Sartori ...

© Opernglas, Mai 2006, Seite 15 - 16, Thomas Baltensweiler

... Das Hauptinteresse richtete sich auf Vesselina Kasarova in der Titelpartie, die sie bereits auf CD eingespielt, aber noch nie auf der Bühne verkörpert hatte. Die Léonor kommt für sie unüberhörbar zum richtigen Zeitpunkt. Die Mezzosopranistin wusste vokale Fülle und Flexibilität, Farbenreichtum und Ebenmass zu verbinden - ideal in einer Rolle, die sowohl Dramatik als auch die Beherrschung des Belcanto-Vokabulars verlangt. Die grosse Arie im dritten Akt wurde zum Höhepunkt des Abends - besonders die Cabaletta vermittelte packende Impulsivität, zumal Vesselina Kasarova mit genau dosierten und deshalb umso effektvolleren Spitzentöne auftrumpfte. ...

Gaetano Donizetti – DOM SÉBASTIEN (Zayda)

London / Royal Opera House Covent Garden / 10. September 2005

© The Times, 13. September 2005, Seite 25, Hilary Finch

... Kasarova has a virtuoso ability to anticipate, imagine and give voice to every shade of human feeling. Alone she was magnificient; in duet with Simon Keenlyside's impassioned Islamic freedom-fighter, Abayaldos, simply mesmeric. ...

© The Independent, 13. September 2005, Roderic Dunnett

... Sébastiens African muse was sung by the profoundly affecting Bulgarian mezzo Vesselina Kasarova, whose range of luscious, velvety timbres was matched by an acute dramatic intelligence that showed in every phrase: when Zayda mouthed the word "mourir", you knew it meant curtains.

 

Umberto Giordano – ANDREA CHÉNIER (Bersi)

Wien / Staatsoper / 1992

© Kurier, 13. September 1992, Seite 12, Franz Endler

... Und Vesselina Kasarova war erstmals (hoffentlich bleibt sie bei ihren Versprechungen) die Mulattin Bersi, eine beinahe zu gloriose Besetzung, wie sich denken lässt. ...

 

Christoph Willibald Gluck – ORPHÉE ET EURYDICE (Orphée)

München / Bayerische Staatsoper / 20. Oktober 2003 (P)

© Opernwelt, Dezember 2003, Seite 13, Klaus Kalchschmid

Vesselina Kasarova ist Münchens Orpheus

... Obgleich als indisponiert angekündigt, war Vesselina Kasarova diese Idealverkörperung des Orphée, allenfalls etwas zurückhaltend im sängerischen Einsatz, was die Wirkung des Ganzen freilich kaum beeinträchtigte. Ihre grosse Bühnenpräsenz und ihre Musikalität überwältigten samt ihrem bronzen leuchtenden Timbre selbst bei etwas verminderten Intensität. Und nicht zuletzt die grosse Koloratur aus der Feder von Berlioz und Viardot am Ende von „Amour, viens rendre à mon âme" (einer Arie, die Berlioz mit zwei Holzbläsern, Hörnern und Trompeten neu orchestrierte) und das zutiefst innige, vor dem schwarzen Zwischenvorhang gesungene „J'ai perdu mon Eurydice" liessen das Publikum den Atem anhalten. ...

© Opernglas, Dezember 2003, Seite 8, Ralf Tiedemann

Vesselina Kasarova - Grandioser Orpheus

... Dabei hätte dem Regieteam eine sehr fähige Singschauspielerin in der Titelpartie zur Verfügung gestanden. Allein die Ausstrahlung dieser charismatischen Sängerin rettete die Produktion vor einer grossen Leermenge, auch wenn in diesem szenischen Umfeld selbst das intensive Spiel von Vesselina Kasarova zuweilen in die Nähe des Plakativen geraten musste. Hatte die Bulgarin sich in der Premiere noch grippegeschwächt ansagen lassen müssen, war sie in dieser zweiten Vorstellung weitestgehend wieder im Vollbesitz ihrer stimmlichen Kräfte. Mit der ihr eigenen vokalen Souveränität und in jeder kleinsten Nuance spürbaren Identifikation nahm sie von Beginn an gefangen, spielte mit den unerschöpflichen Möglichkeiten ihres so farbenreichen Stimmmaterials und phrasierte beseelt die oft gehörten Melodien, als entstünden sie in diesem Moment neu. Wer einen Mezzosopran dieses Kalibers als Orpheus verpflichten kann, ist tatsächlich gut beraten, die Berlioz-Fassung der Gluck-Oper zu wählen. Die vielen intensiv vorgetragenen lyrischen Passagen wurden erwartungsgemäss zu Höhepunkten der Aufführung, auch wenn die erwähnte, grandios gemeisterte Bravourarie „Amour, viens rendre à mon âme" am Ende des ersten Aktes, einst für - und teilweise von - Pauline Viardot mit einer grossen Solokadenz versehen, zum eigentlichen Showstopper des pausenlos gespielten Abends avancierte. ...

© Frankfurter Rundschau, 29. Oktober 2003, Joachim Lange

Vesselina Kasarova, Nigel Lowery und Ivor Bolton zelebrieren in München mit Glucks „Orphée et Eurydice eine Berlioz-Ehrung

... So wie jetzt Vesselina Kasarova, die, in der ganz auf sie zugeschnittenen Münchner Produktion, ihren Rang als nicht nur technisch perfekte, sondern auch gestaltungsstarke Künstlerin unter Beweis stellen konnte und trotz Erkrankung den wohl derzeit besten Orphée glaubhaft machte. Und das nicht nur in der Virtuosität der grandiosen Arie am Ende des ersten Aktes. Sie gewinnt natürlich auch dem traurig selbstanklagenden Hit der Oper „J'ai perdu mon Eurydice" tiefe menschliche Züge von Trauer und auch von Selbstanklage ab. ...

© Neue Zürcher Zeitung, Internationale Ausgabe, 27. Oktober 2003, Seite 18, Marianne Zelger-Vogt

... Ivor Bolton mag noch so viel rhythmische Energie investieren, um das klein besetzte, bei konsequent vibratoarmen Spiel nicht sehr farbig klingende Orchester bis zuletzt bei Laune zu halten, die Oper ist zu Ende, wenn Vesselina Kasarovas Orphée die Bühne verlässt, denn sie ist es, die die Gegensätze zusammenführt, aus Gluck und Lowery ein Ganzes macht - dank ihrer Stimme, die zwischen dunklen Alt- und lichten Soprantönen, zwischen hauchzartem Piano und üppiger Klangfülle in tausend Schattierungen funkelt, schimmert und strahlt, aber auch mit einer unnachahmlich expressiven Gebärdensprache, die ihren Körper selbst zum Instrument macht. In Orphée hat
Vesselina Kasarova eine neue Idealrolle gefunden. Glaubhafter kann der Mythos des thrakischen Sängers, der mit seinem Gesang selbst die Götter der Unterwelt rührt, nicht vergegenwärtigt werden. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Oktober 2003, Gerhard Rohde

... Die Inszenierung kann sich dabei auf die Sängerin Vesselina Kasarova verlassen. Die bulgarische Mezzosopranistin beherrscht die Szene mit der ihr eigenen Intensität und schauspielerischen Präsenz. In ihrem dunklen Timbre schwingen alle Sehnsucht, alle Trauer, alle Empörung über das menschliche Schicksal mit, von denen Glucks Musik spricht. Wegen Vesselina Kasarova und als Reverenz zum 200. Geburtstag von Hector Berlioz hat man sich in München auch für die Bearbeitung des französischen Komponisten entschlossen, die 1859 am Théâtre Lyrique in Paris erstmals aufgeführt wurde. Berlioz machte dabei die Tenorbesetzung in der französischen Fassung, die Gluck 1774 für die Académie Royale de Musique herstellte, wieder rückgängig, weil er in der Sängerin Pauline Viardot die ideale Alt-Besetzung gefunden hatte. ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 22. Oktober 2003, Seite 19, Roland Spiegel

Glucks „Orphée et Eurydice" an der Bayerischen Staatsoper - mit Vesselina Kasarova als Sensation

... Trotz allem gelingt es Vesselina Kasarova, Glucks Intensität auszuspielen. Wie ein traumverloren Irrender wird sie zum Dreh- und Angelpunkt der Produktion, bringt auch mit etwas weniger samtiger Stimme als sonst eine Glanzleistung bei den großen Tonsprüngen und fordernden Tieftönen der Partie. Die Sehnsucht des nach seiner Geliebten schmachtenden Sängers - stärker könnte man sie nicht mit Ausdruck aufladen. Und bei der Barvour-Nummer „Amour, viens rendre à mon âme" singt sie vor dem Vorhang auch eine lange Solo-Kadenz in der Tradition der legendären Pauline Viardot. Krank oder nicht: ein Wunder! ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 22. Oktober 2003, Seite 14, Beate Kayser

Nationaltheater: Erfolg für „Orphée et Eurydice" mit der glänzenden Vesselina Kasarova

Wie, fragt man sich, hätte sie den bloß gesungen, wenn sie nicht krank gewesen wäre? - Vesselina Kasarova, für viele der Hauptgrund zum Besuch der „Orphée et Eurydice"-Premiere im Nationaltheater, sang „mit Ansage", wollte aber ihre Gluck-Premiere, ein auch von ihr herbeigesehntes Rollendebüt, nicht absagen und überwand mit den Zaubertönen ihres Gesangs nicht nur die Geister der Unterwelt, sondern auch die des Infekts.

Warm, wie eine zärtliche Berührung, ist ihre Stimme. Man spürt, wie sich die 2000 im Nationaltheater geradezu einwiegen lassen von dieser anbrandenden Woge unverstellten Gefühls, das über die Totenklage um Eurydice ins Leiden an der Welt an sich vordringt. Dunkle, raunende Töne sind zu bestaunen, der grosse Ausbruch, die beseelte Koloratur und der federleicht genommene innere Monolog. Die Kasarova steht zwei Stunden auf der Bühne, gliedert die Partie in unendliche Farben und Facetten, macht sie tief und reich. Sie ist an diesem Abend der Gesang, die Oper, die Musik in einer, ihrer Person.

Und nicht nur Ivor Bolton am Pult des Staatsorchesters, der ihr hingerissen, sensibel, temperamentvoll folgt, hat das erkannt, sondern auch das Inszenierungsteam Nigel Lowery und Armin Hosseinpur (in München seit „Giulio Cesare" bekannt, damals noch als Bühnenbildner und Choreograf, jetzt immer öfter als Inszenierungsduo). Die beiden machen in der Inszenierung zum Angelpunkt, was die Kasarova anbietet, nämlich in ihrer Person eine schlüssige Chiffre für Musik zu sein. ...

© Stuttgarter Nachrichten, 22. Oktober 2003, Seite 13, Susanne Benda

Beeindruckendes Debüt von Vesselina Kasarova

... Dies allerdings ist vollständig missglückt - oder wäre es zumindest, hätte die bulgarische Mezzosopranistin Vesselina Kasarova bei ihrem Rollendebüt als Orpheus nicht trotz verkündeter Indisposition jene legendäre Pauline Viardot wieder erstehen lassen, für deren tiefe Stimme, Koloraturgewandtheit und Ausdrucksfülle Hector Berlioz 1859 Glucks Oper bearbeitete. ...

© Münchner Merkur, 22. Oktober 2003, Gabriele Luster

Der Triumph der Kasarova

Bayerische Staatsoper: Glucks „Orphée et Eurydice"

... Das ist vermutlich das Verdienst von Vesselina Kasarova. Nach (fast) durchschwiegener Generalprobe und immer noch von einem Infekt geplagt, gab sie dem Orpheus dennoch, was ihm gebührt: edle Gestalt und Zaubergesang. Sie, für die Intendant Peter Jonas wohl gerade diese, heute selten gespielte Orpheus-Fassung aufs Programm gesetzt hat, schonte sich nicht. Vor allem nicht in der Bravourarie am Ende des ersten Aktes, die eigentlich aus dem ganzen Stück heraus- und in die vom „Romantiker" Gluck überwundene Opera-Seria-Virtuosität zurückfällt. Berlioz' Orphée bewegt sich in der Mezzoregion ähnlich wie Glucks italienischer Ur-Orfeo für einen Altkastraten aus dem Jahre 1762, dem der Komponist aber für seine Pariser Fassung („Orphée et Eurydice") 1774 einen hohen Tenor folgen liess. Als zirzensisches Feuerwerk brannte die Kasarova dieses „Amour, viens rendre à mon âme" ab: Lustvoll hob sie zu den gewaltigen Sprüngen ab und perlte schimmernd die Koloraturen hin. Darin motiviert sich ein vor Liebe flammender Orpheus für den Abstieg in die Unterwelt - der (anders als bei Monteverdi) siegreich ausgehen muss. Doch auch im zarten, liedhaften (Klage-)Gesang, den Gluck aus so viel echtem, innigem Gefühl speist (in der wundervollen Romance mit dem Oboen-Echo oder im allbekannten „J'ai perdu mon Eurydice"), verband die Kasarova Schlichtheit und natürliche Eleganz. Vielleicht hielt sie sich in den rezitativen Übergängen ein wenig zurück, wirkte dort stellenweise weniger frei und gedeckter, als wenn sie ganz gesund und fit gewesen wäre. Doch ihre gespannte Konzentration, ihr Charme und ihre geschmeidige Gewandtheit im Spiel beflügelten ihren privaten Triumph. ...

© Süddeutsche Zeitung, 22. Oktober 2003, Seite 15, Reinhard J. Brembeck

... Trotz einer Erkrankung beherrscht Orpheus Vesselina Kasarova sängerisch wie von der Ausstrahlung her fulminant die Szene - auch wenn sie arg mit ihren Kräften geizen muss. Ihr dunkles Timbre ist ganz Verzweiflung, ganz Sehnsucht nach einer Rückkehr zur Erde, ganz Verlangen nach einem Ende, ganz Klage über die Verworfenheit der Welt. Somit ist der Orpheus schlicht ihre Rolle, und rechtfertigt allein schon die Wahl von Hector Berlioz' hybrider Bearbeitung (1859), dies sowohl auf Glucks italienischer Fassung für Altkastrat (1762) als auch auf die französische Bearbeitung für hohen Tenor (1774) zurückgreift. ...

© Südwest Presse, 22. Oktober 2003, Jürgen Kanold

Unterwelt mit Kuscheltieren

Vesselina Kasarova stimmt die Götter milde

Die Furien kochen Orchestermusiker, und auch ein Eisbär tapst durch die Unterwelt: Ironisch verspielt, wenn auch nicht spektakulär hat Nigel Lowery den Gluck-Klassiker „Orphée et Eurydice" an der Bayerischen Staatsoper inszeniert. Der Premierenstar: Vesselina Kasarova.

... Den Orpheus komponierte Gluck zunächst für einen Kastraten, dann, in der französischen Fassung, für einen hohen Tenor; Berlioz wiederum richtete die Partie ein für die berühmte Pauline Viardot. Ein Glücksfall: „Nichts ist von so sanfter Tiefe wie das herrliche Timbre der Altstimme", schwärmte Berlioz. Vesselina Kasarova ist mit ihrem Mezzo, dessen unglaublich volltönende, ja männliche Tiefe die Seelen rührt, die ideale Sängerin dafür. Gleichzeitig hat die Bulgarin, die auch eine begnadete Darstellerin ist, die feinsten Koloraturen in jeder Höhe zur Verfügung. Umjubelt meisterte der angeschlagene Star selbst die Kadenz der grossen Orpheus-Arie am Ende des 1. Aktes.

 

Charles Gounod – ROMÉO ET JULIETTE (Stéphano)

Zürich / Opernhaus / 1990

© Neue Zürcher Zeitung, 8. Mai 1990, Peter Hagmann

... So lässt die junge Bulgarin Vesselina Kasarova mit ihrem kehligen Timbre und ihrem festen Stimmansatz das Lied des Stéphano kurz vor jener Kampfszene zu einem Höhepunkt des Abends werden. ...

© Tages-Anzeiger, 8. Mai 1990, Mario Gerteis

... Immerhin erdachte er für zumindest zwei weitere Figuren dankbare Solo-Nummern: Mercutios Ballade von der Fee Mab im Eröffnungsbild und Stéphanos Chanson "Que fais-tu, blanche tourterelle" im Mittelakt. Die erstere wurde von Rodney Gilfry einnehmend, das letztere von Vesselina Kasarova hinreissend interpretiert. Die junge Bulgarin ist eine echte Entdeckung; sie hat schon jetzt die Garantie für eine grosse Zukunft in der Tasche. ...

© Zürichsee-Zeitung, 8. Mai 1990, Werner Pfister

... Wie man aus einer Episode ein zentrales Stück machen kann, demonstrierte Vesselina Kasarova (Stéphano) mit ihrem umwerfend interpretierten Chanson. Verständlich, dass das Publikum mit tosendem Applaus reagierte. ...

© Tagblatt der Stadt Zürich, 8. Mai 1990, Fritz Schaub

... Es waren ausgerechnet junge Sänger in Nebenrollen, die die besondere Aufmerksamkeit auf sich zogen: allen voran Vesselina Kasarova als Page Stéphano, die für ihr grosses Couplet im vierten Bild stürmischen Szenenapplaus erntete, ...

© Zürcher Altstadt, 9. Mai 1990, Jacqueline Olivier

... In diesen Rahmen passen sich die übrigen Sänger äusserst harmonisch ein, allen voran Vesselina Kasarova, die in der Rolle von Roméos Pagen Stéphano zu recht auf die Gunst des Publikums stiess: Dank ihres trillernd leichten Soprans und ihrer mimischen Begabung wurde des Pagen Spottlied auf die verfeindete Familie zu einem Höhepunkt des Abends. ...

© Der Bund, 18. Dezember 1989, tt

... und Vesselina Kasarova, die als Stéphano mit ihrer lebendigen Gestaltung und mit ihrem makellos schönen und expressiven Mezzosopran Ovationen ernten darf. ...

 

Carl Heinrich Graun – MONTEZUMA (Montezuma)

Berlin / Staatsoper unter den Linden im Schillertheater / 26. Januar 2012 (konzertant)

© Der Tagesspiegel / 28. Januar 2012 / Udo Badelt

... Dass der Aztekenkönig in dieser Aufführung so weltfremd wirkt, liegt auch an der grossartigen Vesselina Kasarova mit ihrem voluminösem Mezzosopran, die die Rolle - ursprünglich für einen Kastraten gedacht - so mit selbstmitleidiger Emphase füllt, dass dem Zuhörer dieser Herrscher nur leid tun kann.

© Berliner Zeitung / 28., 29. Januar 2012 / Clemens Haustein

... Aber die Damen! Wer von ihnen auch nur die paar Schritte an die Rampe trat, nahm die Hörer gefangen - und dies mit Arienwürmern von oft ungeheurer Länge und Kniffligkeit. Vesselina Kasarova (Mezzo) als Montezuma lieferte sich mit Anna Prohaska, der Geliebten, und ihrem hohen, leicht dahinschwingenden Jubelsopran vokale Auseinandersetzungen der denkwürdigsten und friedlichsten Art.

Georg Friedrich Händel – AGRIPPINA (Agrippina)

Zürich / Opernhaus / 10. Mai 2009 (P)

© Frankfurter Allgemeine Zeitung / 16. Mai 2009 Seite 36, Wolfgang Fuhrmann

Eine Welt aus dem Koffer

Händels "Agrippina" am Opernhaus Zürich

... Natürlich wurde nur Erfolgsträchtiges wieder in den Umlauf gebracht, und man versteht die Begeisterung der Venezianer: In "Agrippina", dieser zynischen politischen Komödie aus der Feder des Kardinals Vincenzo Grimani, jagt ein Schlager den anderen. Deswegen sollte dem wahren Händel-Aficionado - trotz dem jubiläumsbedingten Überangebots - Zürich eine Reise wert sein, denn eine musikalisch glänzendere "Agrippina" wird sich kaum finden lassen. Der Dirigent Mark Minkowski lässt mit dem hauseigenen Ensemble für Alte Musik "La Scintilla" nicht nur die namensgebenden Fünklein sprühen: Es lodern die Flammen, es glimmt die Glut - schliesslich heisst es ja in einer Arie, dass die Liebe ein Feuer sei. Dazu kommt eine insgesamt ausgezeichnete Sängerschar, in der sich freilich die Bösewichter wieder einmal als die interessanteren Individuen erweisen. ...

... All dies wurde überstrahlt vom prächtig-schurkischen und am Ende obsiegenden Mutter-Sohn-Tandem. Anna Bonitatibus als Nerone gab sich schluffig, sang aber mit einer Stimme wie dunkler Honig. Und die Titelheldin wurde von Vesselina Kasarova in eine Erscheinung von majestätischer Bösartigkeit verwandelt, bevorzugt in prächtige Roben mit Schlangenhaut- oder Leopardenmuster gewandet (Kostüme: Marie-Jeanne Lecca), stimmlich souverän mit einem gurgelnden Kehllaut, wenn die Intrigantin in ihr zum Durchbruch kann - eine atemberaubende Leistung. ...

© Mittelland-Zeitung, 12. Mai 2009, Seite 29, Elisabeth Feller

Kultur - Händel-Oper mit Starbesetzung

Stars wie Vesselina Kasarova trumpfen am Opernhaus Zürich in der «Agrippina» auf.

Das antike Rom als Soap-Opera

David Pountneys Fantasie entzündet sich an Georg Friedrich Händels Oper «Agrippina»: Die Inszenierung für das Zürcher Opernhaus mixt munter die Stile.

Regungslos wie eine Schlange liegt sie auf dem Tisch, lässt sich von einem farbigen Muskelprotz massieren und lauert auf Beute. Diese Frau ist schiere Verführung. Das ist sie nicht bloss, weil sie umwerfend aussieht, sondern weil sie mit Macht ausgestattet ist. Im antiken Rom ist Agrippina (Vesselina Kasarova) die Gattin von Kaiser Claudio, den sie am liebsten vom Thron stürzen würde - zugunsten von Nerone, ihrem Sohn aus erster Ehe. Der Zufall kommt ihr zu Hilfe. Ein schwarzes Couvert wird ihr überbracht. Claudio ist im Seesturm gefallen (später wird er wieder auftauchen).

«O namenlose Freude» ... in Beethovens Fidelio-Jubel bricht Agrippina zwar nicht aus - doch in ihren Augen blitzt es verräterisch freudig auf: geschafft! Sie wird Nerone auf den Thron . ... Wie in «Dallas» geht es auch in «Agrippina» um Ehrgeiz, Liebe und Macht. Bloss verkörpert bei Händel eine Frau das Böse. Agrippina lenkt mit eiskaltem Charme ihren Hofstaat mit Figuren wie Nerone, Poppea (Claudios Geliebte), Ottone (Poppeas Bewunderer) sowie Pallante und Narciso (Möchtegern-Liebehaber). Hat die Kaiserin Lust, serviert sie ihre Ergebenen mit sadistischer Lust ab - etwa in dem Tiefkühlraum mit blutigem Schlachtvieh. Solches ist garstig und wirkt im Verbund mit drehbaren Schauplätzen wie Klonlabor, Badezimmer mit gestapelten Leichen sowie Kinderzimmer mit Plüschtieren schrill und disparat. Aber: «Ist es Wahnsinn, so hat es doch Methode», sagt Hamlet und David Pountney, Johan Engels (Bühne) und Marie-Jeanne Lecca (Kostüme) halten sich daran. ...

Beispielhaft für das stete Vortäuschen ist Agrippinas Arie, in der sie Claudios Verlust beklagt. Doch bei jedem ihrer Worte schwingt das Frohlocken über den Gattentod mit. Zwei Arien weichen von diesem Vortäusch-Muster ab: Ottones Bitterkeit über seinen vermeintlichen Verrat an Claudio sowie Agrippinas Selbstzweifel. Hier ist sie so sehr bei sich, dass sich am Ende keine Hand zum Applaus regt - obgleich Vesselina Kasarovas Kunst ihn nahegelegt hätte. Damit sind wir bei den musikalischen, beglückenden Meriten. Dirigent Marc Minkowski entfacht mit dem Orchestra L Scintilla einen dunkel glühenden, rhetorischen Glanz mit prägnant rhythmischem Profil und solistischen Glanzlichtern.

Diese orchestrale Strahlkraft beflügelt das Ensemble. Wie Vesselina Kasarova aus hauchzarten Melismen mörderische Wut destilliert oder metallisch klingenden Willen im Wechsel mit betörender Süsse hält - das ist mit der schauspielerischen Anverwandlung der Figur magistral. ...

© Tages-Anzeiger, 12. Mai 2009, Seite 45, Susanne Kübler

Rabenschwarzer Humor auf knallbunter Bühne

Drastisch, klamaukig, opulent ist David Pountneys Inszenierung von Händels «Agrippina» im Zürcher Opernhaus. Und manchmal etwas zu laut für die Musik.

... Und Vesselina Kasarova gibt die Titeldomina mit hassverzehrtem Gesicht und zuckersüsser Stimme, mit vokaler Dramatik und einer Gefühlskälte, die nicht nur ihre im Kühlraum eingeschlossenen Verehrer Pallas und Narziss erschauern lässt. ... Solche Doppelstrategien beherrschen auch die Sängerinnen und Sänger - nicht nur die schon erwähnte, hinreissend abstossende Agrippina der Vesselina Kasarova. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 12. Mai 2009, Seite 37, Marianne Zelger-Vogt

Die hohe Schule der Intrige

Händels «Agrippina» als Sänger- und Kostümfest im Zürcher Opernhaus

... Für Vesselina Kasarova ist Agrippina die erste Händel-Partie an ihrem Stammhaus - andernorts und auf CD hat sie sich längst auch in diesem Repertoire eine Spitzenposition ersungen -, und sie zieht bei diesem Rollendébut buchstäblich alle Register ihrer vokalen und darstellerischen Gestaltungskunst. Halb Schlange, halb Tigerin, wie es zwei ihrer unzähligen Kostüme (Marie-Jeanne Lecca) veranschaulichen, brilliert sie mit fulminanten Koloraturen und einer unnachahmlichen Palette von Farben, die raffiniert zwischen dem erdigen Dunkel der Tiefe und dem glanzvollen Licht der Höhe changieren.
Jede Phrase, jeder Ton erhält da - auch in den zahllosen Rezitativen - eigenen Klang und eigene Gesten, Blicke, Gebärden, dies alles mit hinreissender Lust am Verstellungsspiel. Doch am schönsten entfaltet sich die an dramatischer Ausdruckskraft immer noch wachsende Mezzostimme am Schluss in der Arie «Se vuoi pace», wo Vesselina Kasarova nach dem langen Parcours hingebend betriebener Boshaftigkeit und Skrupellosigkeit zu konzentrierter Ruhe und die schillernde Figur zu sich selbst findet. ...

© Die Südostschweiz, 12. Mai 2009, Seite 21, Reinmar Wagner

Was einst Venedig freute, ist auch in Zürich ein Genuss

Das Zürcher Opernhaus hat schon oft mit Georg Friedrich Händel geglänzt. Zu dessen 250. Todesjahr brachte es am Sonntag die Oper «Agrippina» amüsant und musikalisch hochstehend auf die Bühne.

... Ein veritables Star-Ensemble hat Opernhaus-Intendant Alexander Pereira für «Agrippina» aufgeboten. Die Titelrolle singt Vesselina Kasarova - eine begeisternde Agrippina, die dank reicher stimmlicher Mittel und technischer Souveränität so keck und mitreissend mit den Tönen und Ausdrucksbereichen spielen kann, dass es eine wahre Freude ist. ...

© Zürichsee-Zeitung, 12. Mai 2009, Seite 25, Werner Pfister

Opernhaus - David Pountney inszeniert Georg Friedrich Händels frühe Oper «Agrippina»

In den Laboratorien der Macht

Es ist die erste Händel-Oper, die David Pountney auf die Bühne bringt, einfallsreich und turbulent fast bis zur Beliebigkeit. Die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova gibt als Protagonistin den Ton an.

... Lustig ist das vor allem für die Drahtzieher der zahllosen Intrigen, allen voran für Agrippina. Vesselina Kasarova ist hier mit sichtlicher Lust und Lüsternheit bei der Sache. Sie taktiert und laviert, verführt und intrigiert, und das mit allen - nicht nur stimmlichen - Reizen. Bewundernswert, wie sie ihren üppigen Mezzosopran einsetzt, wie sie sich mit primadonnenhaftem vokalem Ambitus Raum und Aufmerksamkeit verschafft, dabei nie ihre Haltung und Fasson verliert und, wo nötig, mit echt grossen Tönen den Ton angibt. ...

© Zürcher Oberländer, 12. Mai 2009, Seite 25, Werner Pfister

Opernhaus - David Pountney inszeniert Georg Friedrich Händels frühe Oper «Agrippina»

In den Laboratorien der Macht

Es ist die erste Händel-Oper, die David Pountney auf die Bühne bringt, einfallsreich und turbulent fast bis zur Beliebigkeit. Die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova gibt als Protagonistin den Ton an.

... Lustig ist das vor allem für die Drahtzieher der zahllosen Intrigen, allen voran für Agrippina. Vesselina Kasarova ist hier mit sichtlicher Lust und Lüsternheit bei der Sache. Sie taktiert und laviert, verführt und intrigiert, und das mit allen - nicht nur stimmlichen - Reizen. Bewundernswert, wie sie ihren üppigen Mezzosopran einsetzt, wie sie sich mit primadonnenhaftem vokalem Ambitus Raum und Aufmerksamkeit verschafft, dabei nie ihre Haltung und Fasson verliert und, wo nötig, mit echt grossen Tönen den Ton angibt. ...

© St. Galler Tagblatt, 12. Mai 2009, Seite f2, Tobias Gerosa

Machtphantasien

Zürich - Händels Agrippina in der Regie von David Pountney ist ein episches Vergnügen.

... Im Zentrum steht Vesselina Kasarovas Agrippina, ein Tier der Macht. Ihre stimmlichen Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, sie stellt sie in jedem Moment in den Dienst der Rolle.

 

Georg Friedrich Händel – ALCINA (Ruggiero)

Barcelona / Teatre Nacional de Catalunya / 10. März 1999 (P)

© La Vanguardia, 12. März 1999, Seite 50, Roger Alier

... También despertó entusiasmo la prestación de Vesselina Kasarova, magnífica y emotiva en el papel travestido de Ruggiero, cálida de medios vocales y rebosando sentido musical y dramático. ...

© El País, 13. März 1999, Seite 38, Augustí Fancelli

... De primer nivel el reparto vocal. Puestos a escoger, me quedo con Vesselina Kasarova (Ruggiero), portentosa mezzosoprano de impresionante registro grave y asombrosa ductilidad para los pasajes de agilidad. ...

© ABC, 14. März 1999, Pablo Meléndez-Haddad

... Vesselina Kasarova construyó un personaje fascinante, ambiguo, aniñado. Su voz es un auténtico regalo para el público, con un registro amplio, potente, ágil y que contagia entusiasmo al proyectar un destello indescriptibile desde el escenario. ...

© Opernwelt, Mai 1999, Seite 40, Ekkehard Pluta

Mit Luba Orgonasova, Vesselina Kasarova und Ewa Podles stand dem Teatre Liceu für Händels "Alcina" eine Traumbesetzung zur Verfügung. ... Dennoch war ein Fest der Stimmen zu bewundern. Dabei sprach es für das hohe Künstlertum der drei Diven, dass der Abend nicht zum Primadonnenwettstreit ausartete, vielmehr von einer einfühlsamen Partnerschaft bestimmt war. Besonders erfreute die gute Teamwork der sonst im Rossini-Fach konkurrierenden Mezzosopranistinnen, die sich hier als Liebespaar musikalisch wie szenisch die Bälle zuwarfen. Vesselina Kasarova hatte die Hosenrolle des Ruggiero bis in die Fingerspitzen im Griff und glänzte nicht nur durch Koloratur-Fulminanz, sondern speziell in "Verdi prati" mit entspanntem, intimen Vortrag. ...

© Opera, Juli 1999, Seite 842, John Allison

... Vesselina Kasarova gave all in her first Handel assignment as a Ruggiero of palpitating urgency; apparently unfazed by the physical demands of the staging, she sang with velvety tone, and was at her best in the yearning simplicity of ‘Verdi prati'. ...

München / Münchner Opernfestspiele 2005 / 17. Juli 2005 (P)

© Neue Zürcher Zeitung, 19. Juli 2005, Seite 36, Florian Hauser

... Georg Friedrich Händel brachte «Alcina» 1735 heraus, als der Kult um den weltberühmten Kastraten Farinelli auf seinem Höhepunkt war. Dieser aber sang für die Konkurrenz, und Händel konterte mit einem Theaterdonner ohnegleichen, mit einem Feuerwerk an Einfällen, Tanzeinlagen und einem Kastraten, den er gebührend mit Fiorituren ausstattete. Diese Hosenrolle des Ruggiero erfüllt Vesselina Kasarova schauspielerisch souverän, mit einer Tonsicherheit und dynamischen Differenzierungskunst ohnegleichen. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juli 2005, Seite 33, Wolfgang Sandner

... Es wäre kaum so wirkungsvoll gelungen ohne ein Ensemble von Sängerdarstellern auf höchstem Niveau. Von Vesselina Kasarova mit ihrem bis in die Pianissimo-Nuancen berückenden Mezzo war in der Hosenrolle des Ruggiero eine entsprechend differenzierte Glanzleistung zu erwarten. ...

© Münchner Merkur, 19. Juli 2005, Seite MM5, Markus Thiel

... In wahre Nuancen- und Schattierungswunder verwandelt Vesselina Kasarova (Ruggiero) ihre Arien, singt dabei mit einer sehr aparten, herben Timbrierung. Jede Verzierung, jede Phrasierung, jede Pause ist bei ihr aus dem dramatischen Moment heraus motiviert. ...

Wien / Staatsoper / 14. November 2010 (P)

© Das Opernglas, 31. Jahrgang, Januar 2011, Nr. 1, Seite 10 - 11, Thomas Rauchenwald

... Die Partie des Ruggiero wurde bei der Uraufführung von keinem Geringeren als dem gefeierten Kastraten Carestini gesungen. Benötigt wird dafür ein echter Mezzosopran mit richtiger Tiefe und richtiger Höhe, wie er der Wiener Staatsoper mit Vesselina Kasarova, die mittlerweile auf ein kraftvolles Altfundament aufbauen kann, uneingeschränkt zur Verfügung steht. Die Sängerin vermag ihrer Stimme in ihren Arien wunderbare Farben und vielfältige Schattierungen zu entlocken. Höhepunkte der Aufführung stellen gewiss Ruggieros „Verdi prati", wo die ruhig fliessende, lyrisch flutende Stimme die Zuhörer berührt, sowie die mit fulminantem Ausdruck virtuos gesungene Arie „Sta nell'Ircana" dar. ... Im Ergebnis wurde die vom Publikum mit Standing Ovations bedachte Aufführung zum Triumph vor allem für den französischen Dirigenten Marc Minkowski, für die beiden Protagonistinnen Anja Harteros und Vesselina Kasarova und letztlich auch für Direktor Dominique Meyer, der dafür verantwortlich zeichnet, dass Georg Friedrich Händel in einer gelungenen Produktion Einzug in die Wiener Staatsoper gehalten hat.

© Kurier, 16. November 2010, Ernst Korentschnig

...; Vesselina Kasarova zementierte als Ruggiero ihre Position als eine der führenden Mezzosopranistinnen mit phänomenaler Tiefe und stimmlicher Erotik; ...

© Salzburger Nachrichten, 16. November 2010, Ernst P. Strobl

... Vesselina kann zu Tränen rühren mit ihrer atemberaubenden Intensität als Ruggiero. ...

© Die Welt, 16. November 2010, Ulrich Weinzierl

... Dass Vesselina Kasarova einen bezwingend nuancierten Ruggiero präsentiert, überraschte nur jene, die sie nicht als Mozart-Sängerin kennen. ...

© Krone, 16. November 2010, Thomas Gabler

... Grosse Gefühle und perfekte Koloraturenjagden bescheren dabei die Sängerinnen und Sänger, vom reifer gewordenen Opernstar bis zum technisch versierten Sängerknaben. ... Verzaubert hat sie damit „Ruggiero" Vesselina Kasarova, die mit viel Verve und enormer Kraft imponierende Koloraturenkultur zeigt. ...

© Kleine Zeitung, 16. November 2010, Ernst Naredi-Rainer

... während Vesselina Kasarova in der Hosenrolle des Ruggiero mit fulminanten Koloraturen bei ihrer Rückkehr an die Staatsoper triumphiert. ...

© Frankfurter Rundschau, 17. November 2010, Joachim Lange

... An ihrer Seite steht mit Vesselina Kasarova ein ebenbürtiger Ruggiero. Auch sie betört mit ihrer noch in den Koloratursprüngen imponierenden Durchschlagskraft und der puren Freude am mitunter auch eigenwilligen Gestalten zur Extraklasse ihres Fachs. ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 16. November 2010, Michael Wruss

... Ihr um nichts nachstehend Vesselina Kasarova, die die gewaltige Partie des Ruggiero mit technischer Bravour und interpretatorischer Prägnanz meisterte, aber mit dem grossen Tonumfang der Kastratensänger Probleme hatte. Dennoch fulminant. ...

 

Jules Massenet – WERTHER (Charlotte)

Zürich / Opernhaus / 23. Juni 1996 (P)

© Neue Zürcher Zeitung, 25. Juni 1996, Seite 43, Marianne Zelger-Vogt

... Das Ereignis dieser Premiere aber war Vesselina Kasarovas Rollendébut als Charlotte. Ihre schlanke Tongebung, ihr weiches, zartes und doch tragendes Piano, ihre Fähigkeit, die Stimme in weitgespannten Phrasen glanzvoll aufblühen zu lassen, helle und dunkle Farben subtil zu mischen: das alles prädestiniert sie für diese Rolle und für das lyrische französische Mezzofach insgesamt. Doch was Vesselina Kasarovas Charlotte so ergreifend macht, ist über alle Kunstfertigkeit und stimmliche Fülle hinaus die enorme emotionale Kraft, die dieser Stimme eignet, zart verhalten zuerst und dann, im dritten und vierten Akt, leidenschaftlich und schmerzvoll ausbrechend. Was Charlotte empfindet, spiegelt sich in der Stimme und auf dem Gesicht dieser jungen Sängerin so klar, dass es der grossen, heftigen Bewegungen zum Ausdruck innerer Erregtheit nicht bedürfte. ...

© Tages-Anzeiger, 25. Juni 1996, Seite 71, Michael Eidenbenz

... Perfekt ohne Einbusse gar ist Vesselina Kasarova in ihrem Rollendebut als Charlotte - eine ereignishafte Stimme, ein in sämtlichen Registern voluminöser, ausdrucksstarker und klangpräsenter Mezzosopran. Charlottes Briefszene mit ihren Gefühlstumulten zwischen Versuchung und Widerstand, schliesslich ihr Weinen aus übervollem Herzen war einer der tatsächlich echt ergreifenden Momente des Abends. ...

© Tagblatt der Stadt Zürich, 25. Juni 1996, Seite 9, Hans Uli von Erlach

... Die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova, längst von der Zürcher Bühne aus zur Weltkarriere gestartet, singt ihre erste Charlotte: Vom mädchenhaften Schwärmen über bürgerliche Fraulichkeit bis zur zerbrochenen Liebenden zieht sie die Register, setzt darin ihre umfangreiche Stimme ein, gestaltet mal atemlos, mal hingebungsvoll, mal tragisch, durchwegs glaubhaft. Vor allem ist sie, wie Araiza, fähig zu berührendem Pianissimo. ...

© Badener Tagblatt, 25. Juni 1996, Elisabeth Feller

... sowie Vesselina Kasarova: Und ihre Grösse triumphiert da, wo von Gesang und Mimik nicht mehr die Rede ist; wo die Sphäre des Vortrags, des Ausdrucks, ja man darf sagen: der Seele beginnt. Und deshalb wirkt gerade der rasende Schmerz ihrer letzten Arie umso ergreifender; kann nicht mehr von Darstellung die Rede sein, sondern von Vergegenwärtigung ohne Pose. ...

© Basler Zeitung, 25. Juni 1996, Seite 35, Sigfrid Schibli

... Selbstverständlich ist "Werther" in hohem Masse eine Sängeroper, die mit dem Protagonisten Paar steht und fällt. Und hier glänzt die Zürcher Produktion mit der hoch differenziert singenden, über eine kräftige Tiefenlage verfügende und die Register bruchlos verbindende bulgarische Mezzosopranistin Vesselina Kasarova. Die Sängerin, die sich durch eine vorzügliche Einspielung der "Nuits d'été" von Berlioz auch auf Compact Disc bestens im französischen lyrischen Fach eingeführt hat (BMG 9026 68 008-2), ist ihrem Partner punkto vokaler Differenziertheit klar überlegen. ...

© Aargauer Tagblatt, 25. Juni 1996, Seite 11

... Ganz anders Vesselina Kasarova mit ihrem Debut als Charlotte. Auch sie hat wie Araiza keine grosse dramatische Stimme. Doch ihr liegt die französische Musik mit ihrer Sensibilität und ihrem melodramatischen Charme, wie sie schon bei ihrer phänomenalen Debut-Einspielung von Berlioz' "Nuits d'été" bewiesen hat. Welch schmeichlerischen Schmelz vermag diese Stimme zu vermitteln, spielerisch leicht kommt das schon fast verwegen leise Piano daher und die dramatischen Spitzentöne sind genau und dramaturgisch richtig gesetzt. Kasarova ist eine grosse Sängerin, gerade weil ihre Stimme nicht einfach mit strahlend lauten Tönen lockt. ...

© Opernglas, September 1996, Seite 25 - 26, Ch. Strehk

... Eine Rollendebütantin haucht der Figur hinreissendes Lieben und tragisches Leiden ein: Vesselina Kasarova, die seit 1989 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich ist, 1989 den Wettbewerb "Neue Stimmen" in Gütersloh gewann und seitdem an den führenden europäischen Häusern vor allem mit Mozart- und Rossini-Partien erfolgreich gewesen ist, avanciert mit Massenet zum gefeierten Star des Abends. Ihr schlanker, lyrischer Mezzo beeindruckt durch seine enorme Wandlungsfähigkeit. Schillernd-freudiges Leuchten wechselt mit innigem Schmelz und verschattet schmerzlicher Fahlheit. Wo es darauf ankommt, stehen Reserven für eine überraschend füllige Tiefe und hysterisch-gleissende Höhenaufschwünge zur Verfügung. Die vielfarbig-zarten und doch enorm tragfähigen Piani, die ohne typische Posen anmutig ausgespielte Bühnenpräsenz sowie die Emphase und tragische Grösse dieser Charlotte werden in Erinnerung bleiben. ...

© Opernwelt, August 1996, Seite 16, Gerhard Rohde

... Kasarovas leichter, elegant geführter Mezzo trifft die Diktion der Partie ausgezeichnet, stattet ihre Vokalität mit jenem zarten, farbenreichen Espressivo aus, hinter dem Kraft, Leidenschaft, Erregung und Schmerz, die den Charakter der Charlotte prägen, erfahrbar werden. ...

Berlin / Deutsche Oper / 20. Juni 1998 (konzertant)

© Der Tagesspiegel, 22. Juni 1998, Seite 26, Manuel Brug

... Neben diesem (Alfredo Kraus) offenbar wirklich alterslosen Stürmer und Dränger die - halb so alte - Traum-Charlotte unserer Tage. War das früher Brigitte Fassbaender, die die Partie noch tragischer, dramatischer zerrissen anlegte - nachzuprüfen neben Placido Domingo auf dem gerade bei Orfeo (C 464 972 I) erschienenen Live-Mitschnitt der Münchner Erstaufführung aus dem Jahre 1977, die damals die bis heute andauernde deutsche "Werther"-Renaissance einleitete -, so ist das heute Vesselina Kasarova. Modisch zwar eher eine Thais denn eine Brot aufschneidende Hausfrau, sang die junge Bulgarin, die ausserhalb Berlins längst einer der bedeutendsten Opernstars ist, mit weich verhangener Morbidezza und zurückhaltendem Ton, der sich in ihrer grossen Solo-Szene "Laisse couler mes larmes" zu ausdrucksvollen Schmerzenswindungen steigerte. Das letzte von vier Duetten, in denen Jules Massenet seine letale Love-Story entwickelt - Charlotte findet den sterbenden Werther am Weihnachtsabend -, war von fast schon transzendenter Schönheit. ...

© Berliner Morgenpost, 22. Juni 1998, Seite 26, Martina Helmig

... Die Bulgarin Vesselina Kasarova ist der zweite Star des Abends. Wie sie die Stimmungsumschwünge in der Eröffnungsarie des dritten Akts auslotet, ihr Bühnentemperament, ihre lyrischen und dramatischen Qualitäten ausspielt - das kann neben Alfredo Kraus gut bestehen. ...

© Opernglas, September 1998, Seite 32, Michael Lehnert

... Geschmackvoll und mit Charme machte Alfredo Kraus den grossen Altersunterschied zu seiner Charlotte vergessen. Vesselina Kasarova könnte seine Enkeltochter sein, und es darf wohl als grösstes Kompliment gelten, wenn man berichtet, dass sie stimmlich eine Hochblüte erlebt, die sie in der Reife des Vortrags und mit ihren technischen Möglichkeiten auf vergleichbarem Niveau agieren lässt. Nie zuvor ist eine Charlotte mit derart ausgeglichener farbenprächtiger Höhe zu hören gewesen, mit so unerhörten Abstimmungsnuancen im Ausdruck. Hier steht ein unforcierter dramatischer Mezzosopran am Anfang einer hoffentlich lange andauernden und weiterhin so vorsichtig wie bisher angegangenen Karriere. Behutsam, noch ein wenig unhörbar im Pianissimo der ersten Szenen, gelang der Kasarova ein dramatischer Spannungsbogen, der den üppigsten Wohlklang einer begnadet schönen Stimme vor den Ohren der Zuhörer ausbreitete. ...

© orpheus, August + September 1998, Seite 26, Ingrid Wanja

... Vorzüglich waren auch die anderen Sänger, vor allem Vesselina Kasarova, die stimmlich alle Voraussetzungen für die Charlotte mitbrachte: einen leichten Mezzo mit gut angebundenem klangvollem tiefem Register ohne Brusttöne, eine Stimme wie aus einem Guss, die mit überlegener Eleganz und souverän geführt wird und die auch im Dunklerwerden die Entwicklung Charlottes hörbar machte. ...

Jules Massenet – DON QUICHOTTE (Dulcinée)

Zürich / Opernhaus / Juni 2003

© Zürichsee-Zeitung, 3. Juni 2003, Seite 25, Reinmar Wagner

... Vesselina Kasarova sang die Dulcinée, mit viel Souplesse, Koketterie und glockenreinen Koloraturen. Und sie machte deutlich: Die Carmen, die sie noch nie auf der Bühne gesungen hat, hat sie nicht nur in der Stimme, sondern auch in den Tanzbeinen, in ihrem Lächeln und in ihrem Charme. ...

© Zürcher Oberländer, 3. Juni 2003, Seite 17, Sybille Ehrismann

... Vladimir Fedoseyev gelingt eine einfühlsame Deutung dieser Gratwanderung zwischen Illusion, Sentimentalität und realem Spott. Zwar weist Massenets Musik einige Plattitüden und etwas gar viel Süssliches wie allzu dominante Harfenklänge auf, doch es gibt auch echt erschütternde Momente. Einer gehört Vesselina Kasarova als Dulcinée, deren ambivalentes Wesen als vermeintlich fröhliche, glanzvolle Kurtisane plötzlich einbricht. Ihre Arie im vierten Akt, in welcher sie dem erfolgreich zurückkehrenden und um ihre Hand bittenden Don Quichotte ihre echte Bewunderung ausdrückt, um ihm gleichzeitig eine Absage und damit den Todesstoss zu erteilen, singt sie mit betörender Eindringlichkeit und gefühlvoller Echtheit. Dazu die zarten Orchesterfarben, von Fedoseyev mit subtiler Zurückhaltung zum Leuchten gebracht - es stockt einem der Atem. ...

© Badische Zeitung, 3. Juni 2003, Seite 25, Heinz. W. Koch

... Vesselina Kasarova, die ihren Weltruhm in Zürich begründete, ist „la belle Dulcinée", zu der das unansehnliche Bauernmädchen des Cervantes bei Massenets Stofflieferant Jacques Le Lorrain wurde: Aus der von Quichotte lediglich erträumten Schönheit wurde eine in der Tat überaus ansehnliche Kurtisane, die sich ob seines Heiratsantrags - angetrübten Gewissens - kringelt. Die Kasarova gurrt diese Schwester Carmens wie die Berganza in ihren besten Tagen. ...

© Basler Zeitung, 3. Juni 2003, Seite 39, Sigfried Schibli

... und vor allem Kasarova eine unerhört differenzierte Dulcinea. Weit davon entfernt, die Rolle auf eine einzige Dimension zu reduzieren, breitet sie ein weites Ausdrucksspektrum vor dem Publikum aus, ist bald die in der Tiefe gurrende Verführerin, bald die schnöde Hochmütige. Sie spielt die Rolle der «Schwester Carmens» perfekt. Ihr stehen alle erdenklichen stimmlichen Mittel zu Gebote, die der Komponist in diese Figur gelegt hat. ...

© Der Bund, 3. Juni 2003, Seite 31, Hanspeter Renggli

... Massenet hat in seiner letzten Oper eine vielschichtige Musik geschrieben, die in die Klangsinnlichkeit des Fin de siècle ebenso alte Töne wie Chansons aus dem Operettengenre mischt. Vesselina Kasarova als Dulcinée hat diese musikalischen Ausdrucksweisen auch stimmlich zu bewältigen, und sie tut dies mit ihrem dunklen Timbre herausragend. So erscheinen die leicht dahingeworfenen Chansons der Koketten ebenso glaubhaft wie das klagende Arioso der sichtlich vom Pathos ihres Verehrers Berührten. ...

© Der Landbote, 3. Juni 2003, Seite 18, Herbert Büttiker

... Ein vokales Feuerwerk zündet Vesselina Kasarova als Dulcinée gleich mit ihrem ersten Auftritt. Musikalisch gibt es ein wenig die Tendenz zum Extremen, zu gar abgedunkelten Tiefen und zu Pianopassagen, die sich zu verlieren drohen, aber das bedeutet wenig. Noch bevor der Chevalier de la Longue Figure auftritt, ist sie glänzend präsent, die noble Dame de la Belle Figure. So hat sie Massenet gewollt: die Frau, nicht in der Einbildung des halluzinierenden Ritters, sondern in ihrer verführerischen Pracht und den melancholischen Schatten, die diese wirft. Das musikalische Ambiente Spaniens Carmen gab dafür Koloratur und Melismatik vor: eine sängerische Bravour, die Vesselina Kasarova mit ihrem beweglichen und klangschönen Mezzosopran zum Funkeln bringt und die sie auch temperamentvoll in ihre Glieder fahren lässt. Ihre prekäre Seelenlage wird aber nicht minder deutlich, und wie sie die Zerrissenheit zwischen Spott und Schmerz zum Ausdruck bringt, mit der Dulcinée Don Quichottes lächerlichen Heiratsantrag zurückweist, trägt dann bei zur grossenartigen Wirkung der Peripetie dieser Oper. ...

© Südkurier, 3. Juni 2003, Seite 10, Torbjörn Bergflödt

... Die „belle Dulcinée" durchlief bei Vesselina Kasarova, mit feinzeichnendem Mezzo singend, einen Entwicklungsweg von der Lebedame mit Carmen-Einschlag hin zu einem Wesen, in das Strahlen von Don Quichottes Würde und Menschenliebe fallen. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 3. Juni 2003, Seite 54, Marianne Zelger-Vogt

... fasziniert Vesselina Kasarovas Dulcinée-Début gerade deshalb, weil es die Mezzosopranistin auf dem Weg zu einem eigenen Rollenbild zeigt, einem Rollenbild, das ganz aus ihrem Stimmcharakter entwickelt ist. Kasarovas Dulcinée hat in Erscheinung und vokalem Volumen durchaus die Allüre der mondänen Kurtisane, aber was sie menschlich gross macht, ist die Empfindsamkeit, die sich in den subtilen Schattierungen ihres Timbres ausdrückt. Unvergesslich die Szene, da Dulcinée den Heiratsantrag Don Quichottes, der sich am Ziel seiner Träume glaubt, zurückweist. Da werden Lachen und Schmerz, Härte und Mitleid gleichsam in einem Atemzug Klang. Es schwingt in dieser «voix enjôleuse» so viel Melancholie und Sehnsucht, dass Dulcinée als Geistesverwandte, als weibliches Pendant Don Quichottes erscheint. ...

© Tages-Anzeiger, 3. Juni 2003, Seite 53, Michael Eidenbenz

... Und auch dem - anspruchsvollen - Ohr wird etliches geboten, wie es die Szenerie tut. Den vokal differenziertesten Auftritt hat als Dulcinée Vesselina Kasarova, die die glänzende Strahlkraft ihrer Stimme mit geradezu diseusenhafter Zurückhaltung als erotische Verlockung für ihre Verehrer präsentiert. Und selbst eine ihr von der Regie auferlegte flamencoartige Einlage meistert sie ohne grosse Peinlichkeit. ...

© Die Südostschweiz, 3. Juni 2003, Seite 17, Reinmar Wagner

... Vesselina Kasarova sang die Dulcinée, mit viel Souplesse, Koketterie und glockenreinen Koloraturen. Und sie machte deutlich: Die Carmen, die sie noch nie auf der Bühne gesungen hat, hat sie nicht nur in der Stimme, sondern auch in den Tanzbeinen, in ihrem Lächeln und in ihrem Charme. ...

© Blick, 3. Juni 2003, Seite 9, Roger Cahn

... Klangschön und bewegend - vor allem im zweiten Teil der Oper - Vesselina Kasarova als «la belle Dulcinée». ...

 

Claudio Monteverdi – IL RITORNO D'ULISSE IN PATRIA (Penelope)

Zürich / Opernhaus / Februar 2002

© Opernglas, April 2002, Seite Seite 14 - 16, Stefan Mauss

... Das exzellente Sängerensemble bestand nahezu ausschliesslich aus Rollendebütanten, die zu einer geschlossenen Gesamtleistung fanden. Und doch kommt man schwer umhin, Vesselina Kasarovas Penelope stimmlich und darstellerisch als besonders gelungen zu bezeichnen. Schon im eröffnenden Lamento zog sie alle Blicke und Ohren auf sich. Faszinierend und absolut bruchlos liess sie ihre Stimme in allen Dynamikstufen changieren und bot eine durchdachte Textbehandlung, die ihresgleichen suchte. Und auch wenn die Kasarova nicht sang, war sie durch ihre Mimik und Gestik ständig Dreh- und Angelpunkt des Bühnengeschehens. ...

© Opernwelt, April 2002, Seite 18, Horst Koegler

... Hoch expressiv, aus dunkelstem Trauergrund aufsteigend singt Vesselina Kasarova die Penelope, eine in ihrem Gram wie versteinerte Figur, die sich erst peu à peu aus ihrer Erstarrung löst. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Februar 2002, Seite 49, Eleonore Büning

...Irgendwann heute oder gestern, irgendwo mitten in der gleissenden griechischen Mittagssonne auf einem Dorfplatz vor ihrem weissgekalkten Häuschen steht unbeweglich die hohe Frau Penelope. Abgedunkelt und von Resignation verschattet klingt die mächtige Wunderstimme der Vesselina Kasarova. Sie kann flüstern, aber auch hell tönen wie eine Glocke, und sie kann in unendlich tiefe Register absteigen. So ruft sie als Denkmal ihrer selbst den dreifachen Lamentoruf ins Publikum, ganz nahe an die Rampe tretend: „de torna Ulisse". Gemach, Odysseus wird schon kommen. Ja, der Held kehrt zurück, er ist schon da. ...

© Die Welt, 27. Februar 2002, Seite 29, Stephan Hoffmann

... Man wird gegen Harnoncourts Remake nichts einwenden wollen: Er ist ein Dirigent der emotionalen Tiefe, er hat prachtvolle Musiker zur Verfügung, die Zürcher Oper wuchert auch hier wieder mit den sängerischen Pfunden, die ihr nun mal zu Gebote stehen: an der Spitze die Penelope von Vesselina Kasarova, deren wunderbar leuchtender Mezzosopran eine Klasse für sich ist. ...

© Der Tagesspiegel, 26. Februar 2002, Seite 25, Christine Lemke-Matwey

Jetzt klagt sie wieder, Penelope, die treueste der Treuen, um Odysseus, den herrlichen Helden und Mann, verschluckt von den Wirren des Trojanischen Krieges und von übellaunigen Göttern zu ewiger zielloser Irrfahrt verdammt. Jetzt tritt sie, die tieftraurige Königin, wieder vor ihr bleiches Haus, eine Nachtgestalt, ein Fragezeichen mitten im sonnenüberfluteten Arkadien, eine Frauenfigur wie sie, etliche Jahrhunderte später, auf Holzschnitten von Edvard Munch wieder auftauchen wird oder in den Theaterstücken eines Henrik Ibsen. Geradezu nordisch in ihrer grenzenlosen Trauer und Untröstlichkeit, dabei alabasternhaft schön und erschreckend heutig. Bei diesem Auftritt ist der Regisseur Klaus Michael Grüber in seiner Zürcher Inszenierung von Monteverdis "Ritorno d'Ulisse in patria" wieder ganz "Sprachfinder der Seele", ganz sein eigener Mythos.

Vesselina Kasarova gibt Monteverdis Penelope - eine der ersten tragischen Heroinen der Operngeschichte - als schwarze Meerjungfrau. Mit gesenktem Haupt und als verlangte ihr jeder weitere Atemzug ohne ihn schier übermenschliche, letzte Kräfte ab, gestattet sie sich nurmehr allerkleinste, exakt ausgezirkelte Gesten. Mal fasst der rechte Arm suchend ins Weite, mal tut dies der linke, mal greift sie sich sinnierend ans starke Kinn, mal wagt sie sich tatsächlich ein paar Schritte in den leeren Raum, mal finden sich beide Hände wieder suchend, tastend im Schoß: "Torna, deh torna Ulisse!" - "kehr heim, ach, kehr heim, Odysseus!"

Mitten ins Herz

In ihrem Ausgestelltsein, ihrer affektiven Überzeichnung entbehrt diese Körpersprache nicht eines gewissen Pathos, einer gleichsam versteinerten, erschöpften, erkalteten Hysterie. Dass dies nie peinlich wird oder auch nur leise aus dem Lot gerät, ist das Wunder dieses ästhetisch sonst eher zweifelhaften, ratlos stimmenden Abends (Bühnenbildner Gilles Aillaud stellt eine mit mediterranen Mosaiken besetzte Drehscheibe nebst vielen unsäglichen Prospekten und rumpelnden Bühnenwägen bereit) - und ist das große Verdienst einer ihre Rolle förmlich inhalierenden Sängerdarstellerin. Wie ein Kloß aus Tränen lässt Kasarova ihren überreichen Mezzo anfangs durch Kehle und Körper rinnen, eine erstickende, erstickte Stimme, gesättigt vom Leid der Welt, ein einziges Wunderwerk an dunklen und immer noch dunkleren, glimmenden, glühenden Farben - und ein Instrument, dem man seine urgesunde Belcanto-Schule anmerkt.

Kasarovas Virtuosität jedenfalls ist stupend, ihr Gespür für Monteverdis musikalischen Ausdruckswillen, seine Affekte und Rhetorik, seine kunstvollen, immer dramaturgisch motivierten Wechsel zwischen Rezitativen und ariosen Passagen scheint untrüglich. Das Frappierende daran: Hier werden keine historisch-aufführungspraktischen Kunststückchen abgeliefert oder neuartig textkritische Kopfstände gemacht, hier klingt vom ersten Lamento bis zum glückseligen Finale - in dem sie, die ihres Gatten Odysseus Rückkehr lange nicht fassen kann, zuerst singt und dann sich freut! - alles ganz natürlich, ganz selbstverständlich. Kasarova singt, als würde sie "bloß" sprechen, und zielt damit dem Musikdramatiker Monteverdi wie dessen Librettisten Giacomo Badoaro (respektive dem Dichter Homer!) mitten ins Herz: Der Gesang, die Musik lassen das Wort leuchten, der Gesang zeigt das Wort - und erweist sich somit im epischen Sinne als dessen treuester Freund. Brecht hätte daran seine Freude gehabt.

© Zürichsee-Zeitung, 26. Februar 2002, Seite 25, Werner Pfister

... Womöglich um noch einen Grad vollkommener agiert Vesselina Kasarova als Penelope. In jedem Zoll, in jeder Bewegung, im Profil wie frontal eine Griechin perfekten Zuschnitts. Für ihre immer fast endlosen Klagen, für ihr Martyrium, ihr Leid, ihren Zwiespalt hat sie eine Fülle an Tönen und Klängen, an stumm sich artikulierender Innerlichkeit, an Wärme und weichem Wohllaut zur Verfügung, dass man schlechthin nur von einer Idealbesetzung schreiben - und ebenfalls gratulieren kann.

© Tages-Anzeiger, 26. Februar 2002, Seite 53, Susanne Kübler

... Einzig Penelope, grossartig gesungen von Vesselina Kasarova, übersteht die ganz zerfaserte Inszenierung mit Würde. Sie braucht nichts und niemanden, um sich selber zu sein, ihre Klagen und ihr dunkler Mezzosopran verlieren nie an Tiefe und Ausstrahlung, sie ist sich ihrer Gesten in jedem Moment sicher. Was bei anderen gekünstelt wirkt, entwickelt bei ihr eine zwar künstliche, aber eigene, wirkungsvolle Direktheit. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 26. Februar 2002, Seite 57, Peter Hagmann

... Klar ist die Lage auch für Penelope, da scheint Grüber gleich zu denken wie Luigi Malerba in seinem «König Ohneschuh». Vesselina Kasarova, die voll und ganz in ihrer Partie aufgeht, sie aus der Tiefe ihrer Stimme und aus ihrem Inneren heraus gestaltet - Vesselina Kasarova lässt keinen Zweifel daran, dass Penelope genau weiss, wer dieser Bettler ist. Zumindest hofft sie es so sehr, dass es wahr wird. Von da her erhält dieses Wiedersehen, das szenisch ebenfalls ganz unaufgeregt gezeigt wird, seine einzigartige Kraft. ...

© St. Galler Tagblatt, 26. Februar 2002, Seite 21, Reinmar Wagner

... Höhepunkt aber war die Penelope von Vesselina Kasarova. Hier gingen stilistische Feinheiten wie die Kunst der hingetupften Verzierung, eine überragende Gesangstechnik und die Ausdrucksfähigkeit einer intelligenten Sängerin die schönste Bindung ein.

© Neue Luzerner Zeitung, 26. Februar 2002, Seite 47, Urs Mattenberger

... Vesselina Kasarova bringt das Kunststück fertig, die Leidensgestalt der Penelope ganz ins Zentrum zu rücken, ohne dass ihr abgedunkelter Mezzosopran je nennenswert aus dem Pianoschatten rückt, der über der Figur liegt. ...

© Aargauer Zeitung, 26. Februar 2002, Seite 14, Tobias Gerosa

... Tief berührend, wie Vesselina Kasarova die Trauer Penelopes in feinste Töne zu kleiden vermag. Sie zeigt eine verzweifelte, ja resignierte Frau - dem allzu raschen Umschwung am Schluss ist kaum zu trauen. Verstärkt wird ihre Wirkung von der vorzüglichen Personenregie, welche die Spannung auch in langen statischen Szenen ohne äussere Handlung steigern kann. ...

© Der Landbote, 26. Februar 2002, Seite 17, Fritz Schaub

... Andererseits: welche Natürlichkeit und Schlichtheit auf der Ebene der Menschen! Wie Penelope (Vesselina Kasarova sehr ausdrucksintensiv und differenziert) in ihrem langen, schwarzen, eng anliegenden Gewand vor dem weiss getünchten, seitlich hineingeschobenen Haus ihr Lamento anhebt, sieht sie zwar aus wie eine antike Tragödin, könnte aber ebenso gut eine um ihren Mann trauernde Witwe in einem mediterranen Land von heute sein. ...

© zuerichexpress, 26. Februar 2002, Seite 19, Hans Uli von Erlach

... Voller klingt es heute, plastisch, beinahe romantisch zuweilen. So, wie sich auch die zahlreichen Gesangssolisten pointiertes Singen zutrauen. Charaktervoll unterscheidend zeichnen sie die klassischen Figuren des Homer. ... Und dann wieder mit verinnerlichtem, wunderbar genau geführtem Gesang (Vesselina Kasarova). ...

© Berner Zeitung, 26. Februar 2002, Seite 23, Norbert Graf

... Dabei kann das Zürcher Haus mit einem Ensemble auftreten, das durchgängig auf musikalisch und darstellerisch höchst überzeugende Art die Vielschichtigkeit der einzelnen Charaktere offen legt. Rund zwanzig verschiedene Figuren gruppieren sich um die zentralen Gestalten des Odysseus (Dietrich Henschel) und dessen Gattin Penelope (Vesselina Kasarova). Damit sind die heimlichen Stars des Abends zwar genannt, doch drängen sich diese nicht vor den herrschenden Ensemblegeist. ...

© Le Temps, 26. Februar 2002, Seite 36, Tristan Cerf

... Le choix des chanteurs est intelligent. La précision géniale de rigueur de Dietrich Henschel répond à celle de Vesselina Kasarova, qui donne à Pénélope le plus fin de sa voix et le plus clair de son jeu. ...

© Blick, 26. Februar 2002, Seite 10, Roger Cahn

... Wunderschön die Frauenstimmen: Vesselina Kasarova lässt als traurige Penelope ihr tiefes Timbre in vollem Glanz erstrahlen, ...

© Opera, September 2002, Seite 1096, Horst Koegler

... The exemplary cast, headed by Vesselina Kasarova's deeply touching Penelope and Dietrich Henschel's resilient Ulisse, had - with hardly a failure among ist two dozen soloists - Jonas Kaufmann as an outstanding Telemaco and Rudolf Schasching as an Iro of almost Shakesperian dimensions.

 

Wolfgang Amadeus Mozart – MITRIDATE, RE DI PONTO (Farnace)

Salzburg / Salzburger Mozartwoche / 1997

© Salzburger Nachrichten, 28. Januar 1997, Seite 13, Karl Harb

... Vesselina Kasarovas virtuos-dramatischer, den Anforderungen auch gelenkig entsprechender Mezzo (und das ihr als einziger/einzigem zugeordnete expressive Bewegungsvokabular der Regie) machen aus dem Farnace die prallste, eingängigste, identitätsstiftendste Figur. ...

© Neue Zürcher Zeitung, Internationale Ausgabe, 31. Januar 1997, Seite 34, Marianne Zelger-Vogt

... Die interessanteste Figur aber ist für Miller Farnace, der ungeliebte ältere Sohn Mitridates, der sich mit den Römern verbündet und seinem Vater nicht nur den Thron, sondern auch die Braut streitig macht. Vesselina Kasarova gelingt es, in der Verkörperung eines wie zwanghaft agierenden, intriganten Charakters diese gestörte Vaterbeziehung zu artikulieren und die Rückbesinnung auf Ehre und Pflicht gegenüber dem König und dem Volk als ein Zurückfinden zu sich selbst darzustellen. Und ihrer äusseren Wandlungsfähigkeit entspricht die vokale, wobei erregte Bewegtheit und konzentrierte Ruhe genauso bruchlos verbunden sind wie die Register ihres unvergleichlich farbenreichen, ausdruckssatten Mezzosoprans. ...

© Krone, 28. Januar 1997, Seite 35, Karlheinz Roschitz

... Christiane Oelze und Vesselina Kasarova ragen als ungleiche Brüder Sifare und Farnace mit brillant gesungenen Arien und feiner Stilisierung des Spiels heraus. ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 28. Januar 1997, Seite 7, Johannes Rubner

... Noch am meisten emotionale Bewegung - auch als stimmlicher Mittelpunkt - zeigte Vesselina Kasarova als erst herrlich finsterer, dann geläuterter Farnace. ...

© FonoForum, April 1997, Seite 18, Peter Cossé

... Wenn man die Salzburger Mozartwochen und damit die kommende Sommerfestspielbesetzung aus der Sicht des Dramaturgen Miller Revue passieren lässt, dann scheint eindeutig Farnace im Vordergrund zu stehen, der ältere Sohn Mitridates, im verräterischen Bündnis mit den Römern und mit frechen Thronavancen. Vesselina Kasarova gibt ihn mit der ganzen intriganten Mimik- und Stimmkompression, deren eine in Männerkleidung agierende Dame fähig sein kann. Es ist die optisch überhöhte Studie einer maladen Vaterbeziehung - und sie schafft für die im Clinch befindlichen Mitbewerber um Gunst, Zuneigung und Macht genau jene Spielräume, die der junge Mozart mit seiner artig-kunstvollen, naseweisen Musik nur andeutungsweise auszuleuchten vermochte. ...

 

Wolfgang Amadeus Mozart – IDOMENEO (Idamante)

Florenz / Maggio Musicale Fiorentino / Mai 1996

© la Repubblica, 4. Mai 1996, Seite 34, Dino Villatico

... Idamante, Vesselina Kasarova, è forse colei che più si avvicina allo spirito tragico del personaggio. ...

© Il Messagero, 4. Mai 1996, Seite 20, Alfredo Gasponi

... Idamante ha lo stile apprezabile di Vesselina Kasarova, ...

© Neue Zürcher Zeitung, 8. Mai 1996, Seite 45, Marianne Zelger-Vogt

... An Expressivität jedoch bleibt Vesselina Kasarovas Idamante unerreicht. Diese Sängerin misst mit ihrem kostbaren, charaktervollen Mezzosopran die dynamische Spannweite bis ins zarteste Pianissimo aus, setzt die Stimmungsumschwünge zwischen Verzweiflung und Hoffnung, Schmerz und Glück in eine Fülle von Klangfarben um und vermag dank ihrem dramatischen Potential zugleich die Entwicklung vom empfindsamen Jüngling zum jungen Mann nachzuvollziehen. Und aus der inneren wird äussere Bewegtheit: Gestik als Ausdruck des musikalischen Gestus. ...

© Opera, Festival 1996, Seite 101 - 102, Julian Budden

... There was an admirable Idamante in Vesselina Kasarova, every inch the jeune premier, with clear soprano-like tone (after all, this is strictly speaking a soprano role) and a beautiful legato line. ...

© Opernwelt, Juli 1996, Seite 13, Dieter David Scholz

... Die herausragende Sängerdarstellerin dieser Neuinszenierung ist die Nachwuchsdiva Vesselina Kasarova, die als Idamante nicht nur mit ihrem warmen und dramatisch angehauchten Mezzosopran, sondern auch mit Leidenschaft des Spiels markante Akzente setzt. ...

Chicago / Lyric Opera of Chicago / 1997

© Chicago Tribune, 20. Oktober 1997, Seite 5/2, John von Rhein

... At its center was the Bulgarian born Swiss mezzo-soprano Vesselina Kasarova in the trouser role of Idamante, the king's would-be sacrificial son. This was her American debut and she racked up a spectacular success. Kasarova looked great in tights and tunic. She moved with a proud, manly swagger. Most important, she sang with a voice like deep dark mahagony, beautiful and even throughout its range, always firmly projected. Her technique showed few if any imperfections and she wielded her quick vibrato to knowing expressive effect. The buzz over this exciting European import was clearly not exaggerated. Listen to her new RCA disc of Mozart opera arias to hear what I mean. ...

© Chicago Sun-Times, 20. Oktober 1997, Seite 38, Wynne Delacoma

... Making her American debut, mezzo-soprano Kasarova was an ideal Idamante. Tall and svelte but with long, strong legs, the Bulgarian-born singer looked the part of a handsome young prince. Her creamy voice was extremely expressive, sweet in high registers and full of compelling presence lower in the scale. In Act III, as Idamante prepared for death, the transition from almost childlike reverie to manly resolve was impressive. ...

San Francisco / San Francisco Opera / 1999

© San Francisco Chronicle, 16. November 1999, Seite Ga/G8, Joshua Kosman

The revival of Mozart's "Idomeneo" that opened at the San Francisco Opera Sunday afternoon was a resplendant treat for vocal aficionados, featuring the strongest lineup of principal singers the War Memorial Opera House has seen in many a season. Two of them, soprano Barbara Bonney and mezzo-soprano Vesselina Kasarova, made company debuts that will linger in memory for a long time. ... Bonney was well-paired with Kasarova, who sang the castrato role of Idamante with ardency and flair. This is a voice of luxuriant dark color, with technical polish to match. The Act 3 duet with Illia, "S'io non moro a questi accenti" - which found Kasarova and Bonney wreathing their voices together in intricately wound garlands of paralel melodies - was the afternoon's most transcendent moment. ...

© San Francisco Examiner, 15. November 1999, Seite D1/D5, Allan Ulrich

... That Sunday's casting was superior - and in the case of the afternoon's two debutantes, American soprano Barbara Bonney and Bulgarian mezzo-soprano Vesselina Kasarova, downright extraordinary - made much of the difference. ... Nothing so far during this variable season has set the pulse racing like Sunday's Act III Idamante-Illia exchange, "Spiegarti non poss'io," in which the duetting in thirds of Kasarova and Bonney brushed the sublime. Kasarova's debut, the latest in a long line of suberbly endowed light mezzos to bow at the War Memorial, restores Idamante to the trouser role category. The part was assigned to a tenor last time; since it was written for a castrato, the choice will lie with conductor and director. Kasarova swaggers convincingly, but it was her ardent instrument, the color of chestnuts and suggesting power in reserve, that justified the casting. It is Idamante, who thanks to his father Idomeneo's vow, must face the possibility that he will be sacrified. And the conflicts were vividly etched in a voice that allowed sheer intensity, rather than volume, to accomplish the task. Kasarova simply burned with conviction in every phrase, starting with her opening aria, "Non ho colpa." She is not a singer easily forgotten; one hopes she is a singer easily re-engaged by this comapany. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 2000

© orpheus, November 2000, Seite 68, Bernd Hoppe

... Vollendet im Zusammenklang der Stimmen gelang das Duett mit Idamante, den Vesselina Kasarova in Baden-Baden wegen Erkrankung nicht hatte singen können, nun aber - im hellgelben Anzug und Krawatte sowie durch Habitus und Bewegung glaubwürdig maskulin - mit so aufregender wie betörender Stimmgebung verkörperte. Mit unglaublicher Lebendigkeit, Spannung und Vehemenz vorgetragen waren die Rezitative, von bebender Leidenschaft erfüllt die beiden Arien. ...

© Süddeutsche Zeitung, 25. August 2000, Seite 14, Joachim Kaiser

... Dafür beeindruckte Vesselina Kasarova als Idamante nicht nur mit Technik, Timbre und Temperament - sondern auch mit Individualität, mit sängerischer Persönlichkeit (wie erfreulich hoch das Niveau des Welt-Gesangs-Nachwuchses nämlich auch sein mag - das Glück der „Persönlichkeit" wird nicht allzu vielen Stimmbesitzern zuteil). ...

© Münchner Merkur, 25. August 2000, Seite 20, Markus Thiel

... Gegen diese Blutarmut konnten sich nur Persönlichkeiten wie Vesselina Kasarova behaupten. Die farbsatte Fülle ihres überreichen Mezzos, die kaum gebändigte Emphase dieser grossen Tragödin machten den Idamante zum Mittelpunkt der Aufführung. Selbstvergessen verklingende Kantilenen, aufflackerndes Pathos und eine androgyne Intensität des Timbres - keine Mezzosopranistin aus ihrem Fach verfügt derzeit über diese Ausdrucksmittel. ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 25. August 2000, Seite 12, Matthias Bieber

Salzburg: Kasarova und Röschmann glänzen im „Idomeneo"

... Zum Glück verzauberten zwei Damen. ... An ihrer Seite Vesselina Kasarova: Einfach zurücklehnen und geniessen, wie phantastisch sie den Idamante mit Leben füllt. Unglaubliche Liebe zum Detail, feinste Nuancen, sonores, sinnliches Timbre - die Kasarova möchte man immer hören! ...

© Wiener Zeitung, 25. August 2000, Seite 9, H. G. Pribil

... Drei Frauen sind es vor allem, die diesen Abend zum Erlebnis machen. Da ist die hinreissende Vesselina Kasarova mit ihrer faszinierenden Bandbreite und ihrem prachtvollen Timbre in der Hosenrolle des Idamante. ...

© News, Nr. 35/00, Seite 118, Dagmar Kaindl

Dass der Abend ein Erfolg wurde, war ausnahmslos den Damen auf der Bühne zu danken. Mozarts „Idomeneo" bei den Salzburger Festspielen wurde dank der stimmgewaltigen Bulgarin Vesselina Kasarova (Idamante), der exzellenten Dorothea Röschmann (Ilia) und des kurzen, aber triumphalen Auftritts der slowakischen Sopranistin Luba Orgonasova als Elettra das, was man ein würdiges Finale eines internationalen Festivals nennt. ... Schön dagegen geriet ihnen das Schlussduett: Da durften die durch die fast eingetretene Katastrophe des Menschenopfers früh gereiften Kinder Idamante und Ilia nochmals all ihre jugendlichen Verwirrtheiten ausspielen. Kasarova und Röschmann sind ein überzeugendes Paar, das sich in den Ränken der Mythologie und der Erwachsenenwelt gut zurechtfindet.

© Krone, 25. August 2000, Seite 25, Karlheinz Roschitz

... Dorothea Röschmanns Ilia und Vesselina Kasarovas Idamante sind ein harmonisches Paar, das edle Gefühle bis zur Selbstopferung, tiefe Empfindungen in Schöngesang übersetzt. ...

© Der Standard, 25. August 2000, Seite 13, Peter Vujica

... Vesselina Kasarova als Idamante und Dorothea Röschmann als in ein Umstandskleid mit darunter fürwitzig hervorschlenkernden „Unaussprechlichen" etwas bizarr gekleidete Ilia sind ein klug geführtes, musikalisch einander bestens ergänzendes Bühnenpaar. ...

© SVZ, Salzburger Volkszeitung, Seite 11, Ernst P. Strobl

... Das Damen-Team dagegen überzeugte glückhaft. Vesselina Kasarova sang und spielte den Idamante dunkel-vibrierend hinreissend, ...

Wolfgang Amadeus Mozart – LE NOZZE DI FIGARO (Cherubino)

Wien / Staatsoper / 1993

© Kurier, 21. April 1993, Seite 11, Franz Endler

... Vesselina Kasarova meistert eine der schwierigsten Partien, den Cherubin. ...

© Die Presse, 22. April 1993, Seite 20, Wilhelm Sinkovicz

... Vesselina Kasarova als Idealbild eines Cherubin, mit durchaus charaktervoller Stimme. ..

München / Bayerische Staatsoper / November 1993

© orpheus, Februar 1994, Seite 42, Jeffrey Alexander

... Der neue Cherubin, Vesselina Kasarova, schlug wie eine Bombe ein. Sie holte alles, sowohl schauspielerisch als auch musikalisch, aus der Rolle, scheute kein Risiko, überzeugte auf der ganzen Linie mit einer atemberaubend-perfekten Stimmführung. All ihre Versuche, die Partie dynamisch zu differenzieren, gelangen prachtvoll. ...

Wolfgang Amadeus Mozart – DON GIOVANNI (Zerlina)

Salzburg / Salzburger Festspiele / 1995

© Krone, 16. August 1995, Karlheinz Roschitz

... Vesselina Kasarova eine zauberhaft flatternde Zerlina ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 16. August 1995, Seite 16, Ilse Retzek

... Während Vesselina Kasarovas Zerlina mit anmutiger Frische bestechen kann, ...

© Wiener Zeitung, 16. August 1995, Seite 5, H. G. Pribil

... Und die reizende Vesselina Kasarova besticht als zauberhafte und resolute Zerlina. ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 16. August 1995, Seite 14, R.J. Brembeck

... Ein Gewinn aber Vesselina Kasarova: Charmant kokett, verspielt agil ist sie eine Sonnenstrahl Zerlina in dieser neo-konseravtiven Inszenierung im Schiebe-Bühnenbild Richard Peduzzis: hier erfüllt sich Adornos Vision: "An ihr geht flüchtig eine Humanität auf, die unverstümmelt wäre vom feudalen Zwang und geschützt vor bürgerlicher Barbarei." Ihr Getändel mit Don Giovanni schafft die wenigen erotischen Momente dieser bürgerbraven Bühnenshow, und nur die Donna Elvira von Catherine Malfitano bringt ansatzweise so viel Verzauberung in Stimme und Einsatz. ...

© Opera Now, Oktober 1995, Seite 62, Robert Turnbell

... Vesselina Kasarova as Zerlina was as enchanting as Cecilia Bartoli had been last year, a perfect match for handsome newcomer Roberto de Candia as Masetto. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 1996

© Die Presse, 29. Juli 1996, Seite 16, Wilhelm Sinkovicz

... Bleiben die liebreizende Vesselina Kasarova als Charakterschädel von einer Zerlina und ihr ordentlicher Masetto José Fardilha. ...

© Krone, 29. Juli 1996, Seite 17, Karlheinz Roschitz

... Umso eindrucksvoller Bryn Terfel als behender, gefährlicher Leporello, Vesselina Kasarovas bezaubernd flatterndes Mädchen Zerlina und der Tolpatsch Masetto von José Fardilha. ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 29. Juli 1996, Seite 16, Ilse Retzek

... Die quirlige und temperamentvolle Vesselina Kasarova verpasste der Zerlina nicht nur eine bemerkenswerte Stimme, sondern auch eine liebliche Aura. ...

© Wiener Zeitung, 30. Juli 1996, Seite 5, H. G. Pribil

... Zauberhaft die reizende Vesselina Kasarova als quicklebendige Zerlina. ...

© News, 31/96, Seite 104, H. Sichrovsky

... Leichtgewichte gibt es hier keine, wie Bryn Terfels sensationeller Leporello und Vesselina Kasarovas Zerlina beweisen. ...

Wolfgang Amadeus Mozart – COSÌ FAN TUTTE (Dorabella)

Wien / Theater an der Wien / 1994

© Kurier, 1. November 1994, Franz Endler

... Die genarrten Schwestern Barbara Frittoli und Vesselina Kasarova sind in diesem Rahmen auch nach unseren allerhöchsten Massstäben ganz herrlich Fiordiligi und Dorabella, ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 2. November 1994, Seite 16, Walter Beyer

... Zauberhaft das Paar Vesselina Kasarova und Boje Skovhus als Dorabella und Guglielmo. ...

© Süddeutsche Zeitung, 5./6. November 1994, Seite 31, Otto F. Baer

... Da tritt Barbara Frittoli als draufgängerische Fiordiligi neben die aparte Vesselina Kasarova, ...

© Wiener Zeitung, 1. November 1994, Seite 4, Christian Heindl

... Barbara Frittoli und Vesselina Kasarova geben das Schwesternpaar Fiordiligi und Dorabella heuchlerisch leidend und stimmlich makellos, ...

© Welt am Sonntag, 6. November 1994, Seite 66, Paul Kruntorad

... Und die Namen der Starbesetzung imponieren schon beim Lesen: Barbara Frittoli und Vesselina Kasarova als Schwestern Fiordiligi und Dorabella, Boje Skovhus und Michael Schade als deren Liebhaber Guglielmo und Ferrando, Cecilia Bartoli als Kammerzofe Despina und Alessandro Corbelli als Don Alfonso, der Philosoph, der gegen die Treue der Frauen wettet und gewinnt. Sie alle sind noch jung, haben sich in den letzten Jahren ihren Starruhm erworben, und sie halten ihre Form. So bald wird man in dieser musikalischen Qualität die dritte der Mozart-Opern, für die Lorenzo da Ponte das Libretto geschrieben hat, nicht hören. ...

© Tiroler Tageszeitung, 2. November 1994, Seite 6, Rainer Lepuschitz

... Die Sänger komplettieren diese ideale Mozart-Produktion: Barbara Frittoli und Vesselina Kasarova als zunächst heroinisch um ihre Treue kämpfende und später berührend weich werdende Schwestern Fiordiligi und Dorabella; ...

© Neue Zürcher Zeitung, 4.11.1994, Seite 34, Marianne Zelger-Vogt

... ziehen die Linien kraftvoll aus, mit beträchtlichem dramatischem Potential, aber ohne viele Zwischentöne und Nuancen. Diese sind die Domäne von Vesselina Kasarova, deren subtile Phrasierungs- und Modulierungskunst im Verein mit ihrem exquisiten Timbre ein Dorabella-Porträt ohne jede Leerstelle erstehen lässt.

© Opernglas, Dezember 1994, Seite 21 - 22, Peter Blaha

... Eine zauberhafte Dorabella war Vesselina Kasarova, die ihre Partie mit grosser Musikalität, beschwingt im Ausdruck und auch mit sehr vielen stimmlichen Farben gesungen hat. ...

Zürich / Opernhaus / 1995

© Neue Zürcher Zeitung, 9. Oktober 1995, Seite 23, Marianne Zelger-Vogt

... Doch der Glücksfall der Inszenierung war Vesselina Kasarova. Bereits zu Beginn ihres Zürcher Engagements hatte sie in einer Mozart-Partie, als Annio in "La clemenza di Tito", Aufsehen erregt. Jetzt stellte sie sich in einer der grossen Mozart-Rollen vor, die seither dazugekommen sind: als eine Dorabella von makelloser Intonation und eminenter Musikalität, ebenmässig in allen Lagen und zugleich voller subtiler Ausdrucks- und Farbnuancen, überaus präsent auch als Darstellerin. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 2000

© orpheus, November 2000, Seite 67f., Bernd Hoppe

... Geradezu ideal mischte sich ihre Stimme mit Vesselina Kasarovas fruchtigem, sinnlich vibrierendem Mezzo in den Duetten. Zum zweiten („Ah, che tutta in un momento) senken sich Lianen und Orchideen aus dem Schnürboden herab; hinten öffnet sich ein paradiesischer Garten mit Riesenblüten in vaginalen oder kondomartigen Formen; zum dritten („Prenderò") gibt es für die im Bett Liegenden Anschauungsunterricht auf der Schultafel: „Eine Frau muss wissen, wo der Teufel den Schwanz hat" ... Für „Ah! Scostati/Smanie implacabili" hat die Kasarova schon für das Rezitativ eine Vielzahl von Farben zur Verfügung und stattet die Arie mit bebender Leidenschaft und raffinierter Phrasierung aus. Im wunderbaren Kontrast dazu steht das kokette „E amore un ladroncello" - inszeniert als Übungsstunde an der Ballettstange im Hochzeitskleid aus Tüll, aber hinreissend delikat und pointiert gesungen. Ein Genuss auch Dorabellas grosses Duett mit Guglielmo, den Simon Keenlyside mit betörend virilem Bariton gibt. ...

© Opera, November 2000, Seite 1344, Richard Fairman

... The two sisters were immaculately sung by Karita Mattila as Fiordiligi and Vesselina Kasarova as Dorabella, the latter rapidly becoming opera's most spellbinding young singer. ...

© Opernglas, Oktober 2000, Seite 16, H. Walter

... Ähnliche Superlative gilt es auch bei Vesselina Kasarova zu vermelden, die als Dorabella agil und geschmeidig wie eine Katze durch Mozarts Melodien schleicht, die bruchlosen Registerwechsel, das goldene Mezzotimbre, das so apart mit dem hellen Timbre der Mattila kontrastiert. Ihre Mimik und gestalterische Durchdringung, bescherten musikalische Glücksgefühle von ungeahnter Intensität. ...

© Opernwelt, September/Oktober 2000, Seite 14 - 15, Bernd Feuchtner

... Zum Triumph wurden die Aufführungen vor allem für vier überragende Sängerinnen: Deborah Polaski in der Doppelrolle von Kassandra und Dido, Susan Graham als Iphigenie, sowie Karita Mattila und Vesselina Kasarova in «Così fan tutte».

... Wie viel weicher und vertrauensseliger ist doch Vesselina Kasarovas Dorabella, wie aufgeschlossen für neue Erfahrungen - und dennoch wie verletzlich! Wie warm klingt diese Stimme, wie sympathisch ist dieses Timbre! Und welche waghalsigen Koloraturen werden von den beiden Damen bei all der liebevoll ausgeführten Darstellung gefährlicher Situationen absolviert! ...

© Münchner Merkur, 31. Juli 2000, Seite 14, Gabriele Luster

... Zum Glück kann Zagrosek auf eine junge, homogene Sängercrew bauen. Speziell die Damen verbreiten Wohlklang pur. Karita Mattilas Sopran durchmisst die Abgründe der Fiordiligi souverän und entfaltet sich in der Höhe zur vollen Blüte. Vesselina Kasarova verströmt ihren warmen Mezzo stilsicher in den geschmeidigen Phrasierungen der Dorabella. ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 31. Juli 2000, Seite 16, Matthias Bieber

... Ein einladendes Polster für eine überzeugende Sänger-Riege mit leichten Vorteilen für die Damen. Ausdrucksstark und leidensfähig Karita Mattila (Fiordiligi) und Vesselina Kasarova (Dorabella), erstere mit mehr Glut, letztere mit mehr Sinnlichkeit - wie es sich für die Rollen gehört. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Juli 2000, Seite 43, Gerhard R. Koch

... Das Ensemble, vielfältigst gefordert, agiert vokal wie szenisch packend, widerlegt die These, dass extreme Regie das Singen beeinträchtige. Im Gegenteil: Karita Mattilas Fiordiligi kam in Habitus, Koloratur, Pathos und Entrückung dem Ideal nahe. Die Dorabella-Partie ist nicht ganz so dankbar, doch Vesselina Kasarova sang mit Verzweiflungsfuror und Finessen-Eleganz gleichermassen. ...

© Krone, 31. Juli 2000, Seite 23, Karlheinz Roschitz

... Jubel gab's für die Besetzung: Karita Mattila ist eine strahlende dramatische Fiordiligi, berückend im Timbre, warmherzig im Ausdruck, edel als Figur; Vesselina Kasarova flattert als freche Anstifterin Dorabella mit schönem Mezzotimbre durch die Szene; ...

© SVZ, Salzburger Volkszeitung, 31. Juli 2000, Seite 9, Ernst P. Strobl

... Die Besetzung mit Karita Mattila und Vesselina Kasarova als die beiden per Partnertausch hereingelegten Schwestern Fiordiligi und Dorabella sowie Maria Bayo als umtriebige Despina war luxuriös, auch das Herren-Trio mit Franz Hawlata als zynischer Philosoph Don Alfonso und Rainer Trost und Simon Keenlyside als die beiden Wettkumpane Ferrando und Guglielmo sangen erstklassig. Sie wurden dafür auch reichlich bejubelt. ...

© Die Presse, 31. Juli 2000, Seite 22, Gerhard Kramer

... Vesselina Kasarova eine Dorabella mit stählerner Attacke ihres aparten Mezzos; ...

© Wiener Zeitung, 31. Juli 2000, Seite 9, Manfred A. Schmid

... die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova bezaubert als Dorabella mit einschmeichelnden, zum Herzen gehenden Tönen. Wankelmütig mögen sie beide ja sein - und um ihre Unbeständigkeit in der Zuneigung zu erweisen, dazu ist die Handlung schliesslich da -, doch wenn man sie singen hört, dann möchte man an der Aufrichtigkeit ihrer jeweiligen Gefühle nicht zweifeln ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 31. Juli 2000, Seite 7, Gerhard Ritschel

... Also, die Musik. Schwer zu beurteilen bei diesem Jahrmarkt. Herausragend die Fiordiligi von Karita Mattila und die Dorabella von Vesselina Kasarova. Sie haben sichtlich unter der Regie gelitten, aber wunderbar gesungen. Ausserdem fügen sich beide Stimmen so nahtlos ineinander wie in keiner der Besetzungen der letzten dreissig Jahre. Eine Wärme, eine Mädchenhaftigkeit, eine Melodiosität von berückender Schönheit. Die Mattila mit Leichtigkeit im Ansatz und in den Höhen, die Kasarova mit einem Timbre wie der Schatten des Soprans. Jubel. ...

© Salzburger Nachrichten, 31. Juli 2000, Seite 9, Karl Harb

... Zwischen Fliegenpilzen und stolzen Gockeln finden sich nach der Serenade Guglielmo und Dorabella schnell. Simon Keelyside, juvenil und mit einem weich fliessenden Bariton, und Vesselina Kasarova singen das Duett „Il cuore vi dono" ruhevoll, zärtlich, schon ganz herzinniglich. ... Dorabella (die Kasarova hat wirklich alle Töne und Zwischen-Töne und noch viel mehr für sie) hat schon einmal vorsorglich einen (Hochzeits-?)Tüll angelegt, wenn sie keck vom „Dieb Amor" singt. ...

© Die Welt, 31. Juli 2000, Seite 31, Manuel Brug

... Mit dorthin nimmt uns ein Sextett von traumschönen Stimmen und deren stimmig agierenden Besitzern, wie es sich harmonischer, feiner abgeglichen in Timbre und Temperament heute nirgends auf der Welt besetzen lässt: ...Vesselina Kasarovas Dorabella ist, langsam gehen einem für diese wundervolle Sängerin die Superlative aus, Frau und Ton gewordene Emotion, die bebt und schwebt, im Ballettröckchen für den launischen Amor Aufwärmübungen macht und ihr schönes Jünglingsbild gegen ein Jahrmarktsherz tauscht. ...

© Neue Zürcher Zeitung (internationale Ausgabe), 31. Juli 2000, Seite 20, Marianne Zelger-Vogt

... Eine Kategorie für sich aber stellt Vesselina Kasarova als Dorabella dar. Sie spielt mit vollem gestischen Einsatz Neuenfels, aber sie singt Mozart, mit schillernden Farben, dramatisch vibrierenden, dann wieder unendlich zarten Tönen. Auch wenn Neuenfels die Figuren als nummerier- und maskierbare «Begriffspersonen» versteht: Hier begegnet man einer fühlenden Seele. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 2001

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. August 2001, Seite 41, Eleonore Büning

... Natale de Carolis singt anstelle von Simon Keenlyside den Guglielmo mit heldischem Timbre und einer in Bann schlagenden darstellerischen Präsenz, über die sonst nur noch Vesselina Kasarova verfügt. Deren Dorabella ist die eindeutig stärkere Schwester: Eine glühendere und technisch versiertere Mozart-Sängerin ist derzeit schwerlich sonst zu finden. ...

© Süddeutsche Zeitung, 6. August 2001, Seite 14, Wolfgang Schreiber

... Opera buffa, heiteres Stück? Mitnichten. Mozarts Schmerzensoper vielmehr, randvoll mit Tiefsinn, Traum und Leidensüberschwang. Vielleicht vollkommen musikalisch verkörpert in der Dorabella der wunderbaren Vesselina Kasarova. Die krümmt sich in der gefährlich Elektra-nahen Arie („Smanie implacabili") vor Qual, bricht zusammen vor Seelenpein beim Abschied, während ihr makellos artikulierter Mezzosopran bebende Spannung und Schönheit miteinander vereint. Das ist nicht die Dorabella der Konvention, draufgängerisch und ein wenig trampelig, sondern ein komplexes Wesen. ...

© Münchner Merkur, 6. August 2001, Seite 16, Jan Schleusener

... Die emotionale Tiefenschärfe eines Claudio Abbado erreicht er nicht. Diesen Part übernimmt die faszinierend präsente, im klanglich Fahlen wie im Melodiös-Kantablen gleichermassen beheimatete Vesselina Kasarova (Dorabella). ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 6. August 2001, Seite 16, Thomas Willmann

Salzburger Festspiele: Vesselina Kasarova überstrahlt ihre Mitsänger in Hans Neuenfels' „Così fan tutte"

... Bei der Wiederaufnahme der Neuenfels-Inszenierung (die zu Unrecht neuerlich auch manchen Buhruf erntete) erschienen die beiden Neuzugänge nicht von allein im besten Licht: Das geschah nur dann, wenn sie Vesselina Kasarova als Partnerin etwas vom warmen, klaren Schein der Dorabella abbekommen liess. ... Erst im Duett mit der Dame konnte de Carolis seine angenehme Stimme, der besonders die sanften, wehmütigen Töne lagen, so recht zur Geltung bringen. Und auch Catherine Naglestad, obgleich als Fiordiligi lautstark gefeiert, glänzte am schönsten im Zusammenklang mit Kasarova, wo die Stimmen zu berückender schwesterlicher Eintracht fanden. ...

© Die Presse, 6. August 2001, Seite 20, Gerhard Kramer

... Unveränderlich herrlich wie bereits gehört: Vesselina Kasarova als Dorabella und Maria Bayo als Despina. ...

© Wiener Zeitung, 6. August 2001, Seite 9, Heinz Pribil

... Und schliesslich ist eine Besetzung aufgeboten, die einfach keine Wünsche offen lässt, ein echtes Mozart-Ensemble der Sonderklasse. Catherine Naglestad (Fiordiligi) und Vesselina Kasarova (Dorabella) sind ein Glücksfall. ...

© Der Standard, 6. August 2001, Seite 21, Ljubiša Tošić

... Und sie alle werden von Soldaten mit Hühnerköpfen und Frau gewordenen Pilzen umgarnt: Vesselina Kasarova (Dorabella), die vorzüglich singt; ...

Wolfgang Amadeus Mozart – LA CLEMENZA DI TITO (Annio)

Zürich / Opernhaus / 1989

© Neue Zürcher Zeitung, 9. Oktober 1989, Marianne Zelger-Vogt

... Margaret Chalkers lyrischer, hell aufblühender Sopran und Vesselina Kasarovas samtig dunkler Mezzosopran stehen in den Partien der Servilia und des Annio in harmonischem Einklang, ohne ihre Individualität einzubüssen, ...

© Der Bund, 11. Oktober 1989, tt

... Die Zürcher Aufführung lebt von Matti Salminens klar akzentuiertem und bassprofund gesungenem Publius und von den zwei vortrefflichen Mezzosopranistinnen, die den beiden Hosenrollen zu Glanz und Expressivität verhelfen: Vesselina Kasarova (eine Entdeckung!) leiht dem Annius dramatische Präsenz und eine glutvoll leuchtkräftige Stimme, ...

© Neue Zürcher Nachrichten, 9. Oktober 1989

... Dass der stimmgewaltige Finne Matti Salminen seinen Part des Publio souverän, mit einer erfrischenden Dosis ironischer Distanziertheit bewältigte, war nach seinem profilierten Hagen in Wagners "Götterdämmerung" fast vorauszusehen, nicht aber, dass die von Christoph Groszer in Bulgarien "entdeckte" Altistin Vesselina Kasarova bereits derart sicher in Erscheinung tritt. ...

© Journal de Genève, 28. Oktober 1989, Pierre Michot

... Margaret Chalker (Servilia) et Vesselina Kasarova (Annius) sont des découvertes prometteuses. ...

© Der Zürcher Oberländer, 9. Oktober 1989, Seite 9, Sibylle Ehrismann

... Erfrischend dagegen der helle Mezzo von Vesselina Kasarova in der Rolle des Annio, ...

© Süddeutsche Zeitung, 10. November 1989, Jürg Stenzl

... Mit Margaret Chalker als biederer Servilia und Vesselina Kasarova als Annio war das "kleine" Paar bemerkenswert besetzt, ...

© Südkurier, 14. Oktober 1989, Seite 7, Fritz Schaub

... Margaret Chalker als Servilia und vor allem Vesselina Kasarova ergänzen das Ensemble sehr vorteilhaft. ...

© Opernglas, Dezember 1989, Seite 28, M. W. Essinger

... Als Entdeckung kann man die ausgereifte und äusserst interessante Stimme Vesselina Kasarovas bezeichnen, die ihr überzeugendes Debut als Annius gab. ...

© Oper und Konzert, November 1989, HPK

... Die zweite Hosenrolle in diesem Werk, den Annio, sang die junge Neuentdeckung Vesselina Kasarova: Eine absolute Karriere-Stimme nennt diese Bulgarin ihr eigen. ...

© Musik & Theater, Dezember/Januar 1989/90, Seite 71, Bruno Rauch

... Annio und Servilia waren mit Vesselina Kasarova und Margaret Chalker exzellent besetzt. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 1991

© Wiener Zeitung, 23. August 1991, R. Kriechbaum

... Sylvia McNair als Servilia und Vesselina Kasarova als Annio bestechen durch die Fähigkeit zur Stimmverschmelzung, in ihren Ensembles, aber auch im Verein mit Charlotte Margiono (Vitellia) und Delores Ziegler (Sesto). ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 23. August 1991, Volker Boser

... Vesselina Kasarova wird den Annio hoffentlich auch in der Salzburger Neuinszenierung des nächsten Jahres so hübsch singen wie diesmal. ...

© Süddeutsche Zeitung, 23. August 1991, Wolfgang Schreiber

... und die beiden kleinen Partien von Annio und Publio waren mit Vesselina Kasarova hervorragend und ... ausreichend besetzt. ...

Salzburg / Salzburger Festspiele / 1992

© Salzburger Nachrichten, 29. Juli 1992, Seite 7, Karl Harb

... Vesselina Kasarova steht als Annio in permanenter Hochspannung zwischen den Fronten - und zeigt das auch vokal und darstellerisch niemals nebensächlich, ...

© Die Presse, 29. Juli 1992, Seite 17, Edith Jachimowicz

... Ihre ganze, unbestrittene Meisterschaft haben die Herrmanns in die Zeichnung der Persönlichkeiten des Sesto und des Annio in die konfliktreichen zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt gelegt. Freilich bedurfte es dazu zweier phänomenaler Sängerdarstellerinnen wie Ann Murray und Vesselina Kasarova. Von beiden hatte man sich Aussergewöhnliches erwartet, beide übertrafen sich selber. ...

© Münchner Merkur, 29. Juli 1992, Seite 9, Gabriele Luster

... Stilvoll phrasiert auch Vesselina Kasarova mit ihrem weichen Mezzo und "kämpft" als Androgyn im weissen langen Mantel temperamentvoll für Freundschaft und Liebe. ...

© Opernglas, Oktober 1992, Seite 20 - 23, Peter Blaha

... Die für mich persönlichkeitsstärkste Leistung erbrachte Vesselina Kasarova als Annio mit sehr ausgeprägt individuellem Mezzo und herb androgyner Ausstrahlung. Ihre Stimme könnte vielleicht noch etwas mehr Glanz entwickeln, wird jedoch bruchlos geführt und scheint, wenn sie nicht zu schnell zu schwere Partien bewältigen muss, für die zahlreichen Aufgaben bei Mozart, Bellini, Rossini und Donizetti in den kommenden Jahren besonders gut geeignet zu sein. ...

Wolfgang Amadeus Mozart – LA CLEMENZA DI TITO (Sesto)

Salzburg / Salzburger Festspiele / 1997

© Süddeutsche Zeitung, 28. August 1997, Seite 13, Christine Lemke-Matwey

... Kasarovas Sesto jedoch, eine bildschöne adonishafte Erscheinung (wozu Karl-Ernst Herrmanns noble, sanft stilisierte Kostüme einiges beitrugen), überstrahlte sie alle, lehrte sie und uns, was es bedeuten kann, Oper um ihrer selbst willen zu leben, zu lieben. Mit landläufigen Hosenrollen Klischees hatte dieses sich atemberaubend verästelnde Psychogramm indes nichts gemein: Nicht die kleinste Spur einer geckenhaft outrierten Männlichkeit kam da zum Vorschein, kein notdürftig komisches Kaschieren des weiblichen Geschlechts. Diese Frau ist so viel Mensch, dass sie auch Mann sein kann. Mit fahrigen, weit ausspreizenden Gesten etwa suchte sie sich ständig ihres/seines Ortes zu vergewissern in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint, in der das Vakuum, die Täuschung immer siegt: Vom ersten entsetzten "Oh Dio" an, als Vitellias unstillbarer Rachdurst ihn fordert, bis hin zu den hängenden Schultern, dem ohnmächtigen Niedersinken im Finale des zweiten Akts, als Titus denn endlich seine sprichwörtliche Milde über ihn ausgiesst. Zwischen diesen beiden Polen knüpfte Vesselina Kasarova einen Schicksalsfaden, der, zum Zerreissen gespannt, Sextus' letzte Orientierung, sein einziger Halt werden sollte. Ein Paradox, welches die Musik nun aufs wundersamste löste. Und so prangten ihre beiden grossen Arien wie glühende Karfunkelsteine über dem dramatischen Geschehen: Fluchtpunkte der rückhaltlosen Identifikation und des Trostes für den Saal. Fast schien es, als müsste Kasarova sich sängerisch immer wieder zur Räson bringen, zur nötigen Distanz ermahnen, als wiche sie vor der Ausdruckstiefe, den brodelnden Farben ihres überbordend reichen Mezzos erschrocken zurück. Die kopfige Tonlosigkeit, das trancehaft Plane etwa, mit dem sie den Beginn von "Parto, parto" ausstattete, ihr verzücktes Nachlauschen von Phrase zu Phrase, die Schieflage des Kopfes - so überprüfte sie die Echokraft, den Widerhall ihres Pianissimo-Flehens zuallererst vor sich selbst. Die zürnende Vitellia verkam hier ebenso zur szenischen Staffage wie später der moralisierende Kaiser. Was es mit seiner herrscherlichen Grossherzigkeit eigentlich auf sich habe, darüber gab Ursel und Karl-Ernst Herrmanns ansonsten recht gut erhaltene, unprätentiöse Inszenierung wenig Auskunft. Aber wen interessierte dies nach Kasarovas "Deh per questo istante solo" überhaupt noch? Mit wildem Blick hatte sie sich da den Mantel des geliebten Titus über die Schulter geworfen, war mit langen Schritten auf und ab gestürmt: Gevatterin Tod persönlich, im trunkenen Kampf um ein kleines wahres Wort, die verschmähte Hand vor der Brust zur Faust geballt. Ein letztes gefrierendes Grinsen noch - und unser eigenes Herz zersprang in tausend Stücke, zeihte alles Reden, alles Schreiben der fürchterlichsten Unwahrheit und Lüge.

© Oberösterreichische Nachrichten, 25. August 1997, Seite 9, Ilse Retzek

... Allen voran riss die grandiose Vesselina Kasarova als gefühlvoll leidender Sextus, der aus Liebe sogar zum Freundesmord bereit ist, noch auf offener Szene zu Begeisterungsstürmen hin. Ihre Verzweiflung rührte an die verborgensten Tiefen der menschlichen Seele.

© Wiener Zeitung, 26. August 1997, Seite 4, H.G. Pribil

... Die gesangliche und darstellerische Krone setzte freilich Vesselina Kasarova als Sesto dem Abend auf. Sie lebt, durchleidet diese Figur mit atemberaubender Intensität, macht selbst die Rezitative zu einem Erlebnis. Gesangliche Leichtigkeit und Natürlichkeit sind bei ihr ohnedies eine Selbstverständlichkeit. Vom herrlichem Timbre ganz zu schweigen. Keine Frage: Mit dieser Leistung ist die Kasarova in die Weltspitze der (Mozart-)Sängerinnen aufgerückt. Bei ihr gilt das "Herzenstöne statt Notenköpfe" wirklich vorbehaltlos. Das Publikum reagierte auf diese Premiere mit enthusiastischem Jubel und feierte vor allem die Kasarova und Gustav Kuhn. ...

© tz, Münchner Tageszeitung, 25. August 1997, Seite 14, J. Rubner

... Vesselina Kasarova glänzt als alle überstrahlender Sesto. Grossartig ihre Einheit von Koloraturen und Körperbewegung, ihre Zwischentöne: Die "Mille affetti" ("Tausend Leidenschaften kämpfen in mir") nimmt man ihr rückhaltlos ab. ...

München / Bayerische Staatsoper / Mai 1999

© Süddeutsche Zeitung, 31. Mai 1999, Seite 15, Christine Lemke-Matwey

... Und noch eines blieb, nachdem das Kapitol pittoresk gelodert hatte und der Trauermarsch zum Pausenschluss über leer gefegter Nationaltheaterbühne gleich die ganze Oper zu Grabe trug: Vesselina Kasarovas Sesto. Eine Fackel in schwerer schwarzer Toga. Eine Lichtgestalt, deren Aura jedes Medium überwindet. Und eine Stimme, ein Seelentimbre, das es der Welt so leicht macht wie schwer, das letzte Liebespfand in Sachen Musiktheater aus der Hand zu geben.

© tz, Münchner Tageszeitung, 31. Mai 1999, Seite 12, Beate Kayser

... Sesto, die Konfliktfigur des "Titus" - man schmilzt dahin vor der Wärme, der Gefühlsunmittelbarkeit, dem Bad im strömenden Mezzo der Vesselina Kasarova. ... Das Publikum überschüttete die Sänger, zuerst die Kasarova, mit Beifall, ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 31. Mai 1999, Seite 5, Roland Spiegel

... Dazu wird wunderbar gesungen. Vesselina Kasarova (Sesto) mit ihrem an Weichheit und Eleganz nicht zu überbietendem Mezzosopran ist der gefeierte Star der Aufführung, ...

© Neue Zürcher Zeitung, 31. Mai 1999, Seite 27, Marianne Zelger-Vogt

... Den Brennpunkt der Aufführung aber bildet Vesselina Kasarova in der Rolle des Sesto, der als Verehrer Vitellias, Freund Titos und Annios und Bruder Servilias mit allen Figuren verbunden und dem Widerstreit ihrer und seiner Gefühle ausgesetzt ist. Mit einer Beredtheit ohnegleichen gibt Vesselina Kasarova dem Schweigen, Zögern und Zweifeln Sestos Ausdruck, sein Inneres buchstäblich nach aussen kehrend. Und der an Expressivität, Wärme, Nuancierungskunst und Farbenvielfalt immer noch reicher werdenden Stimme steht die Intensität der Mimik nicht nach. Zumindest für Kasarova und für Langridge erweist sich das Regiekonzept der sprechenden Anlitze als fruchtbar.

© Stuttgarter Zeitung, 31. Mai 1999, Seite 11, Horst Koegler

... Unbestrittener Star der Münchner Vorstellung ist Vesselina Kasarova als Sesto. Ungemein anrührend, wie sie aus lauter Gutmütigkeit in eine Intrige verstrickt wird, die sie bis an den Rand des Todes treibt - eine Mezzosopranistin, deren Gesang direkt aus dem Herzen perlt. ...

© Münchner Merkur, 31. Mai 1999, Markus Thiel

... Dabei standen Duncan wirklich erstklassige Sänger zur Verfügung, an der Spitze Vesselina Kasarova als Sesto. Eine wunderbare Tragödin, eine Sängerin von grosser Suggestivkraft, immer ungekünstelt, wahrhaftig. Singen ist bei der Bulgarin echter Ausdruck, losgelöst von der Konzentration auf Technik, unterstützt vom Farbenreichtum ihres Mezzos. Wenn die Kasarova Sestos zweite Arie durchlebt, glaubhaft empfindet, dies auf eine so ergreifende Weise, dann ist in diesen knapp acht Minuten der ganze Video-Plunder vergessen. ...

© Opernglas, Juli/August 1999, Seite 12, N. Eckert

... Der Publikumsliebling hiess Vesselina Kasarova, die in der Rolle des Sesto mit ihrem dunklen, warmtimbrierten und vollklingenden Mezzosopran perfekten Wohlklang verströmte. Ihr gelangen zarteste Piani, glutvolle Sentiments und expressive Verve gleichermassen. Ihre Arien bildeten umjubelte belcantistische Höhepunkte. Dabei ist Vesselina Kasarova keine vokale Selbstdarstellerin. Oper ist für sie vor allem auch Ensemblekunst, was sie in den Duetten mit Vitellia oder Annio eindringlich demonstriert.

© orpheus, August + September 1999, Matthias Exner

... Allen voran ist natürlich der Sesto von Vesselina Kasarova zu nennen, die seit ihrem unvergessenen Salzburger Rollendebut wohl noch weiter in die Seelentiefe der Figur eingedrungen ist. Ohne erneut auf die Schönheit der Stimme und ihre unmanierierte technische Vollkommenheit einzugehen, soll hier allein von der Beherrschung des rhetorischen Gestus in der stimmlichen Gestaltung die Rede sein, die einer Rolle wie dieser unbedingte Wahrhaftigkeit einzuhauchen vermag.

© Opernwelt, Juli 1999, Seite 41 - 42, Bernd Feuchtner

Endlich können sie ihren Star so gross sehen, wie in keinem Opernglas: Auf dem alles beherrschenden Bildschirm erscheint der Kopf von Vesselina Kasarova in der Arie des Sesto, der seinem geliebten Biest, der rachsüchtigen Vitellia, versichert, er werde ihr alle Wünsche erfüllen und sogar seinen besten Freund, den Kaiser Titus, nicht nur verraten, sondern sogar töten. Sie singt das, als würden alle Feuer der Hölle sie durchglühen. Die Stimme sprüht Funken, nein, Lava scheint zu fliessen und schwarze Asche die Luft zu verdunkeln, wie beim Ausbruch des Vesuv, der just zu jener Zeit geschah, als Titus sein Amt antritt. Das Publikum im Nationaltheater ist elektrisiert. Die Spannung entlädt sich in lang anhaltendem Beifall. ... Der Deutlichkeit des Dramas dient die Inszenierung nicht unbedingt, das hätten Obertitel wesentlich effektiver besorgt, aber sie sorgt für nachdrückliche Verstörung. Nicht unbedingt für besseres Hinhören. Das Visuelle, das heute sowieso dominiert, frisst sich in die Hirne, die Augen starren auf die Leinwand und lassen alles andere ganz klein scheinen. Den Versuch aber war es wert, auch wenn er gescheitert ist. Wenigstens der Star des Abends ist dort oben ganz gross. Nicht nur dort droben. Das grösste Erlebnis hat der, der Vesselina Kasarova in dem schmalen Streifen dort unten beobachtet, ihr Wüten, ihr Zweifeln, ihre Angst. Dann hört er auch die Wahrhaftigkeit in dieser wunderbaren Stimme. Die offiziellen Behauptungen dort droben stören ihn nicht.

München / Münchner Opernfestspiele / 1999

© tz, Münchner Tageszeitung, 20. Juli 1999, Seite 13, Matthias Bieber

Für sie soll's rote Rosen regnen - und es regnete. Nach ihrem phantastischen Auftritt in Mozarts "Titus" als Sesto bekam Vesselina Kasarova einen rotfarbigen Blütenregen (wie vorher alle in Martin Duncans Inszenierung). Und einen Blumenstrauss dazu. Die Kasarova hatte Geburtstag! Ein kleines Geschenk für sie - sie ein grosses Geschenk für die Festspiel-Besucher im Nationaltheater. Kasarova sang mit so selbstverständlichem, intensivem Ausdruck und so makellos, dass man allein schon deshalb in die Oper muss ... Glück in allen Registern und Lautstärken. ...

London / Royal Opera House Covent Garden / 2000

© The Guardian, 24. Januar 2000, Seite 19, Tim Ashley

... Sesto's psychological disintegration from nobility via derangement to self-lacerating guilt is astonishingly handled by Vesselina Kasarova. She is in fabulous voice, her every note and gesture etching itself indelibly on the memory. This performance alone makes the evening worthwile. ...

© Evening Standard, 24. Januar 2000, Seite 63, Tom Sutcliffe

At last, the new Royal Opera has a top quality product. Its cast for Mozart's coronation opera is fabulous, mostly new to London, and capped by Vesselina Kasarova's Sesto ripping off a mind blowing chunck of high-speed coloratura in her final appeal to Tito. ... Kasarova's Sesto is the dominating alert presence, as she spins round in her black or white trouser suits and greatcoats, stretches about her in anxiety, or momentarily shares some wicked understanding with the audience. ...

© Financial Times, 25. Januar 2000, Seite 20, Richard Fairman

Above all, however, shone Vesselina Kasarova's blazing Sesto. This still-young Bulgarian mezzo has gone from being a highly proficient vocal technicien to an all-round performer of considerable star appeal. Barely a line of the music, or an expression or gesture, passes without being charged with intensity. I have seen no other singer make half as much of the role as she does. ...

© Opera, April 2000, Seite 478 - 480, Andrew Clark

... Vesselina Kasarova's towering despatch of Sesto's great aria was everything one could wish for: pure but expressive, sincere and invisibly crafted. The voice, powerful but firmly under control, continues to add colourful timbres; the musicianship is impeccable. Kasarova deserves her current premier rating because she so palpably serves her art. ...

München / Münchner Opernfestspiele / 2002

© Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 2002, Egbert Tholl

Opernfestspiele: „La clemenza di Tito"

Mut zur Grösse

Auch beim wiederholten Wiedersehen: Martin Duncans Inszenierung von Mozarts sperriger, später Seria „La clemenza di Tito" ist in ihrer doppelbödigen, doppelmedialen Reflexionsleistung der geistig kühnste Entwurf, den man sich bei einer Inszenierung fürs Repertoire vorstellen kann. Das merkt man auch am vereinzelten Murren des Festspielpublikums im Nationaltheater, welches hingegen dankbar die Sänger und den Dirigenten Ivor Bolton bejubelt.

... Von diesen steht Vesselina Kasarova als (nicht nur) derzeit bestmöglicher Sesto über den Dingen - und erhält zum Applaus ein süsses Geburtstagsständchen der Kollegen. ...

London / Royal Opera House Covent Garden / September 2002

© Opera, November 2002, Seite 1382, Richard Fairman

... Although more subdued than two years earlier, Vesselina Kasarova remained the central force of the cast. Her Sesto pushed the role to its extremes, releasing pent-up energy in the high drama of the first-act finale and plumbing a deep inner intensity in her two arias. She was fortunate to have Davis as conductor, giving her all the time she needed. ...

Amsterdam / Het Muziektheater / Dezember 2002

© Opera, März 2003, Seite 326 - 327, Michael Davidson

... Vesselina Kasarova has already made the role of Sesto something of a trademark, but there was no doubt that this was an achievement of incredible commitment and accomplishment. She and Haenchen took risks with tempo and dynamics which never sounded un-stylistic, but were immensely stirring. ...

© Opernglas, Februar 2003, Seite 9, Brigitte Kempen

Vesselina Kasarova - Paraderolle Sesto

... Nicht nur Tito wurde von Sesto aus der Fassung gebracht - auch das Publikum. Die beseelte Natürlichkeit, mit der Vesselina Kasarova dem zwischen Liebe zu Vitellia und Treue zu Tito hin- und hergerissenen Attentäter Leben einhauchte, liess die Zeit stillstehen. Ihr Gesang stellte ein rundes, inniges Kunstwerk dar, ohne eine Spur von steriler Künstlichkeit. Geheimnis, Schönheit und Kraft von Musik fand bei Vesselina Kasarovas Sesto ihre Inkarnation - was für ein Erlebnis! ... Das Publikum der ersten Vorstellung nach der Premiere feierte neben einer differenzierenden, allgemeinen Zustimmung besonders das Orchester und Vesselina Kasarova.

© Opernwelt, Februar 2003, Seite 9, Willem Bruls

... Vesselina Kasarova sang als Sesto eine ihrer Glanzrollen. Atemberaubend war ihre Rondo-Arie „Deh, per questo istante solo", die sie mit einer ungeheuren Geschmeidigkeit gestaltete. ...

© Dresdner Neueste Nachrichten, 5. Dezember 2002, Joachim Lange

... Und wenn dann noch Vesselina Kasarova den treulos treuen Freund des Kaisers zu einem Schmuckstück geschliffen leuchtenden Gesangs mit Koloraturbrillanz und einer Pianokultur vom Feinsten macht, dann müsste „Tito" eigentlich sowieso Sesto heissen! ...

© Die Welt, 4. Dezember 2002, Manuel Brug

... Zwischen bestelltem Volkesjubel hallt freilich der dieses Mal sogar gänzlich unmanierierte Tränenton Vesselina Kasarovas nach. Ihr silbrig zarter, hauchiger Sextus, unausweichlich in abhängiger Schwäche verfangen, zum Attentäter, dann zum reuevollen, schliesslich begnadigten Freund mutierend, ist neuerlich die stärkste, direkteste, berührendste Ausformung Mozartscher Seelengrösse. ...

© Süddeutsche Zeitung, 4. Dezember 2002, Seite 15, Svenja Klaucke

... Zentrum ist die atemberaubende Vesselina Kasarova als verführter junger Sesto sowie das ins Bühnenzentrum gerückte, auf grosse Orchesterstärke aufgestockte Nederlands Kamerorkest, brillant dirigiert von Hartmut Haenchen, der dem Mozart-Trojahn-„Titus" den leuchtenden Zukunftshorizont schenkt.

Salzburg / Salzburger Festspiele / 2003

© Opernglas, Oktober 2003, Seite 8, Florian Heurich

... Gesanglich konnte man vollauf zufrieden sein. Wohl wie keine andere vermag Vesselina Kasarova mit ihrem farbenreichen Mezzo jede Seelenregung des Sextus auszudrücken. Sie singt die Partie mit schier unglaublichen stimmlichen Nuancen, gibt jeder Note, jeder Phrase eine eigene Couleur. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten reichen dabei vom zartesten Flüsterton und beseeltesten Legatogesang, die vor allem in den langsamen Teilen ihrer beiden Arien die Musik fast zu einem Stillstand kommen lassen, der atemlos staunen macht, bis hin zum brillant auftrumpfenden, koloraturgewandten Gestus. ...

© Opernwelt, September/Oktober 2003, Seite 15, Gerhard Rohde

... Um Schade versammelt sich ein hervorragendes Ensemble, das sich mit hinreissendem Engagement auf die Inszenierung Martin Kušejs einlässt. Vesselina Kasarovas Sesto bietet eine eindringliche Studie der Zerrissenheit, des inneren Zwiespalts: der Freund des Kaisers, der aus Liebe sich zum Mord am Kaiser verleiten lässt - wie die Kasarova die komplexen Seelenlagen gestisch, mimisch und in feinsten vokalen Schattierungen glaubhaft darstellt, verdient Bewunderung. ...

© Süddeutsche Zeitung, 8. August 2003, Joachim Kaiser

... Harnoncourt entging ihr nicht: In jeder Fermate, jeder langsam vertröpfelnden Cembalo-Schlusskadenz brach ein grosses Herz. Trotzdem war es manchmal wunderbar, die besten Mozart-Sänger der Erde keinen Ton konventionell nebenher, sondern einen jeden so edel dargebracht zu hören. Da Kusej die für den Sesto so unselige Beziehung zur dominanten Vitellia als heftig-sexuelle Bindung inszenierte, verlor die Rolle dieses so abhängig Liebenden alles Schlappschwänzige, Weinerliche, erfolglos Schwärmerische. Mit welcher Zartheit Vesselina Kasarova Mozarts melodische Wunder bot, wie ernsthaft sie sich der Raserei ihrer Partnerin unterwarf, wie spannungsvoll sie mit dem Kaiser Titus mehr flüsterte als sang, wie brillant sie auch aufzutrumpfen vermochte: der Kasarova Hosenrolle des Sextus war Königin des Abends. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. August 2003, Gerhard R. Koch

... Vokal wird dabei vieles zur Introversions-Gratwanderung, mit oft beglückendem Ergebnis. Vesselina Kasarovas Sextus ist ein Ereignis an piano- und legato-Kultur, der Fähigkeit, seelische Zerreissprozesse ohne Outrage, ganz auf die sublime Widerspiegelung ambivalenter Emotionen in sehrenden Klang umzusetzen. ...

© Die Presse, 8. August 2003, Wilhelm Sinkovicz

... Wir erleben ihn freilich auch im Gesang des Sextus selbst, denn Vesselina Kasarova singt ihn mit einer Inbrunst und einem Differenzierungsvermögen, das in Mozarts Musik auf sensationelle Weise allen Tiefgang, alle Doppelbödigkeit aufspürt und unmittelbar fühlbar werden lässt. Was die Kasarova ihrem wunderbar erblühten Mezzo an Klang-Valeurs entlockt, wie sie bei aller punktgenauen Umsetzung jedes Wortsinns grosse, ja schier endlose melodische Bögen formt, das gehört zu den vokalen Meisterleistungen der Festspielgeschichte. ... Wie auch immer, den Sängern gelang diesmal, gut konzertiert von Kusej und Harnoncourt, die Ehrenrettung eines viel gescholtenen Werks mit festspielreifem Fazit: Der Jubel für die vokale Meisterschaft wandelt sich in höchste Bewunderung für Mozarts Genius.

© Salzburger Nachrichten, 8. August 2003, Karl Harb

Das Wunder des Sesto: Vesselina Kasarova

Schiere Wunder ereignen sich, wenn Vesselina Kasarova Zwiespalt und Zerrissenheit des Sesto ausdrückt: Verrust, verwundet steht da nicht nur ein äusserlich gezeichneter, sondern ein im Innersten zerstörter Mensch vor uns, mit einer Palette des sängerischen und darstellerischen Ausdrucksvermögens, dass es einem selber das Herz zerreissen möchte. Darf ich sagen, dass ich Tränen in den Augen hatte beim Rondo „Deh per questo istante solo"? Diese Musik muss man „erlebt" haben. ...

© Tages-Anzeiger, 9. August 2003, Joachim Lange

... Intrigiert und gelitten wird auf allen Ebenen des imponierenden Bühnenbaus - gesungen und musiziert freilich wird durchwegs auf der Beletage! Getragen wird die Aufführung von Harnoncourts nobel-gelassenem Mozartleuchten, das man wohl getrost als Gegenposition zur Sicht von forcierenden Pultaufmischern betrachten darf. Auch wenn sich Harnoncourt Zeit nimmt, lässt die suggestive Spannung nicht nach. Und er trägt seine Sänger auf Händen. Michael Schades zerrissener Tito, Dorothea Röschmanns brillante Vitellia, Elina Garancas jugendfrischer Annio oder Barbara Bonneys sinnliche Servilia verbinden sich zu einem in jeder Rolle festspielwürdigen Ensemble. In seiner Mitte freilich überfunkelt Vesselina Kasarovas Sesto sie alle noch etwas. Mit einer technischen Brillanz, Stilsicherheit und betörenden Sinnlichkeit, die heutzutage wohl nicht zu übertreffen ist.

© Die Welt, 8. August 2003, Manuel Brug

... Vor allem wie Vesselina Kasarova unter dem Wirbelsturm widerstreitender Gefühle zusammenbricht. Wie der Kampf zwischen Freundespflicht und Liebesneigung ihren Sesto in dieser Baustelle der Seele zum Terroristen der Gefühle werden lässt, der in klagend verlorenen Tönen von einer Qual kündet, aus der nicht einmal Peter Schmidls samtige Bassettklarinette helfen kann. ... Drei durch Harnoncourt und Kusej herausgeforderte, über sich hinauswachsende Sänger, sind das Singuläre dieser Premiere. Michael Schade, vom routinierten Tamino in den gruseligsten Cäsarenwahn gekitzelt und getrieben. Die glückhaft nach dramatischen Partien strebende und sie ausfüllende Dorothea Röschmann. Und Vesselina Kasarova in ihrer Referenzrolle, diese weiter verfeinernd, zartesten Schattierungen nachhorchend, sie neu auskolorierend. Ein Trio zum Träumen. Das soll dann Salzburg erst einmal jemand nachmachen.

© Stuttgarter Zeitung, 8. August 2003, Götz Thieme

... Was wäre die Aufführung aber ohne die Sänger? Ein Ensemble, wie es sich selten einheitlich fügt, singt und spielt, dass jeder Ton ohne falschen Sinn und kein Wort ungefühlt erklingt. Vesselina Kasarova in der Kastratenrolle des Sextus ist so viel Mann, wie sie singend Frau sein muss, um mit hoch fliegendem Mezzosopran ungehörte leise Töne und wilde Verzweiflungskoloraturen zu formen. Salzburg lag ihr zu Füssen, ...

© Hannoversche Allgemeine Zeitung, 8. August 2003, Rainer Wagner

... Im Mittelpunkt aber steht Vesselina Kasarova als Sesto - und das nicht nur, weil dieser Sextus die zentrale Figur ist, in der sich viele Begehren spiegeln. Vor elf Jahren, bei der vorangegangenen „Titus"-Produktion, war sie noch ein überzeugender Annio gewesen, mittlerweile hat sie sich als Sesto die Bühnen erobert - und etwa in Amsterdam auch die von Manfred Trojahn neu komponierten Rezitative gesungen. In Salzburg gibt es die traditionellen, höchstwahrscheinlich vom Mozart-Schüler Süssmayr formelhaft gebastelten Rezitative. Doch selbst denen entlockt Nikolaus Harnoncourt mit den glänzend disponierten Wiener Philharmonikern neue Seiten. Wie sich Harnoncourt und Kasarova musikalisch die Bälle zuwerfen, das ist bewundernswert. Den Dialog zwischen Bassetthorn im Orchester und hat man selten so aufregend gehört. Halten zu Gnaden, Euer Majestät Titus, das war doch der grosse Abend der Kasarova. Und die erste rundum gelungene Opernpremiere in diesem Salzburger Sommer.

© Südwest Presse, 8. August 2003, Jürgen Kanold

Grandioser Sesto.

Auch der Sesto, der zerrieben wird zwischen Vitellia, der er sexuell hörig ist, und von Titus, seinem bewunderten Freund, ist ja längst kein Opera-seria-Abziehbild mehr. Vesselina Kasarova sang diesen Menschen mit einem unvergleichlichen Mezzo: feinstes Piano; abgründige, aber doch geschmeidige Tiefe; reine, durchschlagende Höhe. Ein Ereignis, wie die Bulgarin in den grossen Arien einen Dialog führte mit Harnoncourts Philharmonikern. ...

© Die Zeit, 14. August 2003, Wolfram Goertz

... Vesselina Kasarova flammt als Sextus die schönsten, expressivsten Koloraturen, die in dieser Partie denkbar sind. ...

© News, 13. August 2003, Heinz Sichrovsky

... Vesselina Kasarova als Sextus: Der Clou des Abends, aufregend perfekt. ...

© Südkurier, 11. August 2003, Heidi Lehmann

... Eigentlich müsste die Oper „Sesto" heissen, denn diese Hosenrolle eines Attentäters aus höriger Liebe steht im Mittelpunkt. Vesselina Kasarova rückte die Partie über die Wirkung einer Opera seria weit hinaus in die Sphäre echter Charaktergestaltung: Grazil, knabenhaft, eine Mozartstimme von anrührendem Reiz. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 8. August 2003, Peter Hagmann

... Die Kulmination diesbezüglich bietet jedoch Vesselina Kasarova in der Rolle des Sextus, der so grausam zwischen seinem Freund Titus und der ihn erotisch anziehenden Vitellia hin und her gerissen ist. Schon früh am Abend zeigt die Sängerin, dass sie die (nicht von Mozart stammenden) Rezitative mächtig aufzuladen vermag; und später bringt sie einen lange verzögerten Triller ein, wie er nur ganz selten zu hören ist. Schliesslich ihr letzter Auftritt im Moment der Katastrophe: eine veritable Wahnsinnsarie an den Grenzen der Existenz. ...

© Tiroler Tages-Zeitung, 8. August 2003, Christoph Lindenbauer / APA

... Den grössten Applaus zog Vesselina Kasarova in der Hosenrolle des Sesto auf sich, weil sie die zerrissene Innigkeit dieses liebenden Terroristen mit ihrem blitzsauberen Sopran mühelos bis in die letzte Reihe transportierte. ...

© Westfälischer Anzeiger, 8. August 2003, Michael-Georg Müller

... Noch weiter in den Gefühlsschwankungen geht Vesselina Kasarova als ewig schwankender Sesto. Die gebürtige Bulgarin wurde mit den meisten Ovationen gefeiert. Nicht nur weil ihr betörend dunkler Mezzosopran in allen Registern, auch in den turboschnellen Koloraturen, sicher strömt. Das kennt man von den CDs des Weltstars. Sie ist eine charismatische Frau, der man beide Seiten - Täter und Opfer - abnimmt. ...

© Esslinger Zeitung, 20. August 2003, Dietholf Zerweck

... Vesselina Kasarovas Darstellung dieser in sich zerrissenen Figur ist atemberaubend. Sie charakterisiert nicht nur abrupte Stimmungswechsel mit einem schier unerschöpflichen Reichtum an Stimmregistern, sondern spielt auch Sestos Narzissmus konsequent aus. ...

© Neues Volksblatt, 8. August 2003, Christoph Lindenbauer

... Aber die Balance zwischen Orchestergraben, der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor und den Solisten war exemplarisch perfekt - eine Chance für die Sänger, die diese auch nützten und so dieser Premiere doch noch die Aura des Besonderen verliehen. Den grössten Applaus zog Vesselina Kasarova als Sesto auf sich, die - auch darstellerisch hervorragend - die zerrissene Innigkeit dieses liebenden Terroristen mühelos bis in die letzte Reihe transportierte, scheinbar ohne ihre stimmlichen Reserven auch nur anzurühren. ...

© APA, 7. August 2003, Christoph Lindenbauer

... Den grössten Applaus zog Vesselina Kasarova in der Hosenrolle des Sesto auf sich, weil sie nicht nur darstellerisch hervorragend wirkte, sondern die zerrissene Innigkeit dieses liebenden Terroristen mit ihrem blitzsauberen Sopran mühelos bis in die letzte Reihe transportierte, scheinbar ohne ihre stimmlichen Reserven auch nur anzurühren. ...

© Salzburger Volkszeitung, 8. August 2003, Ernst P. Strobl

... Zum beglückenden, überwältigenden Eindruck geriet das Sänger-Ensemble. Makellos. Wahrhaft grandios ist Vesselina Kasarova als höriger, von Vitellia zum Attentat auf seinen Freund Titus angestifteter Sesto: So erschütternd in der Darstellung des reuigen Menschleins, dass einem die Tränen hochstiegen. ...

© Kleine Zeitung, 8. August 2003, Ernst Naredi-Rainer

... Das mit sehr lyrischen Stimmen besetzte Ensemble dominiert Vesselina Kasarova, die mit unüberbietbarem Nuancenreichtum den Gefühlskonflikt des Sextus zwischen Liebe und Freundschaft nachzeichnet. ...

© Frankfurter Rundschau, 8. August 2003, Hans-Klaus Jungheinrich

... Das Sängerdarstellerteam wirkte durchweg überzeugend. Hervorragend Vesselina Kasarova als Sesto: überlegen in jeder Vortragsnuance, ausdrucksvoll und klangschön in ihren verzweigten lyrischen Aeusserungen. ...

© El Pais, 8. August 2003, J. A. Vela del Campo

... Los cantantes responden al reto musical y teatral con unas prestaciones soberbias. Todos, sin exceptión. En primer lugar ese animal operístico de pura cepa que es Vesselina Kasarova, en el personaje de Sesto, ...

© WAZ, 8. August 2003, Egon Bezold

... Die Erotik kommt nicht zu kurz, vor allem wenn es gilt, durch die intrigierende Vitellia den Sesto - die mit betörendem Stimmtimbre mitreissend gestaltende Vesselina Kasarova - für die mörderischen Pläne zu gewinnen. ...

© Stuttgarter Nachrichten, 8. August 2003, Frieder Reininghaus

... Ihr Sesto aber, schwankend zwischen der Zuneigung zu ihr und der Liebe zur Nummer eins, wird von Vesselina Kasarova zur wahrhaft tragischen Figur erhoben. ...

© Main Echo, 8. August 2003, Hannes S. Macher

... Zu kleinen Sensationen gerieten freilich die in hinreissendem Schönklang geradezu schwelgenden Vesselina Kasarova (Sesto) und die am Sängerinnenhimmel wie ein Komet aufsteigende, in Riga geborene Elina Garanca mit ihrem betörenden Mezzosopran als Annio. ...

© Augsburger Allgemeine, 8. August 2003, Rüdiger Heinze

... Also die Sänger. Ein Fest für die Liebhaber schöner, warmer, intensiver, seelisch erfüllter Frauenstimmen garantieren Vesselina Kasarova (als singschauspielerisch gefühlsspaltender Sesto), ...

© Standard, 8. August 2003, Peter Cossé

... Packend in seinem brüchigen Kraftfeld Vesselina Kasarova als Sesto: eine zur Persönlichkeit gereifte, blitzende, schmeichelnde, blutende Stimme, die wie ein Energiezentrum die mit ihr verstrickten Akteure zu fordern, zu inspirieren scheint. ...

© Oberösterreichische Nachrichten, 8. August 2003, Reinhold Tauber

... Doch ein Triumph der schönen Stimmen. Ein Abend der Damen zumal. ... Und dazu der zwischen Liebes-Abhängigkeit samt Mordauftrags-Konsequenz und Freundschaft zum Kaiser zerrissene Sesto Vesselina Kasarovas - mit traumhafter Sicherheit, Kraft und Geschmeidigkeit. ...

© Münchner Merkur, 8. August 2003, Markus Thiel

... Vesselina Kasarova darf in ihren sensationell gesungenen Arien die Musik belcantohaft auskosten, fast zum Stillstand kommen lassen - ein (berechtigtes) Verliebtsein in die eigene Stimme, das Sesto plötzlich zu Titus geistigem Bruder wandelt. Der Nuancen- und Farbreichtum ihres Mezzos, die unerschöpfliche Ausdruckspalette überwältigen ...

© Wiener Zeitung, 8./9. August 2003, H. G. Pribil

... Für diesen "Titus" steht ihm jedenfalls ein echtes Luxusensemble zur Verfügung. Michael Schade (Tito) in dieser Partie heute konkurrenzlos zu nennen, fällt nicht schwer, es fällt mir aber leider nichts Besseres dazu ein. Dass in Dorothea Röschmann (Vitellia), Barbara Bonney (Servilia) und Vesselina Kasarova (Sesto) kein Niveauunterschied besteht, versteht sich. Und auch Elena Garanca (Annio) und Luca Pisaroni (Publio) sind Namen, die man sich merken sollte. Das alles sind Sänger, die geboren scheinen, Mozart mit entwaffnender Selbstverständlichkeit auf Punkt und Beistrich zu singen. Und zwar mit einer Natürlichkeit, als hätten sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan. Als wäre es die einfachste Sache von der Welt. ...

© Kurier, 8. August 2003, Gert Korentschnig

... Idealbesetzung. Grandios unterstützt werden er und die bestens disponierten Wiener Philharmoniker von einem Ensemble, aus dem Vesselina Kasarova (Sesto) herausragt. Aber auch alle anderen Partien sind exemplarisch besetzt: ...

© Kronen Zeitung, 8. August 2003, Karlheinz Roschitz

... Vesselina Kasarova beschert als ihr Bruder Sesto, der in den Fängen der Vitellia zum Mörder wird, Kunstgesang von sehr manierierter Schönheit. ...

© Salzburger Nachrichten, 7. August 2003, Karl Harb

... Der musikalische Seelenspiegel öffnet sich mit selten so zu erlebender Intensität vor allem durch die Sänger Michael Schade (Tito), Dorothea Röschmann (Vitellia), Vesselina Kasarova (sensationell als Sesto), Barbara Bonney (Servilia), Elina Garanca (eine grosse Entdeckung als Annio) und Luca Pisaroni (Publio). ...

© Corriere della sera, 7. August 2003, Enrico Girardi

... Ancora una volta, però, il festival salisburghese dimostra di saper asemblare cast formidabili: Michael Schade è un Tito stratosferico e così il Sesto di Vesselina Kasarova, ...

© Tagesspiegel, 6. August 2003, Christine Lemke-Matwey

... Dass er auch anders kann, zeigen zwei oder drei Nummern im zweiten Akt, das Terzett von Sesto, Tito und Publio etwa und auch die zweite grosse Arie des Sesto. Plötzlich schmilzt die Wachsschicht, beginnt die Musik zu reden. Sie schöpft Atem, serviert Modulationen wie auf einem Silbertablett, hört sich selber zu, fragt, lacht, weint und erklärt Sinn und Unsinn von Koloraturen - als Wahnsinn, Verzückung, Rausch, als Sehnsuchtsgeste der Musik. Und natürlich gelingen Vesselina Kasarova beide Sesto-Arien grossartig. Welches stilistische Niveau diese Ausnahmesängerin hält, wie hinreissend sie phrasiert, welches Meer an Farben ihr satter, sinnlicher Mezzo kennt und was sie sich traut: Da laufen einem schon gewaltige Schauer über den Rücken. Dieser Sextus ist ein heillos Zerrissener, einer, der mit klaffendem Herzen durch die Welt rennt und seine Urteilsverkündung nur mehr am Boden liegend ertragen kann (was ein bestrickender Einfall ist), ohnmächtig vor Reue und Schmerz. Gegen die riesigen Distanzen der Felsenreitschule aber hat auch eine Kasarova zu kämpfen. Wahrscheinlich darf man so etwas im Grunde weder denken noch laut sagen, aber: Den Grad an Verselbständigung, den ihre Kunst inzwischen erreicht hat, dieses Gipfelmass an Ausdifferenzierung in nahezu allen Belangen des Ausdrucks, es entwickelt langsam auch etwas Bedrohliches. Hier läuft eine Sängerin buchstäblich heiss - befördert vom Dirigenten und von der Regie vor lauter Ehrfurcht noch nicht einmal angetastet in ihrem Potenzial. Ein bisschen Säbelrasseln für die erste Arie, erbarmungsvolles Bibbern und Trippeln für die zweite, das reicht nicht, um einen Menschen zu zeigen. ...

© News, Nr. 34, 21. August 2003, Seite 92, Heinz Sichrovsky / C. Augustin

Salzburger Festspiele 2003 - Die Schlussbilanz

Beste Sängerinnen

1. Vesselina Kasarova

Als Sextus in „La clemenza di Tito" bot die bulgarische Mezzosopranistin ein Weltereignis an Gestaltungskraft, Technik und Stimme.

Salzburg / Salzburger Festspiele / 2006

© Opernglas, Juli/August 2006, Seite 121 - 122, M. Wilks

... Im Sesto von Vesselina Kasarova steht Titus ein Gegenspieler auf der Bühne, wie er kaum besser besetzt sein könnte. Basierend auf einem ungewöhnlichen Farbreichtum, ergeben sich schier unendlich viele Ausdrucksvarianten. Obwohl Vesselina Kasarova so viel mit ihrer Stimme macht, hat man nie den Eindruck von Manierismus, sondern vielmehr von in Klang verwandelten Seelenzuständen. ...

Barcelona / Gran Teatre del Liceu / Oktober 2006

© Opernglas, November 2006, Seite 14 - 16, B. Kempen

... Die Sesto-Interpretation von Vesselina Kasarova hat bereits Legenden-Status - und diesem Anspruch wurde sie auch hier wieder gerecht. Der satte Klang ihres Mezzos mit fast männlich anmutenden Farben, die flexibel ausgeleuchtete Dynamikskala, die feinen Miniaturen und gross strömenden Emotionen - all das machte glücklich machtlos und liess spanungsreich geniessen. ...

Wolfgang Amadeus Mozart – OMBRA FELICE (Pasticchio)

Salzbrug / Salzburger Festspiele / 1994

© Salzburger Nachrichten, 9. August 1994, Seite 7, Karl Harb

... Schliesslich der entscheidende Zugewinn: Statt ... singt nun Vesselina Kasarova die Alto-Partie, und von Metastasios Mitleidsarie bis zum letzten Addio (Nr. XXV: "Io ti lascio, oh cara") findet die Künstlerin eine sing-darstellerische Form, die ideal zur androgynen Erfindung der Figur passt: mit starker Substanz der Tiefe, zugleich mit einem Timbre-Schmelz von ausserordentlicher Qualität, ohne Flachheit, ohne aufgesetzten Druck. ...

Jacques Offenbach – LA BELLE HÉLÈNE (Hélène)

Zürich / Opernhaus / 1994

© Neue Zürcher Zeitung, 30. Mai 1994, Seite 17, Peter Hagmann

... Das hellste Licht fällt aber auf Deon van der Walt, der den Pâris stimmlich gelöst und darstellerisch souverän gibt, und Vesselina Kasarova, die nicht nur den enormen Stimmumfang ihrer Partie ohne Anstrengung meistert, sondern sich auch überaus sinnlich zwischen raffiniertem Flirt und aufflammender Liebe bewegt. ...

© Der Bund, 30. Mai 1994, Seite 5, Martin Etter

... Ovationen nicht zuletzt für das Ensemble - für die äusserlich an die junge Jeanne Moreau erinnernde, überaus attraktive und vokal hinreissende Vesselina Kasarova in der Titelrolle, ...

© Tribune de Genève, 30. Mai 1994, Seite 37, Dominique Chouet

... Belle au moins autant que le fut Hélène, Vesselina Kasarova joue avec gourmandise du grain velouté de son mezzo doré. ...

© Luzerner Neueste Nachrichten, 30. Mai 1994, Seite 19, Urs Mattenberger

... Vesselina Kasarova wertet mit farbenreichem Mezzosopran das blonde Dummerchen Hélène zur vokal schillernden Hauptattraktion nicht nur der lüsternen Griechen, sondern des ganzen Abends auf. In ihrer grossartigen zwischen falschen Gefühlen chargierenden Charakterisierungskunst bleibt sie unerreicht, ...

© Tages-Anzeiger, 30. Mai 1994, Seite 12, Mario Gerteis

... Vesselina Kasarova, mit langen blonden Haaren fast eine Hollywood-Diva (flammendes Rot hält ihr Kostümier Castelbajac zu), hat sinnliche Genüsse fürs Auge wie fürs Ohr anzubieten. ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 31. Mai 1994, Roland Schmidt

... Oder Helena, die Königin von Sparta. Vesselina Kasarova ist eine Idealbesetzung. Als üppige Wasserstoff-Blondine aufgeputzt, scheint sie vor Zwiespälten zu bersten. Ein scheues Luder, ein Wildfang mit Manieren, eine Femme fatale, bei der immer die Lust am Laster siegt. Wunderbar wie sie die hohen Töne schmachtend ausschmückt, abrupt in tiefe Lagen fällt und mit dem Orgelton ihres dunklen Timbres ein ganzes Heer von Gänsehäuten verursacht. ...

© Der Zürcher Oberländer, 30. Mai 1994, Seite 21, Sibylle Ehrismann

... Mit welcher Sicherheit daneben Vesselina Kasarova mit Helenas Naivität und deren Machtbewusstsein jonglierte, wie natürlich sie ihre Liebesseufzer in schwierige Koloraturen einhauchte, mit welcher musikalischer Präsenz sie ihre Figur ins Zentrum stellte, ist unvergleichlich. ...

© Zürichsee-Zeitung, 30. Mai 1994, Seite 10, Nick Liebmann

... Begeisternde, höchst differenzierte sängerische Leistungen erbringen die beiden Hauptdarsteller Vesselina Kasarova als Hélène und Deon van der Walt als Pâris. Die Partien fordern die Darsteller bis aufs Äusserste, sind sowohl technisch wie auch ausdrucksmässig gespickt mit Schwierigkeiten, welche die Bulgarin und den Südafrikaner in keiner Weise zu beeindrucken scheinen. ...

© Basler Zeitung, 30. Mai 1994, Seite 35, Martina Wohlthat

... Glück hat die Zürcher Inszenierung mit Vesselina Kasarova als einer schönen Hélène, die mit WItz und der sinnlichen Mezzostimme des domestizierten Vamps begabt ist. ...

© Die Welt, 30. Mai 1994, Seite 10, SH

... Doch darum kümmerten sich durchaus erfolgreich die Sänger, allen voran Deon van der Walt als stimmgewaltiger Pâris und die temperamentvolle Vesselina Kasarova in der Titelrolle, deren Sopran vor allem in der Tiefe selten schöne Leuchtkraft besitzt. ...

 

Jacques Offenbach – LA PÉRICHOLE (Périchole)

Zürich / Opernhaus / 1998

© Neue Zürcher Zeitung, 24. Februar 1998, Seite 43, Peter Hagmann

... Und dann: Vesselina Kasarova, la Périchole. Schon die Briefarie im ersten Akt gelingt ihr eindringlich, sehr gezügelt und gerade darum wirkungsvoll, dann die griserie, der trunkene Auftritt nach dem Essen beim Vizekönig. Von überwältigender Verhaltenheit schliesslich ihr Liebesgeständnis an Piquillo - da findet der strapaziöse Abend seinen einsamen Höhepunkt.

© Tages-Anzeiger, 24. Februar 1998, Seite 71, Mario Gerteis

... Denn Vesselina Kasarova ist wirklich der Engel vom Himmel, und das keineswegs zuletzt gesanglich. Die junge bulgarische Mezzosopranistin hat alles in ihrer Stimme, die Freude und die Trauer, die Erotik und die Träne. Ihre wehmütige Briefarie wird zum bewegenden Herzstück des Abends, und dass sie sie pianissimo im Rücken des Dirigenten ganz nah beim Publikum singen darf, erweist sich als regielicher Glanzeinfall. ...

© Weltwoche, Nr. 9, 26. Februar 1998, Seite 49, Thomas Wördehoff

... Und dann noch die eigentliche Sensation: la Périchole, gesungen, nein: verkörpert von Vesselina Kasarova. Mit der sinnlichen Raffinesse und dem verschlagenen Witz einer Diseuse verführt diese auch vokal hinreissende Frau ihr Publikum - sie ist schlicht eine Ausnahmeerscheinung. "Hunger" war die Erklärung der Otero für ihre Arbeit. Die schöne Konsequenz davon ist die Kasarova in der Zürcher "Périchole". Nichts wie hin.

© Süddeutsche Zeitung, 24. Februar 1998, Seite 14, Werner Burkhardt

... Hier schlägt vor allem die Stunde von Vesselina Kasarova, der Périchole. Sie, die ja sonst Dorabella und Idamante singt, macht deutlich, warum Rossini Offenbach den "Mozart der Champs-Elysées" genannt hat. Alles ist schmale Flamme auf dunkler Grundierung und steigert sich im Laufe des Abends von imponierender Genauigkeit immer mehr in die Freiheit des Chansons. Die von Flimm verordnete Nähe zum Publikum hilft da sehr. Périchole kann - schon halb im Saal - mit dem Publikum anbandeln, den Refrain "Die Männer sind doch alle bescheuert" wie mit spontan ausgeheckten Vortragsnuancen direkt an den Mann bringen. Dabei vermeidet sie den Anbiederungs-Horror des bunten Abends, ist ganz noble Nachfolgerin von Hortense Schneider, Offenbachs legendärer Diva. ...

© Opernglas, April 1998, Seite 18 - 19, W. Kutzschbach

... "La Périchole" steht und fällt mit der Titelpartie. Vesselina Kasarova konnte im Zürcher Opernhaus ihre Bühnenpräsenz und gesangliche Spitzenklasse eindrucksvoll demonstrieren. Der schlank geführte Mezzo spricht in jeder Lage leicht an, die gut fokussierte Stimme ist auch im Pianissimo zu den unglaublichsten Schattierungen fähig, wird bruchlos geführt und besitzt dazu ein durchaus persönliches Timbre. Hinzu kommen enormes schauspielerisches Talent und ein blendendes Aussehen: La Kasarova, die Périchole! Mit Cecilia Bartoli in Paisiellos "Nina" präsentiert Zürich in einem Monat zwei der bedeutendsten Mezzostimmen unserer Zeit in Neuproduktionen. ...

© Opernwelt, April 1998, Seite 38, Horst Koegler

... In der Titelrolle ist Vesselina Kasarova geradezu eine Idealbesetzung: jung, hübsch, sexy, spöttisch und doch von einer unglaublich warmen Innigkeit, begabt mit einem augenzwinkernden Charme und verliebt bis über beide Ohren - ihr feingeäderter Mezzosopran durchschwelt von einer unwiderstehlichen Erotik, und dazu eine vorzügliche Deklamatorin des französischen Textes (wie überhaupt generell ein fabelhaft idiomatisches Französisch gesprochen wird). Wie sie da mit ihrem geliebten Piquillo auf einer knatternden Vespa hereingebraust kommt, eine Lederkappe über den Kopf gestülpt, fliegen ihr augenblicklich alle Sympathien zu. ...

© orpheus, Mai 1998, Seite 52, Günter Gruber

Wie schon die Plakatierung in Zürich mit dem Portrait von Vesselina Kasarova die volle Aufmerksamkeit des Publikums auf die Titelrolle lenken sollte, so war die schlanke Sängerin nicht nur schauspielerisch das Zentrum des Geschehens, sondern wusste bereits in der ersten grossen Arie ihres Abschiedsbriefes die ganze traurige Zärtlichkeit der Partie herauszuholen. Facettenreich in ihren weiteren Einsätzen, die sie mit leichtfüssiger Agilität sang, verfügte sie über ein aussergewöhnliches Differenzierungsvermögen und eine starke darstellerische Ausstrahlung.

© Opera, Juli 1998, Seite 847 - 848, Horst Koegler

... But the real glory was Vesselina Kasarova as Périchole, spontaneous, touching, singing with velvety, smouldering sensuality, and proving heartrending in her famous Letter Scene. She is a singer it is hard not to fall in love with!

Gioacchino Rossini – TANCREDI (Tancredi)

Salzburg / Salzburger Festspiele / August 1992

© Salzburger Nachrichten, 24. August 1992, Seite 7, Hermann Schönegger

... Ein künftiger Star allerdings riss die Zuhörer zu Ovationen hin: Vesselina Kasarova, Mitglied der Wiener Oper und in Salzburg als Annio ("La clemenza di Tito") bereits eingeführt, verkörpert den idealen Stimmtyp für die heroische (männliche!) Gestalt des Tancredi und vor allem für die in der Rossini-Tradition verankerte Partie eines dramatischen Koloratur-Alt. Das pastos-dunkle, kräftige Brustregister wirkt schon ausreichend gefestigt für vehementen dramatischen Einsatz. Trotzdem sollte die junge Bulgarin derart extremen Belastungen noch nicht zu oft ausgesetzt werden, um ihr geschmeidig fliessendes, wohlgerundetes Organ weiter reifen zu lassen. Ihr technisches Können setzte sie für regelmässig perlende Koloraturläufe und für bewegte Dynamik ein; rückhaltlose Bereitschaft zu leidenschaftlichem Gefühlsausdruck sicherte dem in einer Liebesbeziehung hartnäckig irrenden Helden die Anteilnahme der Zuhörer. Sensationellen Effekt erzielte Vesselina Kasarova durch Strahlkraft und Sicherheit jedes noch so exponierten Gipfeltones, selbst wenn dieser ohne jede Vorbereitung quasi herausgeschleudert werden musste. ...

© Kurier, 24. August 1992, Seite 12, Werner Schuster

... Vesselina Kasarovas Stimme kommt butterweich und immer klar und deutlich intoniert. Kaum zu glauben, wie weit ihr Stimmumfang nach oben und nach unten reicht und in keiner Lage dünner wird. Wie scheinbar mühelos sie allen Anforderungen gerecht wird. Wie sie einen mit ihrem warmen Timbre bezaubert. Wie man bei ihr erst gar nicht nach Mängeln oder Fehlern sucht, weil man ahnt: es gibt keine. ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 24. August 1992, Seite 6, Roland Schmidt

... Vor allem Vesselina Kasarova begeisterte durch beseelten Ausdruck. Im ersten Akt noch etwas vorsichtig, zog sie nach der Pause alle Register ihrer facettenreichen Stimme, liess die Tiefen in verzweifeltem Stolz vibrieren, schaffte immer wieder furiose Spitzentöne. ...

© Krone, 24. August 1992, Seite 19, Karlheinz Roschitz

... Fanden sie in der jungen Vesselina Kasarova, die nun die Titelpartie singt, und in der neuen "Amenaide" Nelly Miricioiu zwei Sängerinnnen, die die enormen Ansprüche der Partien technisch höchst achtbar bewältigten: die Kasarova - am Anfang einer grossen Karriere - mit Kraft, reizvollem, dunklem Timbre, schön ausbalanciertem, "heldischem" Ausdruck und tadellos sitzenden Koloraturen; ...

© Die Presse, 24. August 1992, Seite 15, Edith Jachimowicz

... Dazu durfte man auch noch die hohe Schule des Belcanto erleben. Vesselina Kasarova übertraf sich als Tancredi selber, ihrer Prachtstimme, ausdrucksreich und wie am Schnürchen laufend, schienen unbegrenzte Möglichkeiten gegeben zu sein. ...

New York / Carnegie Hall / November 1997

© Opernglas, Februar 1998, Seite 22 - 23, Ralf Tiedemann

Diese konzertante Aufführung von Rossinis "Tancredi" stand ganz im Zeichen des New York Debüts von Vesselina Kasarova. Im Anschluss an ihren ersten Auftritt in den USA (als Idamante in Chicago) sollte ihr dieser Abend das ebenfalls kurz bevorstehende Met-Debüt vorbereiten. Leider musste sie diese Termine dann krankheitsbedingt absagen, so dass die New Yorker doch noch etwas warten müssen. Denn dass man nun den ersten Auftritt von Vesselina Kasarova an der Met sehnsüchtig erwarten wird, wurde an diesem Abend sehr schnell deutlich. ... kam die Bulgarin in schlichter Zurückhaltung auf die Bühne der Carnegie Hall und gestaltete die Titelpartie des "Tancredi" derart fulminant, dass das Publikum ihr am Ende zu Füssen lag. Ein triumphaler Erfolg für die junge Sängerin, die seit ihrem sensationellen Einspringen für Marylin Horne bei den Salzburger Festspielen gerade in dieser Partie immer wieder von sich reden macht. Sie hat ihren eigenen Zugang zu dieser Rolle gefunden und legt sie naturgemäss anders an als ihre grosse Vorgängerin Horne. Ihr Ansatz ist weniger der zupackende, dramatisch aufgeladene, den man insbesondere in der Auftrittsarie vermisst, sondern vielmehr der menschlich aufgeschlüsselte, emotional ansprechende, der im Verlauf der Oper immer mehr zum Zuge kommt. Die Ausdruckskraft der Kasarova erreicht ihren Höhepunkt im Delirium des Tancredi, was es geradezu als Sünde erscheinen lässt, dass man für dieses Konzert nicht die Ferrara-Fassung gewählt hat und somit dem Publikum Kasarovas grossartige Interpretation der Sterbeszene vorenthielt. Ihr grosses Plus gegenüber allen ihren derzeitigen Fachkollegen besteht ganz einfach in der wesentlich durchsetzungsfähigeren, in jeder Lage tragfähigen Stimme. Insbesondere zeichnet sich der sehr tief reichende Mezzo durch eine enorm durchschlagskräftige Höhe aus, die lediglich noch etwas mehr in den Gesamtklang eingebunden werden sollte. ...

Gioacchino Rossini – L'ITALIANA IN ALGERI (Isabella)

Zürich / Opernhaus / März 1994

© Neue Zürcher Zeitung, 26./27. März 1994, Seite 55, Marianne Zelger-Vogt

... Nach der Rosina im "Barbiere" hat Vesselina Kasarova im Opernhaus eine weitere Rossini-Rolle übernommen, die Isabella in der "Italiana in Algeri": eine brillante Bestätigung dafür, dass die hochmusikalische bulgarische Sängerin zu den grössten Nachwuchsbegabungen in diesem Fach zählt. Aus dem dunklen, samtenen Kern ihres Mezzosoprans heraus entwickelt sie eine schier unerschöpfliche Fülle von Farben und dynamischen Ausdruckswerten, vom wie gehaucht pochenden Pianissimo bis zum strahlenden Forte. Makel- und schwerelos, doch in jedem Moment vollklingend die Koloraturen, zündend die Spiellaune. Temperament und Sentiment, Spritzigkeit und Innigkeit stehen hier in idealer Balance. ...

Wien / Staatsoper / Januar 1995

© Die Presse, 4. Januar 1995, Walter Dobner

... Dominiert freilich wurden sie alle - einschliesslich den auffallend gut einstudierten Staatsopernchoristen - von Renato Girolamis brillantem Taddeo, vor allem aber von Vesselina Kasarova, die mit ihrer nachgerade perfekten Gestaltung der Titelrolle so manche ihrer grossen Vorgängerinnen in dieser Rolle schier vergessen liess.

Berlin / Deutsche Oper Berlin / Februar 1995

© orpheus, April 1995, Seite 13, Bernd Hoppe

... Für die krankheitsbedingte Absage von Kathleen Kuhlmann am 11.2. wurde das Publikum mit Vesselina Kasarovas Debut an der Deutschen Oper entschädigt. Die an der Wiener Statsoper engagierte Bulgarin entzückte als Isabella mit hinreissendem komödiantischem Talent, kapriziöser Leichtigkeit und gab die Partie mit souveränem stimmlichem Aplomb. Glanzvoll schon im Auftritt des "Cruda sorte" mit resonanter, üppiger Tiefe und stupender Agilität in den schnellen Passagen, demonstrierte sie im "Per lui che adoro" hohe Gesangskultur und beglückende Stimmschönheit, um im letzten Rondo "Pensa alla patria" den Triumph perfekt zu machen. Hier war alles vereint, was brillanten Rossini-Gesang ausmacht: mühelose Virtuosität mit raffinierten und phantasievollen Verzierungen, exquisites Timbre und das charmante Lächeln in der Stimme. ...

 

Gioacchino Rossini – IL BARBIERE DI SIVIGLIA (Rosina)

Wien / Staatsoper / 1991

© Kurier, 12. Oktober 1991, Seite 13, Franz Endler

... Vesselina Kasarova ist, was man dereinst eine Entdeckung nannte. Eine blutjunge Mezzosopranistin mit einer fulminanten Höhe, mit faszinierender Stimmtechnik, zudem recht engagiert und eine hübsche Bühnenerscheinung. Eine Rosina also, die jedes grosse Haus mit Handkuss haben möchte. ...

Genf / Grand Théâtre de Genève / 1991

© Journal de Genève, 4. November 1991, Seite 23, Jean-Luc Rieder

... On comprend donc qu'il ne manquera pas grande chose pour que le cœr de Rosine, Vesselina Kasarova, ne balance entre les deux. Le soprano impressionant de la jeune cantatrice démontre bien toute la vivacité de l'école bulgare et sa technique si particulière; Vesselina Kasarova possède de ces graves profonds qui vous retournent l'entendement, quand l'aigu rayonne a des hauteurs éthérées.

© La Suisse, 3. November 1991, Seite 28, Albin Jacquier

... Quant à Rosine, c'est celle que souhaitait Rossini: une mezzo, presque une alto-coloratur, aux aigus généreux et pleins de sève, aux graves profonds d'une espagnole qui n'offre pas que des mignardises. Mme Vesselina Kasarova, remarquée a Salzbourg, répond parfaitement à ce signalement. Elle ne fait pas dans la dentelle: présence vocale stupéfiante, élégance espiègle, ...

Zürich / Opernhaus / 1993

© Neue Zürcher Zeitung, 6. September 1993, Seite 23, Marianne Zelger-Vogt

... Da setzt Vesselina Kasarova, die neue Rosina, den Massstab. Der samtene Mezzosopran der jungen Bulgarin hat in den zwei Wiener Jahren, die auf ihre Zürcher Anfänge folgten, an Umfang, Volumen und Nuancierungskunst enorm gewonnen und vermag Leichtigkeit und Kraft, Wärme und Behendigkeit ideal zu vereinen. Ihr darstellerisches Temperament brodelt gleichsam unter der Oberfläche und widersteht so auch der allgemeinen Tendenz zur Outrierung. Ein Gewinn für das Zürcher Ensemble!

Florenz / Teatro Verdi di Firenze / 1994

© La Nazione, 5. Februar 1994, Seite 6, Giuseppe Rossi

... Sotto l'aspetto vocale questo Barbiere verrà ricordato sopratutto per Vesselina Kasarova, una Rosina maliziosa e sfrontata dal timbro squillante e dalla impeccabile coloratura. ...

© Il Giornale, 5. Februar 1994, Piero Buscaroli

... Benissimo la Rosina di Vesselina Kasarova, beneficata anche del solo costume plausibile (sarà stato un errore) del signor Begué. ...

© la Repubblica, 6. Februar 1994, Michelangelo Zurletti

... Vesselina Kasarova, con un po' di proprietà in più e alcuni vezzi in meno sarebbe una Rosina ideale, gradevole com'è e così musicale. ...

Chicago / Lyric Opera of Chicago / 24. Januar 2001

© Chicago Tribune, 26. Januar 2001, Seite Tempo/2, John von Rhein

... „Great" may be excessive praise in the case of the current Lyric ensemble, but the principal artists - Vesselina Kasarova as Rosina, Rockwell Blake as Almaviva and Dwayne Croft as Figaro - are among the cream of today's international Rossini crop, and all three sang splendidly. It was good to welcome back Kasarova, the Bulgarian mezzo-soprano who made her U.S. debut in Lyric's "Idomeneo" in 1997. For sheerly beautiful and idiomatic Rossini singing, there may be no finer female singer around today. She tossed off the glittering fioriture of Rosina's "Una voce poco fa," with a grand, almost vehement flourish. This is a voice of size and amazing agility, plus luscious, dusky warmth combined with bright, penetrating top notes. Dramatically, this heroine was a matter of individual taste. Lacking the amused charm of her Lyric predecessor, Frederica von Stade, Kasarova's Rosina is in the tough-cookie Callas mold: There's never any doubt this rather arch, self-possessed schemer will win her freedom and her man, so the opera's happy ending is a foregone conclusion from the start. ...

© Opera, Juli 2001, Seite 841, William Shackleford

... Vesselina Kasarova's Rosina displayed an opulent sound, flawless technique and natural stage presence. ...

Zürich / Opernhaus / 31. März 2001 (P)

© Neue Zürcher Zeitung, 2. April 2001, Seite 28, Marianne Zelger-Vogt

... Zum Ereignis wird dieser «Barbiere» aber dank Vesselina Kasarovas Rosina. Perlende Koloraturen, eine unerschöpfliche Fülle an Klangfarben und Ausdrucksnuancen und eine phänomenale darstellerische Wandlungsfähigkeit sind dabei nur Mittel zum Zweck: Rosina zu einem Menschen aus Fleisch und Blut, mit Herz, Witz und viel Verstand zu machen. Wie sie sich empört über die kleinlichen Vorhaltungen ihres Vormunds, wie sie für ihre Freiheit und ihre Liebe kämpft und wie sie leidet, als sie kurz vor dem Happy End von Almaviva alias Lindoro verraten glaubt: Darin offenbart sich jene Gefühlsdimension, die Vesselina Kasarovas Rosina über alle Virtuosität und Kaprize hinaus prägt. Dass die Aufführung eine steigende Formkurve aufweist, die äussere Betriebsamkeit mehr und mehr zu innerer Bewegtheit wird, ist wesentlich ihr zu verdanken. ...

© Aargauer Zeitung, 2. April 2001, Seite 12, Beat Glur

... Im Mittelpunkt der Aufführung steht jedoch, wie bereits ihre aufwendigen Roben deutlich machen, Vesselina Kasarova als Rosina. Sie wird, obschon auch sie über ein vielseitiges komödiantisches Talent verfügt, zur Primadonna - eine Dame als ruhender Pol, inmitten von hypernervösen Männern. Und mit ihrer Stimme verzaubert sie alle: Die Männer um sie herum, aber vor allem das Publikum. Sie weiss ihren Mezzosopran klug zu dosieren, schafft kaum hörbar Spannung, die sich dann in fulminanten Koloraturen und befreienden Schlussakkorden entlädt. ...

© Tages-Anzeiger, 2. April 2001, Seite 49, Michael Eidenbenz

... Nein, Selbstironie ist dieser Produktion fern. Viel lieber ergibt sie sich dem Kult der schönen Stimmen, an denen, kombiniert mit Besetzungsgeschick, am Zürcher Opernhaus noch selten Mangel herrschte. Vesselina Kasarova erhielt den stärksten Applaus für ihre Darstellung der Rosina, die von der ersten Cavatina, «Una voce poco fa», an mit ihrem ungemein modulationsfähigen Mezzosopran und mit gestochen scharfen Koloraturen brillierte. ...

© Neue Luzerner Zeitung, 2. April 2001, Seite 10, SDA

... Im Mittelpunkt der Aufführung steht jedoch, wie bereits ihre aufwendigen Roben deutlich machen, Vesselina Kasarova als Rosina. Sie wird, obschon auch sie über ein vielseitiges komödiantisches Talent verfügt, zur Primadonna - eine Dame als ruhender Pol, inmitten von hypernervösen Männern. Und mit ihrer Stimme verzaubert sie alle: Die Männer um sie herum, aber vor allem das Publikum. Sie weiss ihren Mezzosopran klug zu dosieren, schafft kaum hörbar Spannung, die sich dann in fulminanten Koloraturen und befreienden Schlussakkorden entlädt. ...

© zuerichexpress, 2. April 2001, Seite 15, Hans Uli von Erlach

... Asagaroff setzt nichts obendrauf. Weder geniale Einfälle noch an den Haaren herbeigezogene Überraschungen. Schönes, komödiantisches Spiel. Das lässt dem Sängerensemble Freiraum für gesangliche Höhepunkte. Allen voran begeistert Vesselina Kasarova. Hinreissend spielt sie mit ihrer umfangreichen Stimme, setzt Töne wie Pinpongbällchen, parliert witzig und präzis durch Rezitative, hat für warm strömende Tiefen und perlende Koloraturhöhen scheinbar endlosen Atem. ...

© Blick, 2. April 2001, Seite 12, Hans Uli von Erlach

... Zum Jubeln ist das Ensemble. Allen voran Vesselina Kasarova als Rosina, mit verschwenderischem Charme und grandioser Stimme, die die Töne wie Pingpongbällchen setzt, ...

© Die Südostschweiz, 2. April 2001, Seite 23, Reinmar Wagner

... und Vesselina Kasarova als Rosina, die schlicht umwerfend sang, die mit ihren unglaublichen technischen Möglichkeiten Koloraturperlen von gleissender Schönheit aneinanderreihte und zwischendurch neckische Staccati einstreute. ...

© Thurgauer Zeitung, 2. April 2001, Seite 9, Torbjörn Bergflödt

... Vesselina Kasarova als Rosina konnte die Töne ihres Mezzosoprans wie Leuchtraketen steigen lassen und flankierte den auch sonst perfekten Gesang mit einem schelmischen Spiel. ...

© Zürcher Oberländer, 2. April 2001, Seite 17, Fritz Trümpi

... Maestro Santi deutet die Musik in eine dramatische Richtung und erreicht dadurch ein Höchstmass an Spannung. Er ist kongenialer Partner von Vesselina Kasarova in der Rolle der Rosina: Auf eine umwerfende Weise meistert sie die Koloraturen. Jeder Ton ist exakt zu vernehmen und von anmutiger Gestalt. Nichts wird bloss angedeutet, sondern direkt und ungekünstelt wiedergegeben; Kasarova nimmt sich für jeden Ton die ganze Zeit, die sie braucht, und setzt ihn so, dass man sich dessen Schönheit nicht mehr entziehen kann, zumal sich Santi als wundervoller Begleiter in der Tongebung symbiotisch darauf einlässt. ...

© Zürichsee-Zeitung, 2. April 2001, Seite 22, Werner Pfister

... Alle Beteiligten spielen nicht nur herzhaft komisch mit, sondern verwöhnen zudem mit exzellenten sängerischen Leistungen. Man weiss nicht, worüber man mehr staunen soll: über die pointiert «rollenden» Koloraturkaskaden Vesselina Kasarovas (Rosina), über ihre lustvoll gesetzten tiefen Töne oder über die ganz hohen, die sie mit einer Fulminanz aussingt, als würde das veristische Opernrepertoire für Momente aufblitzen (Was übrigens zur Spielzeit um 1920 wunderbar passt). ...

© Badische Zeitung, 2. April 2001, Katharina von Glasenapp

... Diese Rosina hat es wahrlich verdient, aus dem merkwürdigen Hausstand des Bartolo mit seiner ältlichen Dienerin, die gerne einmal ein Gläschen zu sich nimmt und dann einschläft, und dem Assistenten Ambrogio, der so nebenbei Formeln an die Tafel schreibt und Medizinen mischt, zu entrinnen. Wie eine exotische Blume belebt die Rosina der bulgarischen Mezzosopranistin Vesselina Kasarova die Szene, sehnsüchtig, das von ihrem Vormund Bartolo errichtete Gefängnis zu verlassen, werden ihre bald kunstvoll gesponnenen, bald rasend explodierenden Koloraturen zum Spiegel ihrer Seele. Mit dem Farbenreichtum, der erdigen Tiefe und der so wandlungsfähigen Beweglichkeit ihrer Stimme wird Kasarova einmal mehr zum umjubelten Publikumsliebling und steckt alle anderen an. ...

© Opernglas, 1. Mai 2001, Seite 14, Wolfgang Kutzschbach

... Im Mittelpunkt stand zweifellos wieder einmal Vesselina Kasarova als Rosina. Sie überwältigte mit ihrem Stimmvolumen, gab jedem Wort, ja jeder Silbe die entsprechende Betonung und Farbe und bewies die Richtigkeit der Besetzung mit einem ausdrucksstarken Mezzosopran. Ihre Persönlichkeit liess auch am ehesten über zweifelhafte Regieeinfälle hinwegsehen, ...

New York / Metropolitan Opera / April 2002

© Opernglas / Juni 2002 / Seite 43 / FP

Über vier Jahre ist es her, dass Vesselina Kasarova für ihr Met-Debüt angesetzt war. Krankheit verhinderte sowohl diese Auftritte als Rosina als auch ihr Rollendebüt als Octavian im »Rosenkavalier« im November 2000. Nun waren die Vorzeichen besser, und wie für ihr zunächst geplantes Debüt stand wiederum »Il barbiere di Siviglia« auf dem Programm. Das Met-Publikum war sich schnell einig: Es hatte sich gelohnt, auf diese Sängerin zu warten. Die bulgarische Mezzosopranistin sang mit ausserordentlicher Anmut und Liebe zum Detail, mit geradezu verschwenderischer Sorgfalt in Sachen musikalischer Linie und Diktion. Die Stimme füllte mühelos den grossen Saal, sogar mit feinstem Pianissimo. Für die Metropolitan Opera sind nun »Werther« für die Saison 2003/04 sowie »Hoffmann« für die daran anschliessende Spielzeit geplant. ...

Gioacchino Rossini – LA CENERENTOLA (Angelina)

Pesaro / Rossini Opera Festival / August 1998

© la Repubblica, 12. August 1998, Seite 37, Michelangelo Zurletti

... Della protagonista, Vesselina Kasarova, diciamo semplicemente che non ci ha fatto rimpiangere nessuna delle grandi Cenerentole del passato. Impeccabile nelle fioriture è anche una magnifica musicista, oltre che attrice di grande fascino. ...

© La Stampa, 12. August 1998, Seite 22, Paolo Gallarati

... e il contralto Vesselina Kasarova, che partorirà tra qualque mese il bebè più allegro del mondo se continuerà a farlo crescere cantanto Rossini, si è ormai tranquillamente insediata tra le prime cantanti di oggi: agilità perfette, tensione drammatica degna di una Valentini Terrani, bellezza di voce simile a quella della Berganza. ...

© Il Giorno, 12. August 1998, Seite 20, Adriano Cavicchi

... Dolcissima e seducente Vesselina Kasarova nella toccante melodia "Una volta c'era un re ..." e di strabiliante virtuosismo e perfetta omogeneità nel Rondò finale. ...

© Die Presse, 19. August 1998, Seite 22, Robert Quitta

... Diese Cenerentola ist makellos. Sie bietet ausnahmsweise drei Stunden reines Glück. Da hiermit dem Kritisieren entsagt ist, bleibt nur noch das Berichterstatten: Es gab ein homogenes, stimmlich und gestisch feinst aufeinander abgestimmtes Ensemble ohne die geringste Schwachstelle, was bekanntlich nur alle heiligen Jahre einmal vorkommt, ein transparentes und präzises Orchester (des toskanischen Radios) unter dem bisher hauptsächlich an der Met tätigen Carlo Rizzi (als Rossini-Dirigent eine wirkliche Entdeckung) - und vor allem die über alle Massen wunderbare Vesselina Kasarova als Angelina/Cenerentola. Mit ihrer süchtig machenden Stimme, ihrem beseelt intensivem Spiel, ihrer Mischung aus absoluter Schlichtheit und totaler Sicherheit hat sie sich an diesem Abend als würdige Rollen-Nachfolgerin der beliebten, allzufrüh verstorbenen Lucia Valentini-Terrani (der sie teilweise sowohl physiognomisch als auch in den tiefen Lagen auf gespenstische Art und Weise gleicht - als ob der Geist der Verschiedenen in sie gefahren wäre). Sie wird ohne jeden Zweifel die Cenerentola der nächsten Jahre. ...

© Opernglas, Oktober 1998, Seite 27 - 28, Markus Wilks

Und wieder gelang es Vesselina Kasarova, ein Premierenpublikum zu verzaubern. Diesmal verdiente sie sich die Ovationen in Pesaro, wo sie beim Rossini-Festival und in der Rolle der Cenerentola debütierte. Einen ganzen Abend lang waren bei vorbildlicher technischer Sicherheit nahezu perfekt intonierte Töne zu hören. Und auch szenisch wusste Frau Kasarova zu gefallen, selbst wenn ihre Rollenkonzeption und -verkörperung zumindest Anlass zu Geschmacksdiskussionen geben dürften. Denn ihre Cenerentola ist kein naiv-unschuldiges Mädchen, das beim ungewohnten Anblick eines attraktiven Mannes prompt in Verzückung gerät. Dazu tönt ihr tiefes Register viel zu sinnlich aufregend, strahlt sie zuviel Persönlichkeit aus. Auch tritt Vesselina Kasarova nicht in die Fussstapfen etwa einer Cecilia Bartoli, deren Cenerentola durch Lebensfreude, ansteckende Fröhlichkeit und Verspieltheit charakterisiert ist. Angelina scheint vielmehr melancholisch veranlagt zu sein: Obwohl sie von Don Magnifico und den Stiefschwestern ständig gedemütigt wird, hat sie sich an ihre Lebenssituation gewöhnt, sie sogar verinnerlicht. Deshalb flüchtet sie sich unmittelbar vor der Hochzeitsfeier und dem Schritt in ein gerechtes, besseres Leben noch ein letztes Mal in ihre vertraute Arbeitsecke am Kamin, um mit unsicheren Gefühlen Abschied von einem Lebensabschnitt zu nehmen. Auch wenn Vesselina Kasarova szenisch noch etwas zaghaft blieb, reihte sie sich mit ihrem Rollendebüt auf Anhieb in die Reihe der bedeutenden Cenerentolas ein. Und das gerade im Festivaldurchgang 1998, der der vor kurzem verstorbenen Lucia Valentini-Terrani gewidmet war - eine Fotoausstellung "Cara Lucia" zollte der Rossini-Spezialistin Tribut. ...

© Opernwelt, November 1998, Seite 43, Dieter David Scholz

... Neben Alessandro Corbelli, der einen virilen Dandini sang und Bruno Praticó als köstlichem und gut bei Stimme befindlichen Erzkomödianten in der dankbaren Partie des Don Magnifico war der Star des Abends die in Italien noch ziemlich unbekannte Mezzosopranistin Vesselina Kasarova, die - bereits im sechsten Monat schwanger - als hochvirtuose wie stimmächtige Cenerentola bestach, mit dunkler Tiefe und äusserst beweglicher Höhe. ...

© orpheus, November 1998 + Festival-Report ‘98, Seite 74, Bernd Hoppe

Der unvergessenen Lucia Valentini-Terrani, die im Juni ihrer schweren Krankheit erlag, war das diesjährige Festival gewidmet; und eine Foto-Ausstellung im Foyer des Teatro Rossini dokumentierte die zahlreichen Auftritte der Sängerin in den 80er und 90er Jahren in der Geburtsstadt des Komponisten. Eine ihrer Glanzrollen war die Cenerentola; und so schien es naheliegend, das Festival mit einer Neuinszenierung des Dramma giocoso zu eröffnen, zumal mit Vesselina Kasarova eine der führenden Rossini-Interpretinnen zur Verfügung stand. Die internationale Opernszene kann sich glücklich schätzen, in der bulgarischen Mezzosopranistin eine würdige Nachfolgerin der Valentini gefunden zu haben, der eine ganz eigenständige und - wie stets bei dieser Künstlerin - individuelle Interpretation der Figur gelang. In der Erscheinung von schlichter Würde und im Spiel von so bezaubernder Anmut wie natürlichem Charme, war es auch die Stimme, die die Skala von der Kontraalt-Tiefe bis zur exponierten Höhe in mühelosem Fluss durchmass und das fachmännische Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Die akrobatische Leichtigkeit der wie mit einem zarten Pinsel getupften Koloraturen, die Eleganz der Phrasierung sowie die Expressivität des Gesanges von delikatesten Nuancen und empfindsamsten Tönen bis zur energischen Gebärde und absolut souveränem Vortrag der phantasievollen Verzierungen ergaben ein musikalisches Porträt, das bereits bei diesem Rollendebüt der Vollendung nahe kam. ...

London / Royal Opera House Covent Garden / Januar 2003

© Evening Standard, 9. Januar 2003, Seite 55, Brian Hunt

Nothing in life, or art, is ever perfect. Except, possibly, the singing of Vesselina Kasarova in the title role of Rossini's La Cenerentola - at least on the first night of this Covent Garden revival. ... Kasarova, the Bulgarian mezzo now in her prime, is perfect casting as Cinders. The sultry beauty of her voice, its dignity even when going through the coloratura hoops, the melancholic dying falls she specialises in, all win immediate admiration and sympathy. ... The act I duet between Kasarova and Flórez is ravishing. ...

© The Times, 10. Januar 2003, Seite 21, Robert Thicknesse

... It is left to the singers to put some soul into a work that is rather more than carefree comedy, and this is a gorgeously matched pair of leads. Vesselina Kasarova, mezzo of the moment - a Bartoli without the heavy breathing - has the lightest of touches in Cinderella's increasingly flowery coloratura, a chocolatey lower range, an appropriately sweet stage presence and a magical way of lightening her tone. Her two renditions of her sad little fireside ditty, one hopeless and one in dreamy postball rapture, are a masterclass in the subtle art that reveals the point of Rossini's opera, to wit the transforming power of music. ...

© The Sunday Telegraph, 12. Januar 2003, Seite Review 9, Malcolm Hayes

Kasarova's quiet opening phrase instantly revealed her star quality

The Royal Opera House has a winner on its hands in Moshes Leiser's and Patrice Caurier's staging of Rossini's La Cenerentola. When this was new three seasons ago, it gave a lot of pleasure, but it didn't seem like a production that would work well on different casts. Yet it does indeed have this quality, as this revival shows.

At its heart is Vesselina Kasarova's top-flight performance in the title role. Up went the curtain on Emma Dogliani's Clorinda and Leah-Marian Jones's Tisbe, each chattering away at their formica chairs and table, while Cenerentola's drudgery at the "fireside" here means that she's cleaning a radiator. Then Kasarova's way with her quiet opening phrase "Una volta c'era un re" ("Once upon a time there was a king"), dark-toned and ultra-vivid, instantly revealed her star quality.

The character she portrayed, too, was just as striking, and was evidently used to coping with her family's noxious behaviour by deploying a resilient brand of attack as the best form of defense. Her insistence on singing "Una volta c'era un re" again was here designed, successfully, to wind her half-sisters up. ... Kasarova's sparkling and apparently effortless coloratura skills were in good company.

Chicago / Lyric Opera of Chicago / Oktober 2005

© Chicago Sun-Timer / 7. Oktober 2005 / Wynne Delacoma

You could almost hear the sighs of contentment spreading through the Civic Opera House.
There was Bulgarian mezzo-soprano Vesselina Kasarova, a blond beauty of astonishingly smoky vocal depths and glittering heights, sweeping the hearth and looking fetching as the lowly Cinderella character in Rossini's "La Cenerentola." As Don Ramiro, her Prince Charming, Peruvian tenor Juan Diego Florez combined Andy Garcia good looks with a stirring, fresh voice as open and soaring as any of the Three Tenors in their prime.

With a sprightly supporting cast, Lyric Opera of Chicago's revival Wednesday of Rossini's frothy yet psychologically telling version of the Cinderella fairy tale was a night at the opera to savor.
Rossini's comic operas, the ever-popular "The Barber of Seville'' and "The Italian Girl in Algiers'' among them, are much more than the sum of their dizzying, high-speed arias and farcical situations. Writing in the early 19th century, Rossini had a keen eye for the cultural shifts that would eventually destroy the old aristocratic order. "La Cenerentola'' was a solid success at its premiere in 1817, and Lyric's production, directed and designed by the late Jean-Pierre Ponnelle and first seen at Lyric in 1976, is a bracing combination of silliness, satire and surprisingly astute social commentary.
Grischa Asagaroff, director of the Zurich Opera House and a close associate of Ponnelle's, directed this revival with a deft hand. Created 30-some years ago and last seen in Lyric's 1983-84 season, this "La Cenerentola'' could be showing its age. But those durable Rossini specialties -- the gusty rainstorms, the ensembles that hurl singers into frantic, tongue-twisting outpourings, the flummoxed grandees -- were livelier than ever. At times in the hyper-fast ensembles, the singers were pressed to match the pace set by Italian conductor Bruno Campanella. But in general, Lyric's terrific cast, Ponnelle's sets with their look of a child's pop-up greeting card and Rossini's ebullient score added up to an operatic dream.

Lyric audiences have enjoyed Kasarov's portrayals of noble young men, including Romeo in Bellini's "I Capuleti e i Montecchi,'' but her Cinderella was a revelation. With its innate authority, her dark, penetrating mezzo-soprano gave the fairy tale Cinderella a profound depth of heart. This was not simply an oppressed young beauty pining for a handsome prince. Kasarova's Cenerentola was a thoughtful young woman truly troubled by the disdain that her cruel stepfather and arrogant sisters feel for the poor. When she appeared at the ball in sumptuous black velvet and diamonds, she had the regal yet gracious bearing of a princess indeed worthy of respect. ...

OPERA REVIEW
'LA CENERENTOLA'
HIGHLY RECOMMENDED

© Chicago Tribune / 7. Oktober 2005 / John von Rhein

Lyric's duo a dream

Kasarova and Florez emerge as dynamic team in `Cenerentola' revival

Rossini's "La Cenerentola" takes an awfully long time to get to the good stuff, the vocal somersaults and high-wire acrobatics that send lovers of bel-canto singing into feeding frenzies. Before the tenor and mezzo are able to sing their brilliant and fiendishly difficult showpieces, you have to wade through a protracted parade of comic shtick involving a greedy stepfather, silly stepsisters and various characters in disguise.

Just when you begin wondering whether it was worth the wait, Vesselina Kasarova and Juan Diego Florez, as the opera's cute-as-buttons romantic leads, step to the footlights to loft Rossini's ornate vocal lines to the glittering heavens, and you're glad to be spending more than three hours with this Cinderella story.

Lyric Opera's revival of "Cenerentola," which opened Wednesday at the Civic Opera House, marked the third time around here for Jean-Pierre Ponnelle's production, which is now 36 years old but hardly looks it. As restaged by Grischa Asagaroff, the durable show still hath charms, earning its laughs in all the right places without having to milk the sight gags.

Even by the high standards of present-day Rossini singing, Florez in his long-awaited company debut as Don Ramiro, and Kasarova as the scullery-maid-turned-princess Angelina, made a dream duo at Wednesday's opening. ...

What Kasarova shares with Florez is a natural charisma that keeps one riveted whenever she's singing. The exotic Bulgarian mezzo wielded a voice of molten gold, with a rock-solid technique that allows her to glide up from a rich chest voice to a gleaming upper extension. Her Cinderella may be more knowing than demure from the outset, but this is a minor quibble in the face of such a compelling vocal characterization.

© The Daily Herald, 7. Oktober 2005, Bill Gowen

A ‘Cinderella' with a comedic twist

Don't expect to see a Walt Disney version of "Cinderella" if you attend Lyric Opera of Chicago's production of "La Cenerentola" ("Cinderella"), which opened Wednesday night. No fairy godmother, no magic glass slipper - just plain operatic fun, a sprightly comedy from the pen of the early 19th-century Italian composer Gioachino Rossini. Other than a peripheral resemblance to the traditional story, this "Cinderella" owes more to the comedic opera buffa style of Mozart's "The Marriage of Figaro" and "Cosi fan tutte" than the 1950 Disney film version or Rodgers and Hammerstein's musical.

The Lyric has brought back the classic production designed by the late Jean-Pierre Ponnelle, which was last seen here in 1983. Ponnelle's delicate "doll-house" sets have remained as fresh as ever over the years. Returning to the Lyric as stage director from its 1976 and 1983 productions is longtime Ponnelle associate Grischa Asagaroff, and Italian conductor Bruno Campanelli keeps the Lyric Opera Orchestra on its toes throughout the evening.

The cast is magnificent. First and foremost, the Lyric delivers a Cinderella (her real name in the opera is Angelina) for the ages with Bulgarian mezzo-soprano Vesselina Kasarova. ...

The Lyric's "La Cenerentola" presents great solo and ensemble singing and acting, all tied together in an underrated Italian masterpiece. Enjoy!

Camille Saint-Saëns – SAMSON ET DALILA (Dalila)

Berlin / Deutsche Oper Berlin / Mai 2011

© Berliner Zeitung / 17. Mai 2011 / Martin Wilkening

Das Aufblitzen des Bösen im Triumph

... Ebenso intelligent wie stimmschön entfaltet aber in jenem Klangraum Vesselina Kasarova ihre Dalila, sie spielt mit all den Nuancen zwischen hingegebenem Eintauchen in den Klang und dem emphatischen Hervortreten, trifft den Ton überschwänglicher Freude zu Beginn der Begegnung mit so überwältigender Leuchtkraft, dass allein darin im Kontrast zur Handlung der tragische Zwiespalt der trotzdem Liebenden erscheint. Zwar fehlt es ihr manchmal an Schärfe, aber im grausamen Triumph über Samson, dem sie das Geheimnis seiner Stärke entrissen hat, entwickelt sie eine fast unheimliche Präsenz.

Dass auf den Aktschluss ganz reflexhaft dann die Buhs herniederprasseln, hatte nichts mit der musikalischen Leistung zu tun. Altinoglu und das Orchester wurden mit Recht schon beim Wiederauftritt zum zweiten Akt heftig gefeiert, ebenso die Sänger am Schluss. Aber was das Publikum offensichtlich so provozierte, war das Aufblitzen des abgründig Bösen in Dalilas wütendem Triumph. Mit einer heftigen Geste fegt sie den unschuldig herumstehenden Knaben hinweg, der schon zuvor ein paar Mal beziehungslos durch die Szene sprang. Dass die wenigsten im Publikum verstanden haben dürften, dass es sich dabei um den für diese Inszenierung erfundenen gemeinsamen Sohn Samsons uns Dalilas handelte, machte die Empörung verständlicher, am Unverständnis des Publikums trifft dieses aber eigentlich keine Schuld. Denn die Regie, so einfallsarm wie gedankenreich, schafft es hier kaum, ihre Kopfgeburten in eine lebendige Bildersprache zu übertragen. ...

© Frankfurter Allgemeine Zeitung / 20. Mai 2011 / Jan Brachmann

... so hat doch Vesselina Kasarova als Dalila - etwas brüchig in der Mittellage, sensationell in der Tiefe, souverän in der Höhe - die ganze Melancholie dieser Partie erschlossen: In unendlich abgestuften Halbschattenräumen zwischen den Tönen bewies sie, dass die regelmässig gebauten Melodien des Komponisten Platz liessen für die grösste Individualisierung des Ausdrucks. ...

© Frankfurter Rundschau / 16. Mai 2011 / Jürgen Otten

... Wie man Leidenschaft klüger, einfühlsamer darstellt, zeigt Samsons Gegenspielerin Dalila: Vesselina Kasarova. Sie tönt ihren Mezzo ab, arbeitet statt mit Volumen mit Schattierungen, ausgeklügelten Phrasierungen. Ihr Gesang ist so, wie es der alte Hebräer (von bezwingender Solidität: Ante Jerkunica) Samson warnend beschreibt: „süss, aber gefüllt mit Gift und Trug".

Besser subtiler

Kasarova hat begriffen, dass die hintergründigen Töne in dieser Oper zwingend nötig sind. Sie weiss, dass eine mezza voce mehr einbringt als emotionale Selbstentäusserung. Sie zeigt uns, worin die Subtilitäten in der Verbindung zwischen ihr und Samson liegen. Von Dirigent Alain Altinoglu und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin wird sie darin einfühlsam unterstützt. Der Klang ist transparent, filigran. Ein Klang, der sich nicht vordrängt, der durch deskriptive Präzision jene Aura herstellt, aus der „Samson et Dalila" ihren Reiz zieht. ...

© klassik.com / 15. Mai 2011 / Michael Pitz-Grewenig

Grossartiges Gesangsensemble

Das grosse Duett am Ende des zweites Aktes zwischen Dalila und Samson (‚Mein Herz öffnet sich‘) mit seinen fahlen Farben, stehenden Gesangslinien in extrem hoher oder tiefer Lage, die plötzlich aufgebrochen werden, das Verweilen oder Verstummen, wurde von Vesselina Kasarova und José Cura kongenial umgesetzt. Sie entwickelten durch langsame Tempi eine Weiträumigkeit, die eine imaginäre und stimmungshafte Entwicklung erschuf, die bei aller Unbestimmtheit ihres existentiellen Daseins nie in eine diffuse Unbestimmtheit mündete. Beide Sänger entziehen sich, das war an diesem Abend wieder eindrücklich zu hören. Den normalen Kategorien der Beurteilung. Bei Vesselina Kasarova hat man den Eindruck, dass sie den Ton in jede Form modulieren kann: Flexibel und noch tragfähig in den extrem tiefen Lagen ihres Registers, dabei stets fähig zu eruptiven Ausbrüchen, gleichzeitig noch klangvoll auch in den höchsten Lagen.

Furioses Musiktheater der zarten Klänge

José Cura bewies, wie seine Partnerin, dass die Musik Saint-Saëns‘ durch kleinste klangliche Verschiebungen innere seelische Bewegungen von höchster Intensität auslösen kann. Überragend auch die musikalische und szenische Präsenz der weiter Agierenden ...

© Opernglas, Juni 2011, Seite 8, Ralf Tiedemann

... Die aufbrechende Emotion war verständlich, dazu bot die intensive Inszenierung mancherlei Anlass. Sängerschelte nach einem musikalisch so herausragenden Abend aber war respektlos und entbehrte jeder Relation. Insbesondere das Protagonistenpaar hatte sich im Dienste von Musik und Szene voller Hingabe eingesetzt und sich gegenseitig zu singulären Leistungen angespornt. Vesselina Kasarova hatte für ihr zeitlich mit Bedacht gewähltes Rollendebüt als Dalila eine ausserordentliche Vielfalt an Stimmfarben anzubieten, mit denen sie intensiv und emotionsgeladen den Charakter einer starken und doch innerlich sehr verletzlichen Frau zeichnete, ebenso echt und innig liebend wie furios, fast hysterisch aufbegehrend. Dass ihr dabei zuweilen die Höhe etwas scharf geriet, passte zu einer Interpretation, die auch sonst geprägt war von einer tiefen Durchdringung des vokalen Gehalts. Im Lyrischen wunderbar weich und elegisch aussingend, nahm die Sängerin ihre Stimme mitunter bis ins hervorragend tragende Pianissimo zurück und war gleichwohl zu jeder emphatisch aufegeladenen dramatischen Steigerung fähig. Die oft gehörte Wunschkonzert-Nummer „Mon cœur s'ouvre à ta voix" konnte so tatsächlich zu einem der Höhepunkte werden. ...

© Opera News, August 2011, Seite 45, A.J. Goldmann

... His Dalila was Bulgarian soprano Vesselina Kasarova, making a sensational role debut. She applied her dark, dramatic voice to sumptuous effect. Even at her gentlest and tenderest, her character's violence and rage leaked through in the gravelly quivering of her impressively full range. It was a menacing, seductive performance but one ill served by the production, which had her often shadowed by a small boy (Dalila's son, one wonders?) and his governess. ...

Pyotr Ilyich Tchaikovsky – EUGEN ONEGIN (Olga)

Zürich / Opernhaus / März 1991

© Tagblatt der Stadt Zürich, 18. März 1991, Guy Lang

... Vesselina Kasarova ist eine frische, glänzend disponierte Olga. ...

© Opernwelt, Mai 1991, Seite 45, Andrew Clark

... Vesselina Kasarova feierte als sorglose Olga mit ihrem exquisiten Gesang einen weiteren Triumph. ...

© Musik & Theater, ... 1991, Seite 52, Werner Pfister

... Und Vesselina Kasarova setzt sich in Gesang und Attitüde zwar hervorragend von ihrer Schwester Tatjana ab, ist ihr gleichzeitig aber auch eine verständnisvolle Vertraute. ...

 

Pyotr Ilyich Tchaikovsky – PIQUE DAME (Paulina)

Wien / Staatsoper / 1992

© Die Presse, 18. Mai 1992, Seite 16, Wilhelm Sinkovicz

... mit Vesselina Kasarova eine geradezu sensationell sonore, kultiviert tönende Polina ...

© Kurier, 18. Mai 1992, Seite 14, Franz Endler

... Vesselina Kasarova (Polina) ist eine der "Entdeckungen" der auf junge Stimmen setzenden Direktion und braucht nur eine kleine Arie, um zu beweisen, dass sie an das Haus gehört in guten und in kleinen Partien. ...

Giuseppe Verdi – NABUCCO (Fenena)

Bregenz / Bregenzer Festspiele / 1993

© Die Presse, 23. Juli 1993, Seite 19, Wilhelm Sinkovicz

... die in Vesselina Kasarova ihr ebenfalls nicht nur sanftes, vor allem in der Sanftheit aber besonders berührendes Gegenbild (Fenena) findet. ...

© Krone, 23. Juli 1992, Seite 17

... Vesselina Kasarovas luxuriöse Fenena ...

© AZ, Münchner Abendzeitung, 23. Juli 1993, Seite 10, Volker Boser

... Denn es wird ansprechend bis gut gesungen - vor allem von Vesselina Kasarova als Fenena - ...

© Süddeutsche Zeitung, 23. Juli 1993, Seite 12, Thomas Thieringer

... von Fenena (ein schöner, warmer, expressiver Mezzosopran: Vesselina Kasarova) ...

Giuseppe Verdi – DON CARLO (La Principessa d'Eboli)

Zürich / Opernhaus / 2012

© Tages-Anzeiger, 6. März 2012, Seite 29, Susanne Kübler

Im richtigen Leben möchte man mit der Prinzessin von Eboli ja lieber nichts zu tun haben. Aber auf der Bühne dargestellt von Vesselina Kasarova bei ihrem Rollendebüt, ist sie eine Wucht. Aggressiver ist wohl noch nie ein Fächer geöffnet worden, nie haben Girlanden in ihrem sarazenischen Lied selbstverliebter gewirkt als hier. Herrisch, hämisch, berechnend wirkt sie in jedem einzelnen Ton, in jeder Geste, jedem Blick. Dass das so gut zur Geltung kommt, ist auch der Inszenierung zu verdanken, die es mit den Details sehr genau nimmt. ...

© Basler Zeitung, 6. März 2012, Seite 33, Tobias Gerosa

... Überstrahlt werden die Männer aber von zwei Frauen, die superb zeigen, was Verdi-Interpretation heisst. Vesselina Kasarova zeichnet die Eboli ganz aus Text und Musik, da sitzt jede Geste, und Ausdruck kommt vor reiner Schönheit. Ihr bebendes «Pietà!», nachdem sie ihren Verrat gestanden hat, ist ein Moment, in dem spürbar ist, was Oper kann. ...

© Aargauer Zeitung, 6. März 2012, Seite 19, Christian Berzins

... Dass dieser madonnenhaften Elisabetta eine medusahafte Eboli entgegenwirkt, macht den Abend schon zum Ereignis. Vesselina Kasarova zeigt stimmlich Krallen, scheint zu fragen: «Bezweifelt jemand, dass ich ein dramatischer Verdi-Mezzo bin?» Als Beweis schleudert sie in der zweiten Arie ihre Töne wie Blitze - und schon in der ersten zeigt sie die famose Beweglichkeit ihrer charaktervollen Stimme. ...

© Die Südostschweiz, 6. März 2012, Seite 25, Reinmar Wagner

Sprühende Eboli

... Nicht weniger Vesselina Kasarova bei ihrem Rollendebüt als Eboli, die sie als Panoptikum der Emotionen zeichnete: eine Eboli mit Klauen und Zähnen, mit glühender Leidenschaft und abgrundtiefem Hass sowie bitterster Reue. ...

© Neue Zürcher Zeitung, 6. März 2012, Seite 42, Thomas Schacher

... Vesselina Kasarova macht als enttäuschte und intrigierende Prinzessin Eboli einen überzeugenden Eindruck und profiliert sich als Frauengestalt, die aus dem herrschenden System ausbrechen will. ...

Giuseppe Verdi – FALSTAFF (Meg Page)

Wien / Staatsoper / 1993

© Die Presse, 29. März 1993, Seite 16, Wilhelm Sinkovicz

... Ausgezeichnet in jedem Detail: Nancy Gustafson und Vesselina Kasarova als Alice und Meg. ...

© Kurier, 29. März 1993, Seite 11, Franz Endler

... Vesselina Kasarova als luxuriöse Besetzung für die "Wurzen" Meg, ...

Richard Wagner – TANNHÄUSER (Venus)

Zürich / Opernhaus / 30. Januar 2011 (P)

© Aargauer Zeitung, 2. Februar 2011, Seite 20, Christian Berzins

... Am interessantesten ist die Venus-Debütantin Vesselina Kasarova. Bereits vor 21 Jahren sang sie in Zürich Wagner, war sie doch von Pereira-Vorgänger Christoph Groszer von Bulgarien nach Zürich gelotst und gleich als zweite Norn und Wellgunde in der «Götterdämmerung» eingesetzt worden. Bald triumphierte sie weltweit mit Mozart und Rossini. Es ist Zeit, weiterzugehen: 2008 sang sie die Carmen - und nun folgerichtig, die Venus. Bald folgt Eboli.

Selten haben wir einen so überaus überlegten, aus dem einzelnen Wort heraus gestalteten Venusgesang gehört. Kaum eine weiss den dynamischen Bogen so sinnlich zu spannen und prächtig auszureizen. Immer ist klar: Singen ist Kunst, jede Phrase, jede Geste Reflexion. ...

© Basler Zeitung, 1. Februar 2011, Seite 39, Sigfried Schibli

... Besser bedienen einen die Damen: Vesselina Kasarova gibt ein vor allem in der Tiefe beeindruckendes Rollendebüt als Venus, ...

© Badische Zeitung, 1. Februar 2011, Alexander Dick

... Enttäuschend ist, dass Kupfer den beiden Frauen-Antipoden so wenig Konturen verleiht. Venus ergraut bis zum Ende hin, mehr lässt sich über sie kaum sagen. Ausser dass Vesselina Kasarova ein beachtliches Rollendebüt gelingt, mit hinreissender Mimik, warmem, sich langsam und gross einschwingendem Mezzosopran und fulminanten Höhen. ...

© Wiener Zeitung, 1. Februar 2011, Oliver Schneider

... In der Regie von Harry Kupfer flieht nun eine Art „Jimi Tannhäuser" aus der Ende des Venusbergs, der ein Bordell (ähnlich wie zuletzt bei Regisseur Claus Guth an der Wiener Staatsoper) und eine Drogenhöhle ist. Hier vergnügt sich das männliche Establishment inklusive Klerus bei Frau Venus und deren Damen. Vesselina Kasarova hauchte der Venus bei ihrem umjubelten Rollendebüt am Sonntag mit durchschlagskräftigem Mezzo dunkle Glut ein und wusste auch darstellerisch im ersten Aufzug zu verführen. Die Rolle liegt ihr zurzeit stimmlich geradezu ideal, zumal sich auch ihre deutsche Diktion stark verbessert hat. ...

© Frankfurter Rundschau, 4. Februar 2011, Hans-Klaus Jungheinrich

... Vesselina Kasarovas Verkörperung der Liebesgöttin war in jeder Nuance treffend und von äusserster Klarheit, was mehr mit intuitiver Ausdrucksmacht als akribischer Textverständlichkeit zu tun hatte. ...

© Südwest Presse, 1. Februar, Jürgen Kanold

... Auch beeindruckend Vesselina Kasarova, der Belcanto-Star, beim Wagner-Debüt als Venus: eine tiefgründig flutende Verführung. ...

© KlassikInfo.de, 30. Januar 2011, Kirsten Liese

... Vesselina Kasarova debütiert in Zürich als Venus in ihrer ersten grösseren Wagnerrolle. Die Stimme der bulgarischen Mezzosopranistin hat sich enorm entwickelt. Bislang war sie eine Hosenrollen-Kapazität für Gluck, Mozart oder Rossini. Ob sie in dieses Fach noch einmal zurückkehren wird, ist fraglich. Eine vielversprechende Wagnerkarriere scheint jetzt vorgezeichnet, frappieren doch ihr erstaunliches Volumen und das hochdramatische Potenzial. ...

© Klassik.com, 30. Januar 2011, Dr. Rainhard Wiesinger

... Vesselina Kasarova bot als Venus einen überzeugenden Einstieg in das Wagner-Repertoire. So trat nicht nur die bei der Künstlerin häufig eingesetzte Manieriertheit des Vortrages zugunsten einer geradlinigen Emotionalität zurück; Kasarovas Mezzo verfügt auch über die entsprechende Höhe und die Textverständlichkeit. ...

Richard Wagner – GÖTTERDÄMMERUNG (Zweite Norn / Wellgunde)

Zürich / Opernhaus / 1989

© Tages-Anzeiger, 11. September 1989, Konrad Rudolf Lienert

... Zu ihnen kommen ein ausgeglichenes Nornen-Trio (Anne Pellekoorne, Vesselina Kasarova, Ruth Rohner), ein gleichfalls sorgfältig durchgebildetes Trio der Rheintöchter (Margeret Chalker, V. Kasarova, A. Pellekoorne) und ...

© Zürichsee-Zeitung, 11. September 19989, Werner Pfister

... Stimmlich gut aufeinander abgestimmt waren die drei Nornen und die drei Rheintöchter: Anne Pellekoorne, Vesselina Kasarova, Ruth Rohner und Margaret Chalker (zum Teil in Doppelrollen). ...

© Tagblatt der Stadt Zürich, 11. September 1989, Guy Lang

... Die Nornen (Anne Pellekoorne, Vesselina Kasarova, Ruth Rohner), sowie die Rheintöchter (dazu Margaret Chalker) wirken einheitlich und ausgeglichen. ...

 

Carl Maria von Weber – OBERON (Fatime)

Zürich / Opernhaus / 1998

© Neue Zürcher Zeitung, 14. Januar 1998, Seite 40, hmn

... Mit Vesselina Kasarova (Fatime) und Bo Skovhus (Scherasmin) sind zwei kleinere Partien hervorragend besetzt. ...

© Classic CD, Februar 1998, Seite 75, Michael Scott Rohan

... Kasarova is sheer joy as Rezia's maid Fatima, positively caressing Weber's sensuously Arabic melodies. ...

© Opernglas, Januar 1998, Seite 62 - 63, Michael Lehnert

... So bleibt auf der Habenseite neben dem stimmlich erfreulich unaufdringlich agierenden Bo Skovhus als Scherasmin vor allem die Kasarova, die so viel Farbe mitbringt, dass eine charaktervolle und höchst angenehm klingende Fatime zu bewundern ist, die sicher im Kreise von qualitativ höherwertigen Kollegen optimaler zur Geltung gekommen wäre, ...

© Gramophone, März 1998, Seite 108, JW

... but Vesselina Kasarova manages more liveliness with her fairly strong tone than does Júlia Hamari for Kubelík. ...

© orpheus, ..., Seite 60, Geerd Heinsen

... Bo Skovhus verbreitet mit seiner Mezzo-Kollegin Vesselina Kasarova Charme und Liebenswürdigkeit als Scherasmin, sie kann sogar mehr noch davon aufbieten und ein Lächeln auf die Stimme der Fatime zaubern, wenn sie seinem stürmischen Werben Einhalt gebietet - beide sind reizend (sie sollte nicht so viele stumme/italienische -e-'s am Ende der Worte singen, das klingt im Deutschen unschön). ...

© Opera, Februar 1998, Seite 252 - 253, Alan Blyth

... The lesser pair, Fatima and Scherasmin, are taken with lively charm by Kasarova and Skovhus, ...

© Fono Forum, 2/98, Seite 75, Kurt Malisch

... Lyrischer Wohllaut regiert in den mit Deon van der Walt, Bo Skovhus und Vesselina Kasarova luxuriös besetzten Nebenrollen Oberon, Scherasmin und Fatime, wenn auch manchem Dialog ein authentischeres Deutsch gut bekäme. ...